Vier Jungen, mit dem Wunsch als Helden gefeiert zu werden, machen sich auf den Weg, einen vom Zug überfahrenen Jugendlichen zu suchen.
Stand By Me – Das Geheimnis eines Sommers (Stand By Me)
Abenteuer/Drama, USA 1986. FSK: Freigegeben ab 6 Jahren. 86 Minuten.
Mit: Wil Wheaton, River Phoenix, Corey Feldman, Jerry O’Connell, Richard Dreyfuss, Kiefer Sutherland. Regie: Rob Reiner.
Stephen King einmal ganz anders – Unterhaltung ohne Gruselfaktor
Es ist Sommer im Jahre 1960 in Castle Rock, einer Kleinstadt im US-Bundesstaat Oregon. Die vier Jungen Gordie (Will Wheaton), Chris (River Phoenix), Teddy (Corey Feldman) und Vern (Jerry O’Connell) erfahren durch Radio-Meldungen von einem Jugendlichen, der vom Blaubeerpflücken nicht zurückkehrte. Es heißt, dass er von einem Zug überfahren wurde und dass seine entsetzlich zugerichtete Leiche jetzt irgendwo neben den Gleisen liege. Getrieben von dem Wunsch, als Helden gefeiert zu werden, machen sich die Vier auf den Weg entlang der Bahnlinien nach dem Vermissten zu suchen. Auf ihrem Marsch quer durch die Bergwelt Oregons erleben die Zwölf- bis Dreizehnjährigen zahlreiche Abenteuer, aber auch Momente, persönlicher Offenbarungen, wahrhaftiger Nähe und das Gefühl enger, verbundener Kameradschaft.
Die Jungs treffen sich in ihrem Baumhaus.
Die Verfilmung basiert auf einer Vorlage von Stephen Kings „Die Leiche“. Gordie Lachance, mittlerweile Schriftsteller, schreibt die Geschichte rückblickend nieder und übernimmt somit die Funktion des Protagonisten. Schon auf dem Weg zur Leiche gelingt es Gordie immer wieder, seine Freunde mit erfundenen Geschichten zu begeistern. Durch diese entflieht jeder Jugendliche seinem eigenen, weniger nach Vorstellung verlaufenden Leben. Gordie selbst, leidet nicht nur unter dem frühen Tod seines älteren Bruders, sondern auch unter der Ignoranz seines Vaters ihm gegenüber. Dies erweckt bei Gordie den Eindruck, dass der Vater lieber ihn als seinen Bruder tot gesehen hätte. Teddy musste bereits als Kind unter der Tyrannei seines Vaters leiden, der ihm sogar das Ohr am heißen Ofen verbrannte. Dennoch schaut Teddy zu diesem auf und möchte am liebsten in seine Fußstapfen treten. Auch die anderen beiden, Chris und Vern, sind Opfer der Gesellschaft, da Chris aufgrund seiner schlechten Herkunft und Vern aufgrund seines Aussehens und Verhaltens immer wieder von Anderen gehänselt werden. Doch die Freundschaft der vier Jugendlichen macht sie stark und lässt sie so jedes Abenteuer gemeinsam überstehen. So sind ein bissiger Wachhund, Blutegel am Körper oder der gefährliche Sprung von einer Zugbrücke um dem nahenden Zug zu entfliehen, Aufgaben, die die Jungs mit wenigen Schwierigkeiten bewältigen.
Selbst als ihnen die dann gefundene Leiche durch Verns älteren Bruder und dessen Freunde (gespielt u.a. durch Kiefer Sutherland) „streitig“ gemacht wird und die vier jüngeren Freunde zunächst eindeutig nicht die Oberhand in der Situation haben, gelingt es ihnen, die Älteren zu vertreiben. Dieser Triumph macht sie mehr denn je zu Helden und vertieft das innige Band der Freundschaft.
Der Zuschauer erlebt eine schöne und packende Erzählung von Freundschaft mit allen Höhen und Tiefen. Diese wird ihm auf wechselnde Art und Weise näher gebracht: humorvoll, aber auch nachdenklich. So endet der Film mit dem Zitat des Protagonisten Gordie: „Niemals mehr in meinem Leben hatte ich Freunde wie solche, als ich zwölf war“.
Die DVD ist nicht gerade aufwändig gestaltet, enthält jedoch verschiedene Features wie eine Dokumentation, ein Musik-Video, den Kommentar des Regisseurs und Filmographien.
Fazit: Wer Stephen King nur auf die gewohnte Art und Weise kennt, wird enttäuscht sein – wer sich jedoch auf das Abenteuer einlässt, wird sich lange an den Film erinnern. 8 von 10 Punkten.
Nur ein Sprung von der Zugbrücke rettet den Jungen das Leben.
Chris und Gordie erschrecken beim Schuss aus der Pistole.
DVD-Features:
Sprache: Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch
Format: Dolby, HiFi Sound, PAL
Bildseitenformat: 16:9
Extras: Dokumentation, Musik-Video, Regie-Kommentar, Filmographien
Myriam E. Michel, 23. Juli 2007, Bilder: Columbia
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