Er ist wüst. Er scheut keine Gewalt. Und er hat eindeutig einen abgefahrenen Sinn für Humor. Bruce Willis, wie wir ihn lieben, in dem ersten Film der Stirb Langsam-Reihe!
Stirb langsam (Die Hard).
Actionfilm/Actionkomödie, USA 1988. Regie: John McTiernan. 127 Minuten. FSK ab 16 Jahren.
Mit Bruce Willis, Alan Rickman, Bonnie Bedelia, Reginald VelJohnson, Alexander Godunov, Paul Gleason, Robert Davi u.v.a.
Bruce Willis im Alleingang
Es ist Heiligabend. Zwar fehlt der Schnee, doch wir dürfen uns auf eine liebenswerte Familienzusammenführung freuen: die Kinder erwarten ihren Papa, den sie schon lange nicht mehr gesehen haben, während ihre beruflich äußerst zielstrebige und erfolgreiche Mutter sich noch auf einer Firmen-Weihnachtsfeier befindet. Der Polizist aus Leidenschaft McClane (Bruce Willis) verlässt seine geliebten Straßen von New York, um seine Familie in Los Angeles zu besuchen. Doch kaum hat er das Hochhaus der Partygesellschaft, unter der sich auch seine Frau befindet, betreten, werden alle Gäste kurzerhand von einer scheinbar perfekt organisierten und bis an die Zähne bewaffneten Verbrecherbande als Geiseln genommen und das Hochhaus verbarrikadiert. Der einzige, der entkommt, ist McClane – doch da sind die Schurken an den Falschen geraten! Während draußen die Stadtpolizei von Los Angeles noch Däumchen dreht und sich weigert zu glauben, was in dem Gebäude tatsächlich vor sich geht, hat der Streifenpolizist Al Powell erkannt, dass die Stimme am anderen Ende der Leitung von einem Mann stammt, der Taten sprechen lässt – und hält über Funk mit ihm Kontakt, während McClane die Geiselnehmer, eine Bande aus geldgierigen und skrupellosen Gestalten, nach und nach aus dem Wege schafft. Oder genauer: in die Luft sprengt, aus dem Fenster wirft, mit Stahlseilen erhängt und erschießt. Da selbst das FBI auf die Ablenkungsmanöver der Terroristen hereinfällt und niemand McClane glaubt, ist es allein an ihm, das Leben seiner Frau und aller Geiseln zu retten, damit diese nicht als Kollateralschaden eines überdimensionalen Geldraubes enden. So bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich mit dem Kampfschrei „Yippiyayej, Schweinebacke“ in den Gegenangriff zu stürzen.
Bruce: Es gibt viel zu tun.
Die Hard – Stirb langsam ist einer der absoluten Klassiker unter den Actionfilmen. Neben beeindruckenden Stunts und zahlreichen Special Effects überzeugt er mit Witz, Charme und einem hohen Unterhaltungswert. Ich darf behaupten, dass dieser Kultstreifen für fast jeden Zuschauer etwas bereithält: ein wenig Liebe, einiges an Humor, coole Sprüche, eine unglaubliche Reihe von Actionszenen, und Bruce zeigt sich von seiner besten Seite. Er ist knackig, schnell, durchtrainiert – und ich kaufe ihm jeden seiner Sprüche ab! Auch die Nebendarsteller halten, was sie versprechen: seine Frau ist gerecht und setzt sich für andere ein, der afroamerikanische Taxifahrer, der McClane in einer Limousine zum Hochhaus chauffierte, redet viel und ist ein korrekter Kerl, der böse Anführer der Terroristen ist ein fieser Deutscher, der alle mit seinen vorgeschobenen Forderungen an der Nase herumführt, der Streifenpolizist von Los Angeles ist dick und hat eine rührende Geschichte hinter sich, und der Mann vom Fernsehen ist unsympathisch und schreckt vor keinem Bruch der Moral zurück, um an seine Story zu kommen. Neben den schauspielerischen Leistungen haben wir eine wunderschön einfache Welt, über die wir uns nicht den Kopf zerbrechen müssen: wir wissen sofort, wem wir vertrauen können und wem nicht. Doch eine Besonderheit hat der Film: der Superheld, in diesem Fall das Idealbild eines New Yorker Polizisten, ist verletzlich, steht alleine da – ihm wird nicht geglaubt und er wird immer stärker verletzt, bis wir nur noch zähneknirschend vor der Mattscheibe sitzen können und hoffen, dass er mit seinen bösen Schnitt- und Schussverletzungen nicht mehr viel durchstehen muss. Aber natürlich werden wir bis zum Ende nicht enttäuscht: es kommt immer noch ein bisschen schlimmer, als wir vermutet hätten, und McClane wird einfach keine Ruhe gegönnt. Somit bleibt bis zuletzt die Spannung erhalten. Großartige Wendungen oder Erkenntnisse sind zwar nicht im Film enthalten, aber mal ehrlich: dazu ist ein Actionfilm auch nicht da!
Die DVD selbst ist schlicht gehalten: ein Booklet ist leider nicht dabei und auch die Specials fallen eher mager aus.
Fazit: Ein Film, der seinem Namen gerecht wird und dem Genre „Actionfilm“ alle Ehre macht! Yippiyayej!! 9 von 10 Punkten für die Erfüllung fast aller Erwartungen!
Die Terroristen fahren große Geschütze auf.
DVD-Features:
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Englisch, Deutsch für Hörgeschädigte
Tonformat: 16:9
Extras: Original-Kinotrailer, Filmography/Biography, Special
Sventja Franzen, 01. August 2007. Bilder: Fox.
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Stirb langsam 4.0 (7/10)
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