Der zweite von bisher 20 offiziellen James-Bond-Filmen, kam, nach dem Erfolg des Erstlings, bereits 1963 in die Kinos. Marius Joa über die Adaption eines weiteren 007-Romans von Ian Fleming.
(From Russia With Love)
Agententhriller UK 1963. Regie: Terence Young. Nach dem Roman von Ian Fleming.
110 Minuten (PAL-DVD). FSK ab 12. Kinostart: 14. Februar 1964.
Mit Sean Connery, Daniela Bianchi, Pedro Armendariz, Lotte Lenya, Robert Shaw, Bernard Lee, Walter Gotell, Vladek Sheybal, Lois Maxwell, Eunice Gayson, Desmond Llewelyn u.v.a.
Die internationale Verbrecher-Organisation „Phantom“ will mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Bei einem Spezialauftrag, ausgeklügelt von Schachmeister und Stratege Kronsteen (Vladek Sheybal), soll 007, der beste Agent der Briten, angelockt von der Aussicht eine schöne Frau (Daniela Bianchi) und eine russische Dechiffrier-Maschine zu kriegen, in die Falle gehen und so die beiden Großmächte Groß-Britannien und die Sowjetunion gegeneinander ausgespielt werden. James Bond (Sean Connery) geht zum Schein auf das Angebot ein und reist nach Istanbul. Kerim Bey (Pedro Armendariz), Verbindungsmann des MI6 vor Ort, unterstützt ihn. Auf Bond wartet ein unerbittlicher Killer.
Rosa Klebb und Red Grant.
Bereits ein Jahr nach dem ersten offiziellen Bond-Film „James Bond jagt Dr. No“ folgte der zweite 007-Film, wieder unter der Regie von Terence Young und mit Sean Connery in der Hauptrolle. Diesmal verschlägt es 007 nach Istanbul, Venedig und auf den Orientexpress. Das Budget wurde im Vergleich zum Vorgänger aus Erfolgsgründen auf 2,2 Millionen Dollar verdoppelt. Dieser Film begann weitere übliche Zutaten des Doppelnullagenten zu etablieren, die gleich mit einem kurzen Schock aufwartende Vortitelsequenz vor dem Titelsong (diesmal nur die Instrumentalversion des von Matt Munro am Ende interpretierten Songs „From Russia With Love“), Desmond Llewelyn als Waffenmeister Q, der Bond technisch ausgefeilte Waffen und andere „Gadgets“ in äußerlich harmloser Form präsentiert sowie der größte Gegner, das Syndikat „Phantom“ (im Original SPECTRE, so auch später im Deutschen), angeführt vom (noch) fast unsichtbaren Superbösewicht Blofeld. Andererseits hatte Eunice Gayson ihren letzten Auftritt als „feste“ Freundin Sylvia Trench, obwohl die Figur ursprünglich (wie M, Miss Moneypenny oder Q) als immer wiederkehrender Charakter geplant war.
Eine traurige Geschichte überschattete den Film etwas: Der sympathische Kerim Bey-Darsteller Pedro Armendariz (1912-1963) war bereits während der Dreharbeiten aufgrund seiner Krebserkrankung dem Tode nahe und beging nach dem Drehen seiner Szenen am 18. Juni 1963 Selbstmord. Neben Robert Shaw als abtrünnigem britischen Killer Grant überzeugt vor allem die gebürtige Österreicherin Lotte Lenya (auch bekannt als Darstellerin in Bühnenstücken ihres Ehemannes Kurt Weill und von Brecht) als böse Agentin Rosa Klebb, der jedes Mittel recht ist, ihre Aufgabe zu erfüllen. Was Action und Spannung betrifft so ist „Liebesgrüße aus Moskau“ seinem Vorgänger etwas überlegen. Nach heutigem Maßstab ist das alles natürlich nicht mehr so spektakulär und spannend, aber dennoch überzeugend dargeboten. Typisch für 007-Filme sind auch wieder die gelegentlich pointierten Dialoge, sicherlich eine der Stärken des Films. Die Ungewissheit liegt hier darin, inwieweit die hübsche Russin Tanja sich nicht doch in Bond verliebt hat.
Fazit: Unterhaltsamer und kurzweiliger Agententrip, einer der besten 007-Filme mit Connery. 8/10.
Tatjana Romanova und James Bond.
Kerim Bey.
DVD-Ausstattung:
Sprachen: Deutsch, Englisch, Spanisch (jeweils Mono).
Bonusmaterial:
Audiokommentar von Regisseur Terence Young und diversen Beteiligten der Filmcrew
Verschiedene Trailer
Bildergalerie und Texttafeln
Inside From Russia With Love (Making Of)
Die Ultimate Edition mit noch mehr Bonusmaterial erscheint am 19. November. Bereits ab 13. November gibt es alle 20 Filme in der Monsterbox.
Marius Joa, 30. September 2006. Bilder: United Artists/MGM.
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