Batman Begins

Comicverfilmung USA 2005. Regie: Christopher Nolan. 141 Minuten. FSK ab 12. Nach Bob Kane. Musik: Hans Zimmer & James Newton Howard.
Mit Christian Bale, Michael Caine, Liam Neeson, Katie Holmes, Gary Oldman, Cillian Murphy, Rutger Hauer, Morgan Freeman, Ken Watanabe, Tom Wilkinson u.v.a.

Mit acht Jahren muss der Milliardärssohn Bruce Wayne mit ansehen, wie seine beiden Eltern von einem Straßenräuber erschossen wurden. Nachdem er vom alten Butler Alfred aufgezogen wurde, verlässt Bruce seine Heimat, um als Tagedieb in den Weiten Asiens seinen Lebenssinn zu suchen. In der Überzeugung, dass Unrecht bekämpfen zu wollen, trifft der junge Mann auf Ducard, der ihm die Kampfkunst der Ninjas beibringt und ihn in die Gemeinschaft des mysteriösen Meisters Ra’s Al Ghul aufnimmt. Gestärkt in seinen Idealen kehrt Bruce nach Gotham City zurück. Dort hat der Mafiaboss Falcone durch Korruption die Fäden in der Hand. Bruce wird eins mit seiner großen Angst, den Fledermäusen, und kämpft als maskierter Batman an der Seite des Polizisten Gordon und seiner Jugendfreundin, der Staatsanwältin Rachel, gegen die Unterwelt Gothams…

Nach dem peinlichen vierten Film “Batman & Robin”, war es nun einige Jahre ruhig geworden um den dunklen Rächer im Fledermauskostüm. Und plötzlich sah sich Christopher Nolan , der junge britische Regisseur des Meisterwerks “Memento”, dazu auserkoren, seinen ersten Big-Budget-Film zu machen und das Batman-Franchise wieder zu beleben. Und es ist ihm und seinem ganzen Team mehr als gelungen. “Batman Begins” beginnt eine neue, eigene Geschichte, basierend auf düsteren und tiefgründigeren Comicbänden, die nichts mit den Vorgängern zu tun hat und deren Krankheiten wie dümmliche Dialoge, drastisch überzeichnete Charaktere, quietschbunte Kinderfilm-Sets und unnötige Ekeleffekte weglässt.

Stattdessen steht die Entwicklung Bruce Waynes zu Batman, dessen Ängste nach dem Tod seiner Eltern und sein Wille, gegen das Verbrechen zu kämpfen, im Vordergrund. Die Spezialeffekte werden sparsam eingesetzt und die Actionszenen werden nicht in übertriebener Großaufnahme, sondern rasend schnell geschnitten präsentiert. Das große Thema des Films ist die Angst, die auch vorm Zuschauer nicht halt macht, vor allem durch die Schockeffekte die für gehöriges Zusammenzucken im Kinosessel führen und das Werk fast wie einen Psychothriller erscheinen lassen. Die Angst wird hier nicht nur auf die Charaktere im Film, sondern auch auf das Kinopublikum übertragen. Batman wird hier nicht als übermenschlicher Superheld, sondern als verwundbarer, wenn auch gut durchtrainierter, Mann mit Schwächen, vor allem in seinen Ängsten, dargestellt. Der realistische Touch ist auch das, was den Film von vielen anderen Comicverfilmungen abhebt.

Auch schauspielerisch weiß “Batman Begins” zu überzeugen, wobei britisch-irische Darsteller für die Glanzpunkte sorgen, seien es Christian Bale in der Rolle des jungen Bruce Wayne, der sein Doppelleben beginnt, der unübertroffene Michael Caine als Butler Alfred, Liam Neeson als charismatischer Lehrmeister Ducard sowie Cillian Murphy als furchterregender Dr. Crane. Die übrigen Darsteller fügen sich nahtlos in das namhafte Ensemble ein.
Für die gute Filmmusik zeichneten sich die beiden Top-Komponisten Hans Zimmer und James Newton Howard verantwortlich. Auf ein sich fast ständig wiederholendes Thema wurde ebenfalls verzichtet.

Fazit: Spannender, schockender Thriller mit namhaften Ensemble und einer realistischen Geschichte, die zu fesseln weiß. Weiter so, Mr. Nolan! 8/10.


Lehrer und Schüler Ducard & Bruce Wayne.

Butler Alfred.
Marius Joa, 06.07.05


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Kommentare

9 Antworten zu „Batman Begins“

  1. […] ungewöhnlichen Triller “Insomnia” und verpasste einer bekannten Fledermaus mit “Batman Begins” eine erfolgreiche filmische Frischzellenkur. Zwischen dieser und der Fortsetzung “The […]

  2. […] hier eine Comicverfilmung à la “X-Men” oder “Batman Begins” erwartet, filmisch durchdacht mit teilweise ethisch-philosophischer Thematik, wird mit […]

  3. […] herausragend ist Hauptdarsteller Christian Bale (Batman Begins, Prestige) als John Preston, der vom kompromiss- und emotionslosen Kleriker zum von seinen […]

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