Das Streben nach Glück

Sympathische Filme, zu denen auch „Das Streben nach Glück“ gehört, erwarten wir eigentlich eher in der Weihnachtszeit. Diesmal war’s zwar Januar, der Stimmung tat das aber keinen Abbruch. Johannes Michel war im Kino und fieberte mit um das Schicksal von Will Smith und seinem Sohn Jaden.

Das Streben nach Glück (The Pursuit of Happyness)
Drama, USA 2006. FSK: ohne Altersbeschränkung. 117 Minuten.
Mit: Will Smith, Thandie Newton, Jaden Smith, Brian Howe, James Karen, Dan Castellaneta, Kurt Fuller, Takayo Fischer u.a. Regie: Gabriele Muccino

Lass dir nie von jemandem einreden, dass du etwas nicht schaffen kannst!

Chris Gardner (Will Smith) hat alles auf eine Karte gesetzt und sein gesamtes kleines Vermögen in ein neues medizinisches Gerät investiert. Mindestens ein Gerät muss er pro Monat verkaufen, damit sich seine Familie über Wasser halten kann. Als das nicht mehr gelingt, geht auch seine Beziehung in die Brüche. Ein Praktikum und eine spätere feste Stellung als Börsenmakler könnte die Lösung sein. Nur leider ist das Praktikum unbezahlt und nur einer der 20 Praktikanten wird nach einem halben Jahr auch übernommen. Keine guten Voraussetzungen, um das Ruder herumzureißen …

Haben Streit: Chris und seine Frau Linda (Thandie Newton).

Dass nach einem halben Jahr Ausbildung nur einer die Stellung als Börsenmakler bekommen kann, und dieser Jemand natürlich Chris Gardner heißt, dürfte klar sein. Somit klingt der Film nicht nur nach dem amerikanischen Traum gebannt auf die Leinwand, er ist es auch. Aus diesem Grund lässt Regisseur Gabriele Muccino seinen Film auch in den 1980ern spielen, einer Zeit, die diesen Traum noch deutlich eher ermöglicht als die heutige.

Die Story basiert auf der Geschichte des realen Chris Gardner, einem Mann, der heute sagt, dass sein Leben zwar nach der viel beschworenen „vom Tellerwäscher zum Millionär“-Geschichte anhört, ihm aber viel wichtiger wäre, immer für seine Kinder da gewesen zu sein. Dieses Element kommt auch in „Das Streben nach Glück“ vor, allerdings wird Gardners Sohn Christopher, gespielt von Jaden Smith (es handelt sich hierbei um den aktuell siebenjährigen Sohn von Will Smith), viel abverlangt: Von einem geordneten Leben zwischen Schule und Familie zu einem Leben zwischen Schule, Tagesstätte, Familie und schließlich zu einem Leben ohne Perspektive, das sogar das Übernachten in einer U-Bahn-Toilette einschließt.

Eindringlich wirken diejenigen Szenen, die dem Zuschauer vor Augen führen, wie schwierig das Leben ohne festen Halt und ohne Geld in der Tasche sein kann. Sentimental wird es besonders dann, wenn sich Chris und sein Sohn in die Schlange der Obdachlosen einreihen, um in einer sozialen Unterkunft ein Bett zu ergattern: Wer sich nicht rechtzeitig anstellt, geht leer aus.

Mit 117 Minuten ist der Film allerdings etwas lang geraten. Auf die Story wirkt sich das zwar nicht negativ aus, dennoch hätten einige „Chris rennt wie ein Verrückter durch die Straßen“-Szenen durchaus gestrichen werden können, ohne dass dies dem Fortkommen der Handlung geschadet hätte.

Was bleibt? Im Endeffekt ein solider Hollywood-Streifen, der uns die Normalität des Überleben-Wollens vor Augen führt – ohne den erhobenen Zeigefinger. Dass eine derartige Geschichte natürlich typisch Film ist und sich in der Realität nie so ereignen würde, sei dahingestellt.

Fazit: Charmanter Film über das Leben. 7 von 10 Punkten.


Karriere an der Börse? Chris stellt sich vor.

Bleibt an der Seite des Vaters: Chris.
Johannes Michel, 21. Januar 2007. Bilder: Sony Pictures.


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