Drama Deutschland 2003. Regie: Sönke Wortmann. 118 Minuten. FSK ab 6.
Darsteller: Louis Klamroth, Peter Lohmeyer, Lucas Gregorowicz, Katharina Wackernagel, Johanna Gastdorf, Mirko Lang, Birthe Wolter, Peter Franke, Sascha Göpel, Knut Hartwig u.a.
Der 11jährige Mattes (Louis Klamroth) träumt davon, seinem großen Idol, dem Nationalstürmer Helmut Rahn (Sascha Göpel), bei der WM als Glücksbringer zum Sieg verhelfen zu können. Sein Vater kommt nach elf Jahren aus der Kriegsgefangenschaft in Russland zurück und findet sich in einer für ihn neuen Welt nicht zurecht. Für die Familie eine echte Zerreißprobe. Während sich die deutsche Mannschaft durch das WM-Turnier in der Schweiz kämpft, versucht Sportjournalist Ackermann, seiner Frau Fußball näher zu bringen.
49 Jahre nach dem ersten WM-Triumph der deutschen Fußball-Nationalmannschaft läuft nun die Verfilmung im Kino. Doch „Das Wunder von Bern“ ist kein reiner Sportfilm, in dem die Spieler vollkommen im Mittelpunkt stehen. Sönke Wortmann, früher selbst Amateur-Fußballer, hat hingegen ein Nachkriegsdrama mit Happy End erschaffen. Das Kriegstrauma wird vor allem durch Peter Lohmeyer in seiner Rolle als verstörter Rückkehrer, der seiner Familie fremd geworden ist, verdeutlicht. Doch neben dieser Ernsthaftigkeit hat der Film auch seine lustigen Seiten, vor allem durch die humorvollen Dialoge sowie den Dialekt von Fritz Walter (Knut Hartwig). Auch der Fußballfan von heute wird diesen Film schätzen, denn er bietet einen augenzwinkernden Blick auf die Fußballwelt von damals. Beim Finale Deutschland gegen Ungarn kommt Gänsehaut-Atmosphäre wie bei einem echten Spiel auf, vor allem durch den guten, dem Original sehr nachempfundenen, Kommentar. Die Darsteller überzeugen alle.
Fazit: Sönke Wortmann ist ein wunderbarer Film über das Fußball-Wunder von Bern gelungen, das zum Nachkriegswunder für ganz Deutschland wurde und den Deutschen aus der Depression half. Einer der besten deutschen Filme der letzten Jahre. 8/10.
Marius Joa, 26.10.03
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