Abenteuerfilm, USA 2003. 143 Min. FSK ab 12
Mit: Johnny Depp, Geoffrey Rush, Orlando Bloom, Keira Knightley, Jack Davenport, Jonathan Pryce u.a.; Regie: Gore Verbinski
Das britische Empire im 17. Jahrhundert. Jungschmied Will Turner (Orlando Bloom) gedenkt Elizabeth (Keira Knightley), die Tochter des Gouverneurs zu freien. Doch einstweilen steht diesem Vorhaben neben dem Klassenunterschied vor allem der Umstand im Wege, dass Elizabeth soeben von den untoten Piraten des seit einem Fluch zombifizierten Captain Barbossa (Geoffrey Rush) entführt wurde. Gemeinsam mit dem nicht immer gänzlich Vertrauen erweckenden Seeräuber Sparrow (Johnny Depp) eilt Turner den Bösewichten ins Abenteuer hinterher.
Nach einigen Jahren Pause und vielen Flops in diesem Genre versuchen Regisseur Gore Verbinski und Produzent Jerry Bruckheimer, dem Piratenfilm wieder neues Leben einzuhauchen. Auch wenn viele der Filmkritiken zu “Fluch der Karibik” positiv ausgefallen sind: die Betonung liegt auf ‘versuchen’. Denn wirklich überzeugen kann der Film keineswegs.
Da wären zum Einen die vielen parodistischen Einlagen. Seit wann bitte – von “Hook” abgesehen – sind Piratenfilme witzig? Und wenn schon, dann bitte wirklich zum Lachen. Johnny Depp erzeugt Schmunzeln bei den Zuschauern aber höchstens durch sein tuntiges Aussehen und sein schwules Gehabe. Wer das witzig findet, bitte. Aber größere Lacher bleiben einem erspart.
Zum anderen scheitert der Film an seiner eigenen Story. Während in den Trailern sehr viel Wert auf die ‘untoten Piraten’ gelegt wurde, sind diese höchstens fünf Minuten zu sehen. Beeindruckend ist zwar der Special-Effect der Verwandlung vom Menschen zum Untoten, aber ansonsten hätte der Film genau auf dieser Ebene ausgebaut werden müssen. Denn die fast zweieinhalb Stunden schleppen sich ansonsten doch recht träge dahin und der Zuschauer fiebert schon nach einer Stunde dem Ende entgegen. Wirkliche Spannung kommt erst in der letzten halben Stunde auf und dann nur für einige Minuten. Schauspielerisch kann das Ensemble ebenfalls nicht überzeugen. Die Charaktere wirken flach und wenig interpretiert.
Fazit: “Fluch der Karibik” enttäuscht. Von einem Disney-Film könnte man mehr erwarten. Die besten Szenen sind bereits in den Trailern zu sehen. Wer sich Langeweile ersparen will, sollte den Kinobesuch lassen. 4 von 10 Punkten.
Johannes Michel, 10.09.2003
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