Action-Drama, USA 2005. FSK: keine Jugendfreigabe. 124 Minuten.
Mit: Jessica Alba, Rosario Dawson, Elijah Wood, Bruce Willis, Benicio Del Toro, Michael Clarke Duncan, Carla Gugino, Josh Hartnett, Michael Madsen, Jaime King, Brittany Murphy, Clive Owen, Mickey Rourke, Nick Stahl, Marley Shelton, Arie Verveen, Rutger Hauer, Frank Miller u.a. Regie: Robert Rodriguez, Frank Miller, Quentin Tarantino
Willkommen in Sin City! Der Stadt der Hartgesottenen, der Korrupten, der gebrochenen Herzen. Manche nennen diese Stadt düster. Dann gibt es andere, die sie ihr Zuhause nennen. Korrupte Cops. Sexy Huren. Verzweifelte Spitzel. Die einen suchen Rache. Die anderen dürsten nach Erlösung. Und dann gibt es noch solche, die ein bisschen von beidem haben wollen. Ein Universum voller unwahrscheinlicher und zögerlicher Helden, die immer noch das Richtige tun wollen – in einer Stadt, in der die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwinden.
Die Story von „Sin City“ verteilt sich auf drei Schultern, eingebettet in eine Rahmengeschichte, die einen Auftragskiller zeigt, der zu Beginn eine Frau ermordet und am Ende zu einer weiteren in den Fahrstuhl steigt.
Der erste Teil dreht sich um den Polizisten Hartigan (Bruce Willis), der auf der Jagd nach einem Sexualverbrecher ist, der sich jungen Mädchen annimmt. Diese Geschichte macht den Anfang und markiert zugleich das Ende des Films (ausgenommen der Rahmengeschichte). Bruce Willis verkörpert den verzweifelten und von den ihm übergeordneten Organen verkannten und zurück gedrängten Cop, der sich gegen das Unrecht auflehnt, dass der Sexualverbrecher – Sohn eines angesehenen Politikers – nicht verurteilt wird. Jessica Alba als Nancy macht ebenfalls einen sehr guten Eindruck.
Miho (Devon Aoki), Mitglied der Frauen von Old Town.
Teil zwei zeigt die Rache von Marv (Mickey Rourke), der den Mord an Goldie (Jamie King) rächen will, der einzigen Frau, die ihm jemals etwas bedeutete – obwohl er nur eine Nacht mit ihr zusammen war. Er trifft dabei auf einen harten Gegner (Elijah Wood), der die Passion hat, Frauenkörper zu Essen und die Köpfe als Trophäen an der Wand aufzuspießen. Dass es bei seiner Rache recht blutig zugeht, dürfte nahe liegen.
Die dritte Geschichte aus „Sin City“ beschäftigt sich mit Dwight (Clive Owen), der den Frauen von Old Town hilft, sich gegen die korrupte Polizei und die Mafia zu verteidigen. Dieser Teil zeigt auch eine Episode, die von Gastregisseur Quentin Tarantino begleitet wurde – Fans werden sie ohne Zweifel sofort erkennen. Seine Liebe zur Kellnerin Shellie (Brittany Murphy) sorgt dafür, dass er immer tiefer in den Konflikt verwickelt wird.
„Sin City“ stellt – endlich einmal wieder – einen Meilenstein in der Filmgeschichte dar und kann getrost als echte Comicverfilmung bezeichnet werden. Die Hintergründe wirken gezeichnet, das Schwarz-Weiß-Bild (mit diversen Farbeinblendungen, zum Beispiel Blut = rot, Gegner im letzten Teil = gelb) macht den Film endgültig zu etwas Besonderem und machen dem Zuschauer in jeder Szene bewusst, dass es sich hierbei eigentlich um einen Comic handelt – insbesondere die Schluss-Szene des ersten Teils (die allerdings am Ende steht) macht dies deutlich, als sich Cop Hartigan erschießt.
Aufmerksame Kinobesucher werden feststellen, dass sich die drei Einzelgeschichten, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben, dennoch kurz berühren. Mehr soll aber hier nicht verraten werden. „Sin City“ ist ein Pflichtkinogang für alle, denen Filme wie „Pulp Fiction“ gefallen haben und auch für alle, die genug haben von Mainstream-Action und Hollywood-Einheitsbrei.
Fazit: „Sin City“ ist auf dem Weg zum Kultfilm. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Ruf nicht durch einen übereilt in die Kinos kommenden Nachfolgefilm zunichte gemacht wird. 9 von 10 Punkten.
Polizist Hartigan und Nancy, der er als kleines Mädchen das Leben gerettet hat.
Marv unterhält sich mit seiner Bewährungshelferin.
Gewonnen. Hartigan hat den bösen „Gelben” besiegt.
Johannes Michel, 20. August 2005. Inhaltszusammenfassung: Buena Vista.
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