Im dritten Teil der Reihe Heißer Verdacht wird Jane Tennison versetzt und ermittelt im Stricher-Milieu. Dabei trifft sie auf einen alten Bekannten. Marius Joa hat sich Aktion Soko angesehen.
Heißer Verdacht – Aktion Soko (Prime Suspect 3)
2tlg. TV-Krimi UK 1993. FSK: Freigegeben ab 16 Jahren. Gesamtlänge: ca. 206 Minuten (PAL-DVD).
Mit: Helen Mirren, Tom Bell, Peter Capaldi, Mark Strong, Struan Rodgers, David Thewlis, Ciarán Hinds, Richard Hawley, Phillip Wright u.v.a. Drehbuch: Lynda La Plante. Regie: David Drury.
In der Gewalt des Seelenfängers
DCI Jane Tennison (Helen Mirren) wird in einen anderen Bezirk der Londoner Polizei versetzt. Dort trifft sie auf ihren alten Kollegen Bill Otley (Tom Bell), mit dem es früher schon zu gelegentlichen Reibereien kam. Gemeinsam müssen die beiden den Tod eines ehemaligen Strichjungen aufklären, der lebendig verbrannt ist. Der vermeintliche Unfall entpuppt sich schnell als Mord. Die Indizien sorgen bald für eine Verbindung des Mordfalls mit der „Aktion Soko“, die eine besondere Erfassung und Beobachtung der Strichjungen im Bezirk beinhaltet. Immer wieder taucht der Schläger James Jackson (David Thewlis) auf und „kümmert“ sich um die Jungen, die der Polizei zuviel erzählen. Und immer wieder führt die Spur zum aalglatten Edward Parker-Jones (Ciarán Hinds), dem Leiter einer sozialen Einrichtung für Straßenkinder. Was weiß Vernon „Vera“ Reynolds (Peter Capaldi), der Travestiekünstler, dem die Wohnung gehört, in der der Mord passierte? Jane Tennison sieht zudem immer mehr von ihren Vorgesetzten ausgebremst. Denn auch ein höherer Polizeibeamter soll in den Fall verwickelt sein.
Jane Tennison und Bill Otley müssen sich zusammenraufen.
Nach Die Feuertaufe (1991) und Operation Nadine (1992) erschien 1993 mit Aktion Soko auf der Insel der dritte Teil der realistischen Krimiserie Heißer Verdacht. Neben Helen Mirren als Komissarin Jane Tennison kehrte auch Tom Bell als Bill Otley zurück, der zuletzt im ersten Film mitspielte. Die Besetzung zeichnet sich außerdem dadurch aus, dass einige Darsteller mitwirken, die sich erst später einen Namen machen sollten, darunter Ciarán Hinds (Das Phantom der Oper, München, Rom) als undurchsichtiger Sozialarbeiter und David Thewlis (Harry Potter, Königreich der Himmel) als dessen „Hausmeister“. In kleinen Parts sind außerdem Jonny Lee Miller (Eli Stone) und James Frain (Elizabeth, Die Tudors) zu sehen.
Neben den guten Schauspielern zeichnet sich die dritte Episode der Krimiserie ebenfalls durch eine realistische Story aus. Die Spieldauer von über 200 Minuten lässt den Zuschauer wieder am Mühsal der zähen Ermittlungsarbeit teilhaben. Und das Elend der Strichjungen und Straßenkinder ist ein auch heute noch aktuelles Thema, vor allem in Großstädten. Daneben geht es auch um Aids und wie leicht sich das Virus im Strichermilieu ausbreiten könnte. Doch noch schockierender sind die Taten des „Seelenfängers“, der viele Jungen über Jahre hinweg sexuell missbraucht hat und von keinem seiner Mitwisser verraten wurde. In dieser Hinsicht zeigt sich das Drehbuch von Lynda LaPlante, die auch das Skript von Heißer Verdacht 1 schrieb und die Idee zur Krimiserie hatte, extrem abgründig, aber völlig authentisch.
Fazit: Schockierender und authentischer Kriminalfilm. 8 von 10 Punkten.
Edward Parker-Jones.
Jackson.
DVD-Features
Sprachen: Deutsch (Dolby Digital Stereo 2.0), Englisch (Dolby Digital Stereo 2.0)
Untertitel: keine
Bonusmaterial: Fehlanzeige.
Marius Joa, 27. März 2009. Bilder: Koch Media/Granada Television.
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Heißer Verdacht – Operation Nadine (8/10)
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