Looper

Zu den von Kritikern gelobten „Überraschungsfilmen“ der letzten Jahre gehört auch Looper, ein Science-Fiction-Film über Auftragskiller, welche Zeitreisende töten. Mit Joseph Gordon-Levitt und Bruce Willis ist der Streifen auch prominent besetzt.

 

8-10Looper
Science-Fiction-Thriller USA 2012.
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren. 114 Minuten (PAL-DVD). Kinostart: 3. Oktober 2012
Mit: Joseph Gordon-Levitt, Bruce Willis, Emily Blunt, Noah Segan, Jeff Daniels, Paul Dano, Pierce Gagnon. Drehbuch und Regie: Rian Johnson.

Looper_DVD

Zurück in die Vergangenheit

Im Jahre 2044 herrscht in den USA ein ziemliches Chaos. Gewalt ist an der Tagesordnung. Die Reichen verschanzen sich mit Horden von Leibwächtern in ihren Häusern. Der junge Joe (Joseph Gordon-Levitt) arbeitet als sogenannter „Looper“. Er tötet Menschen, die von einem Verbrechersyndikat der Zukunft per Zeitreise in die Vergangenheit zurück geschickt werden. Die Looper sind vertraglich verpflichtet, eines Tages ihr eigenes älteres Ich aus der Zukunft zu erschießen. Als Joe seinem „Doppelgänger“ aus dem Jahre 2074 (Bruce Willis) gegenübersteht, überwältigt ihn der ältere Mann. Joes Boss Abe (Jeff Daniels), der selbst aus der Zukunft stammt, hetzt dem jungen Looper daraufhin eine Meute Killer hinterher. Joe sieht nur eine Chance für sich, er muss sein älteres Ich töten. Doch der alte Joe hat andere Pläne. Der Jüngere findet auf der Flucht Unterschlupf bei der einsamen Farmerin Sara (Emily Blunt) und ihrem Sohn Cid (Pierce Gagnon)…

Looper_Joe und Joe Der alte und der junge Joe

Mit seinem dritten Spielfilm gelang Regisseur und Drehbuchautor Rian Johnson (Brick, Brothers Bloom) ein weiterer Überraschungserfolg. Bei einem moderaten Budget von 30 Millionen Dollar spielte Looper ab Herbst 2012 knapp das sechs-fache seiner Kosten wieder ein. Auch bei den Kritikern kam der Zeitreise-Thriller gut an.

Als erstes fällt einem als Zuschauer auf, dass Looper auf die Präsentation einer durchgestylten futuristischen Welt verzichtet. Die Zukunft in den Jahren 2044 und 2074 unterscheidet sich kaum von unserer Gegenwart. Lediglich ein paar technische Spielereien und natürlich die Möglichkeit der Zeitreisen fallen diesbezüglich auf. Generell vermeidet Regisseur Johnson weitgehend allzu großes Getöse oder Effekthascherei, was seinem Werk sicherlich zugute kommt. Recht deutlich beschreibt er zu Beginn die Eintönigkeit von Joes Alltag als punktgenauer Vollstrecker, der sich während seiner Freizeit in Abes Nachtclub mit leichten Mädchen und Drogen auslebt.

Die Zeitreiseproblematiken werden so ausreichend angerissen, dass man als Zuschauer der Handlung gut folgen kann. Schreitet die Story in der ersten Hälfte noch recht flott voran, so verringert sich das Tempo im Verlauf etwas. Inmitten des intensiven Finales überrascht dann der zwar nicht bahnbrechende, aber sehr wirkungsvolle Plottwist.

Damit Joseph Gordon-Levitt (Inception, The Dark Knight Rises) als jüngere Version von Bruce Willis durchgeht, verpasste man dem vielversprechenden Nachwuchsschauspieler eine gehörige Portion Make-Up. Leider hat das zur Folge, dass Gordon-Levitt in seinem Spiel limitiert wird. Bei Bruce Willis, der seit den 1990ern mimisch auf Minimalbetrieb läuft, fällt das nicht weiter auf. Für seinen jüngeren Kollegen ist das sehr schade. Doch insgesamt betrachtet ist das nicht weiter schlimm. Looper hat ja noch einige andere Qualitäten.

Fazit: Unaufgeregter, schnörkelloser Zeitreise-Thriller, in welchem sich Joseph Gordon-Levitt und Bruce Wilis eine Rolle sowie zwei Gesichtsausdrücke teilen. 8 von 10 Punkten.

 

 

Looper_Der alte Joe
Bruce Willis ganz in seinem Element
Looper_Sara
Joe und die Farmerin Sara

 

 

Marius Joa, 25. Mai 2014. Bilder: Concorde.


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