Im Nachgang dramatischer Wendungen startete Mission: Erde (Earth: Final Conflict), die Near-Future-Science-Fiction-Serie aus dem Nachlass von Star Trek-Schöpfer Gene Roddenberry 1999 in die dritte Staffel, dieses Mal mit einer neuen Hauptdarstellerin.
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Mission: Erde – Staffel 3
(Earth: Final Conflict – Season 3)
Science-Fiction-Serie Kanada, USA 1999/2000. FSK: Freigegeben ab 12 Jahren. 22 Folgen. Gesamtlänge: ca. 920 Minuten. TV-Erstausstrahlung: 20. April 2000.
Mit: Robert Leeshock, Jayne Heitmeyer, Von Flores, Leni Parker, Richard Chevolleau, Anita LaSelva, David Hemblen u.a. Idee: Gene Roddenberry.
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Machenschaften und Allianzen
Nach einem Attentat auf US-Präsident Thompson (Barry Flatman) wurde ein Ausnahmezustand und das Kriegsrecht ausgerufen. Die den Taelons unterstehende Armee der Freiwilligen droht den Widerstand gegen die Aliens komplett hochzunehmen. Verzweifelt entschließt sich Captain Lily Marquette (Lisa Howard), das Taelon-Mutterschiff in die Luft zu jagen. Doch ihr Unterfangen misslingt und sie wird enttarnt. Kurze Zet später erhalten Liam Kincaid (Robert Leeshock), Companion-Beschützer und führendes Mitglieds des Widerstandes, und Hacker Augur (Richard Chevolleau), sein Mitstreiter, die Nachricht vom Tod Lilis. Konzernchef Jonathan Doors (David Hemblen) schließt unterdessen eine Allianz mit den Taelons und zieht sich aus dem aktiven Geschäft zurück. Seine Nachfolgerin an der Spitze von Doors International wird Renee Palmer (Jayne Heitmeyer), die sich bald als Sympathisantin des Widerstands entpuppt und fortan mit Liam und Augur zusammenarbeitet. Unter den Taelons breitet sich verstärkt Unmut über die gnadenlose Herrschaft des Anführers Zo’or (Anita LaSevla) aus. Während Da’an (Leni Parker), der nordamerikanische Companion, eher zurückhaltend bleibt, zeigt Kriegsminister T’than (Michelle Nolden) seine Abneigung gegen den obersten Taelon offen und versucht, Verbündete gegen ihn zu gewinnen. Der von Zo’or mit allerlei Befugnissen ausgestattete FBI-Agent und Companion-Beschützer Ronald Sandoval (Von Flores) führt weiterhin dessen Befehle aus, scheint aber mittlerweile eigene Pläne zu haben. Der Konflikt der Taelons mit den Jaridians wirft seine Schatten voraus…
Wie in der Historie der Serie nicht selten brachte auch Staffel 3 von Mission: Erde (später auch in Deutschland unter dem Originaltitel Earth: Final Conflict ausgestrahlt und auf DVD veröffentlicht) personelle und inhaltliche Veränderungen mit sich. Dass Lisa Howard als Lili Marquette nicht mehr als Hauptdarstellerin zurückkehrte, sondern nur noch in vier von 22 Folgen der Season zu sehen war, lag allerdings nicht an gescheiterten Verhandlungen, sondern daran dass die Schauspielerin während der Dreharbeiten schwanger war und später ihr erstes Kind zur Welt brachte. Ihren Part als wichtigste Frau im Widerstand gegen die Taelons übernahm Jayne Heitmeyer (Lady Cops, Maps to the Stars) als Renee Palmer, die nach außen hin als einflussreiche Managerin von Doors International auftritt. Auch wenn Renee anfangs eher wie eine „Vertragsblondine“ wirkt, so entwickelte sich aus der Figur mit der Zeit ein recht ambivalenter Charakter, auch durch die Beziehung zu Liam Kincaid. Mit der Etablierung Palmers trat auch David Hemblen als Jonathan Doors sukzessive mehr in den Hintergrund und war daher in Staffel 3 nur in etwa einer Handvoll Episoden zu sehen. Ansonsten änderte sich am Main Cast glücklicherweise erst einmal nichts. Zu den unzähligen Gastdarstellern zählen mit Lexa Doig und Steve Bacic auch zwei spätere Hauptakteure der ebenfalls aus dem Erbe von Roddenberry entwickelten Scifi-Show Andromeda (2000-2005). Marina Sirtis bekannt als Counselor Diana Troi aus Star Trek: The Next Generation, absolvierte einen Gastauftritt in der zehnten Folge. Bereits in Episode 4 erleben wir den letzten Auftritt von Majel Barrett als Dr. Julianne Belman. Für die Roddenberry-Witwe und ausführende Produzentin der vorliegenden Serie bedeutete dies ihre finale Live-Action-Performance. In der Folge war Barrett bis zu ihrem Tod 2008 im Alter von 76 Jahren nämlich
Fast völlig ausgetauscht wurde das Autorenteam. Neben unter anderem Paul Gertz, der vor in den beiden Anfangsjahren die Show geprägt hatte, war der ansonsten eher als Comicautor und -zeichner bekannte Howard Chaykin eine der zentralen Kreativen im dritten Jahr. Blieben in den Staffeln Eins und Zwei die Hintergründe der Taelons und ihre Motive in Bezug auf die Menschheit noch eher geheimnisvoll so wird im Season 3 immer mehr über die Aliens und ihre Agenda enthüllt. Dabei stehen vor allem das Erbe von Ma’el, jenem Taelon, der vor Jahrtausenden auf die Erde gekommen war und die Menschen studiert hatte, und der Krieg der Taelons mit den weit entfernten Jaridians im Mittelpunkt. Die Jaridians entpuppen sich gleichsam wie ihre Feinde als aussterbende Rasse und die Menschheit könnte der Schlüssel zum Überleben für beide Spezies sein. Viel offener werden zudem die internen Konflikte in der Synode, dem Regierungsorgan der Taelons, geführt, vor allem in Person von Zo’ors Widersacher T’than.
Insgesamt wirkte die dritte Staffel inhaltlich etwas stärker, wie ich finde. Es gibt wieder überwiegende Procedural-Stories (Taelon-Machenschaft und/oder -technologie der Woche), die teilweise auch Auswirkungen auf die zentralen Handlungsstränge haben. Manche Geschichten hätten wie auch schon in den ersten beiden Jahren mehr Zeit als nur eine Folge verdient gehabt. Es bleibt jedenfalls interessant und spannend zu verfolgen, wie sich die Ausgangssituation entwickelt. Angesichts der heutigen Serienlandschaft mit hochwertigen, teils komplexen, horizontalen Erzählungen, die sich über Staffeln oder eine ganze Show erstrecken, mag Mission: Erde storymäßig etwas veraltet wirken. Hätte ich die Serie kurz nach der Sichtung vor etwa 20 Jahren rezensiert wäre meine Bewertung aufgrund der damaligen Sehgewohnheiten möglicherweise etwas besser ausgefallen.
Die komplette dritte Staffel von Mission Erde ist unter dem Originaltitel Earth: Final Conflict auf DVD erhältlich sowie aktuell auch Teil des Angebots von Amazon Prime.
Fazit: Auch wenn Mission: Erde aus heutiger Sicht nicht herausragend wirkt so konnte sich die Serie in der dritten Staffel etwas steigern. 7 von 10 Punkten.
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Gaststar Marina Sirtis als Nonne
Renee Palmer von Doors International
Taelon-Kriegsminister T’than
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Marius Joa, 30. April 2022. Bilder: Pandastorm/Edel.
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