Der Weltraum. Unendliche Weiten. Dies sind die Abenteuer des “neuen” Raumschiffs Enterprise, das nach dramatischen Entwicklungen im vierten Jahr neue Abenteuer erlebt. Energie!
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Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert – Staffel 4
(Star Trek: The Next Generation – Season 4)
Science-Fiction-Serie USA 1990/91. FSK: Freigegeben ab 12 Jahren. 26 Folgen. Gesamtlänge: ca. 20 Stunden. TV-Erstausstrahlung: 12. August 1993.
Mit: Patrick Stewart, Jonathan Frakes, LeVar Burton, Michael Dorn, Gates McFadden, Marina Sirtis, Brent Spiner, Wil Wheaton, Colm Meaney, Whoopi Goldberg u.a. Idee: Gene Roddenberry.
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Sternstunde der hochwertigen Science-Fiction
„Space: the final frontier. These are the voyages of the starship Enterprise. Its continuing mission: to explore strange new worlds. To seek out new life and new civilizations. To boldly go where no one has gone before!”
Im Jahr 2367. Die Borg, eine Rasse kybernetischer Humanoide, welche komplett durch ein kollektives Bewusstsein verbunden sind, befinden sich auf dem Weg zur Erde, haben Jean-Luc Picard (Patrick Stewart), den Captain des Föderationsraumschiffes U.S.S. Enterprise, entführt und in ihr Kollektiv assimiliert. Picards erster Offizier, Commander William Riker (Jonathan Frakes) und die restliche Crew der Enterprise versuchen verzweifelt den verheerenden Feldzug der Borg zu stoppen, bevor diese die Erde erreichen. Doch verfügen die kybernetische Feinde über Picards Wissen und Erfahrung. Durch eine Liste gelingt es dem zweiten Offizier, dem Androiden Lieutenant Commander Data (Brent Spiner) gemeinsam mit Schiffsärztin Dr. Crusher (Gates McFadden) die Borg vorläufig zu stoppen und die Assimilierung des Captains umzukehren. Nach einem Familienurlaub auf der Erde bricht die Besatzung, darunter Chefingenieur Geordi LaForge, der klingonische Sicherheitschef Lieutenant Worf (Michael Dorn), die als Schiffscounselor fungierende Halb-Betazoidin Deanna Troi (Marina Sirtis), Transporter-Chief Miles O’Brien (Colm Meaney) und Barkeeperin Guinan (Whoopi Goldberg) zu neuen Missionen ins All auf. Dr. Crushers hochbegabter Sohn Wesley (Wil Wheaton) steht kurz vor dem Beginn seines Studiums an der Sternenflottenakademie.
Nach einem teils holprigen Start in der ersten und zweiten Staffel konnte sich die in Deutschland als Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert veröffentlichte zweite Live-Action-Serie aus dem von Gene Roddenberry (1921-1991) erschaffenen Star Trek-Universum mit Staffel drei endgültig etablieren. Der Cliffhanger am Ende der dritten Season wurde durch die Premiere von Staffel 4 aufgelöst, wobei die Zuschauer in den USA drei Monate (von Juni bis September 1991) warten mussten, während das deutsche Fernsehpublikum im August 1993 bereits einen Tag später erfahren sollte, wie es weitergeht. Die neunte Folge Die letzte Mission (Originaltitel: Final Mission) markierte in mehrfacher Hinsicht eine Zäsur. Nicht nur weil Wil Wheaton alias Wesley Crusher die Serie verließ und nur noch für Gastauftritte in den Staffeln fünf und sieben zurückkehrte. Die insgesamt 83. TNG-Episode war auch die letzte, welche im ZDF ausgestrahlt wurde. Ab der nächsten (Das komische Band/The Loss) übernahm der Privatsender SAT 1 die Ausstrahlung. Dadurch änderten sich bedauerlicherweise auch die deutschen Synchronstimmen von Captain Picard, Dr. Crusher, Counselor Troi und Guinan.
Mit Brannon Braga und Jeri Taylor stießen zwei Autoren zum Team der Serie, die später dem Franchise noch ihren Stempel aufdrücken sollten: Braga als Autor und Produzent von Star Trek: Yoyager sowie als Miterfinder der Prequelserie Enterprise und Taylor als Co-Schöpferin sowie Showrunnerin von Voyager. Nach dem Ende des staffelübergreifenden Zweiteilers In den Händen der Borg/Angriff Ziel: Erde (The Best of Both Worlds: Part I and II) widmete man sich im ersten Drittel verstärkt den familiären Beziehungen der Hauptfiguren. Zur Erholung besucht Picard seinen Bruder und dessen Familie in Frankreich, während Worf seine menschlichen Adoptiveltern trifft. Data wird überraschend von seinem totgeglaubten Vater, dem Kybernetiker Dr. Noonien Soong, kontaktiert. Ein durchgehendes Thema des vierten TNG-Jahres bilden auch die Entehrung Worfs aufgrund des vermeintlichen Verrates seines Vaters und ein bevorstehender Bürgerkrieg um die Regierungsnachfolge im Klingonischen Reich. Auch das Erbe der in Staffel 1 getöteten Tasha Yar wird thematisiert, wenn auch in unerwarteter Form.
Was mir besonders positiv auffiel ist die hohe Dichte an starken Episoden. Selbst die ansonsten zu oft vernachlässigte Marina Sirtis als Deanna Troi bekommt in Das kosmische Band eine seltene Gelegenheit, ihre Figur vielschichtig zu gestalten. Und selbst die in der Rolle von Deannas exzentrischer Mutter Lwaxana Troi meist als Comic Relief eingesetzte Roddenberry-Gattin Majel Barrett darf in Folge 23, Die Auflösung, (Half a Life), ihre emotionale Seite überzeugend zeigen.
Erstmals kommen in der vierten TNG-Season zwei später, vor allem in der nachfolgenden Show Deep Space Nine im Zentrum stehende Alien-Rassen vor: die Cardassianer in Der Rachefeldzug (The Wounded) sowie die Trill, einer Spezies in welchem ein Symbiont nacheinander in unterschiedlichern Wirtskörpern weiterlebt, in Odan, der Sonderbotschafter (The Host). Eine größere Rolle spielt Chief O’Brien, dessen Charakter nicht nur mehr Hintergrund und Tiefe erhält (siehe ebenso Der Rachefeldzug),sondern auch über seine Funktion als Transporter-Offizier hinaus agieren darf. Themen weiterer Episoden sind der Entzug von lebenswichtigem REM-Schlaf, Xenophobie und Isolationismus, überzogene Paranoia sowie eine romantische Beziehung zwischen einer künstlichen Lebensform ohne Emotionen und einem natürlichen Lebewesen mit Gefühlen.
Designs und Ästhetik mögen mittlerweile ein wenig antiquiert wirken und nicht jede Storyline würde man heutzutage nochmal genauso machen, aber insgesamt bleibt The Next Generation eine sichtbar aufwändige Fernsehproduktion mit fast durchgehend sehr gut ausgearbeiteten, teils visionären Drehbüchern. Mit dem ersten Teil des titelgebenden Kampf um das Klingonische Reich (Redemption) endet auch Staffel 4 von TNG mit einem Cliffhanger, welcher in der ersten Folge von Season 5 aufgelöst werden sollte.
Die vierte Staffel von Star Trek: The Next Generation ist seit September 2013 in der HD-Fassung auf BluRay erhältlich sowie aktuell Teil des Angebots der Streaminganbieter Netflix und Paramount Plus.
Fazit: In der vierten Staffel nimmt Star Trek: The Next Generation endgültig seinen rechtmäßigen Platz im Olymp der hochwertigen Science-Fiction-Serien ein. 9 von 10 Punkten.
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Data und sein Schöpfer
Counselor Deanna Troi
Locutus auf der Enterprise
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Marius Joa, 11. Dezember 2022. Bilder: CBS/Paramount.
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