Archiv I-2003

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Filme im 1. Quartal 2003:

Star Trek – Nemesis, Bowling for Columbine, Gangs of New York, The Ring, Chicago, About Schmidt, It´s all about love


STAR TREK - NEMESIS
Doppelkritik von Marius Joa und Johannes Michel

SF-Film USA 2002. Regie: Stuart Baird. Nach Gene Roddenberry.
Darsteller: Patrick Stewart, Jonathan Frakes, Brent Spiner, LeVar Burton, Michael Dorn, Gates McFadden, Marina Sirtis, Tom Hardy, Ron Perlman, Dina Meyer u.a.
116 Minuten. FSK ab 12.

Eigentlich sollte nach der Hochzeit von Commander Riker und Counselor Troi auf der Erde die Vermählungszeremonie auf Betazed stattfinden. Doch auf dem Weg dorthin erreicht Picard ein wichtiger Auftrag der Sternenflotte, überbracht von Admiral Janeway (Gastauftritt von Kate Mulgrew). Die Romulaner, unter Führung von Shinzon vom Nachbarplaneten Remus, wollen mit der Föderation in Kontakt treten, um Friedensverhandlungen zu beginnen. Shinzon entpuppt sich als ein jüngerer Klon Picards, der keineswegs Frieden im Sinn hat, sondern mit einem Angriff auf die Erde die Grundfesten der Föderation erschüttern will, um damit den Weg für romulanische Eroberungszüge frei zu machen. Shinzons Schiff, die Scimitar bildet eine Waffe mit solch zerstörerischer Kraft, imstande einen ganzen Planeten zu vernichten. Die Enterprise sieht sich einem nahezu übermächtigen Feind gegenüber...
Fünf Fernsehserien, 37 Jahre Unterhaltungsgeschichte und mit „Nemesis“ nun zehn Kinofilme. Nur einige Zahlen der beeindruckenden Bilanz des „Star Trek“ – Universums. Zum Jubiläumskinofilm erwartet man also ein großes SF-Feuerwerk. Doch verlässt man (nicht nur als Trekkie) das Kino eher enttäuscht oder zumindest mit gemischten Gefühlen. Zwar bietet „Nemesis“ spannende Kino-Unterhaltung und ein beeindruckendes Effekte-Feuerwerk, doch leider fehlt dem zehnten Kinofilm der Weltraumsaga der Tiefgang. Tom Hardy weiß zwar in der Rolle der Picard-Nemesis Shinzon zu überzeugen, aber gegen Ende wird er zum rachsüchtigen und blassen Kamikaze-Killer. Die Geschichte ist zu sehr auf Picard und Data und ihre beiden Widerparts Shinzon und B4 fixiert. Außerdem wirkt sie an vielen Stellen etwas zu konstruiert. Beim Vergleich der Konstellationen bemerkt man die starke Analogie zum zweiten „Star Trek“ - Film „Der Zorn des Khan“, dessen Schema lautet: genmanipulierter oder geklonter halbwegs charismatischer Mensch bedroht die Enterprise (und die Föderation) mit einer gefährlichen Superwaffe. Um den Bösewicht zu stoppen, muss, nach einem Hauch von psychologischem Geplänkel, sich ein Crew-Mitglied heldenhaft opfern.
Fazit: Nicht der schlechteste Kinofilm der „Star Trek“ - Reihe, aber bei weitem auch nicht der beste. Für die letzte Reise der „Next Generation“-Crew eher eine Enttäuschung. Bleibt zu hoffen, dass Picard & Co im elften Streifen doch noch mal ran müssen.

Marius Joa, 25.01.2003

Action, Witz und ein hervorragender James Stewart als Captain Jean-Luc Picard. So lässt sich knapp der zehnte „Star Trek“-Kinofilm, „Star Trek Nemesis“, zusammenfassen.
Shinzon will die von den Romulanern versklavte Welt Remus, einem Schwesterplaneten von Romulus, befreien und diese in die romulanische Welt wieder eingliedern und somit die neutrale Zone zurückerobern, um möglicherweise in einer späteren Schlacht die Föderation zu schlagen. Er sieht erstaunlicherweise dem Captain der Enterprise äußerlich sehr ähnlich, denn er wurde von den Romulanern gentechnisch manipuliert, um schneller zu altern und im Handumdrehen genauso auszusehen wie Picard. Später sollte er als Spion Picard ersetzen. Er gibt vor, Frieden mit der Föderation herstellen zu wollen, was sich aber bald als Farce herausstellt...
„Star Trek Nemesis“ stellt wahrscheinlich den letzten Film der „Next Generation“-Crew dar. Abhängig gemacht werden sollte dies vom Erfolg des Films. Dennoch eignet sich „Nemesis“ gut als Abschiedsfilm. Warum, darf hier noch nicht verraten werden.
Auf jeden Fall sind Regisseur Stuart Baird („Superman“, „Tomb Raider“) einige Dinge sehr gut gelungen: Tricktechnische Perfektion, kleine Comedy-Einlagen, ein nicht zu übertriebener Futurismus und nicht zuletzt ein Film, der nicht nur bei Trekkies, sondern auch bei den Action- und ScieneFiction-Fans im Allgemeinen gut ankommen kann, also ein Film, den auch derjenige anschauen kann, der nicht jede Folge der Serie im Fernsehen verfolgt hat. Fazit: Absolut empfehlenswert und für Nicht-Trekkies der wohl beste Star-Trek-Film.

Johannes Michel, 24.01.2003


BOWLING FOR COLUMBINE

Dokumentarfilm USA/Kanada/Deutschland 2002.
Drehbuch und Regie: Michael Moore. 120 Minuten. FSK ab 12.

Die US-Bürger und ihre Waffen. Ein bekanntes und fast immer aktuelles Thema. Damit setzt sich Amerikas Top-Satiriker und Polit-Aktivist Michael Moore (48) in seinem neuesten Dokumentarfilm auseinander.
Ausgehend vom Schul-Massaker 1999 in der Columbine High School von Littleton, Colorado, bei dem zwei Jugendliche 12 Mitschüler und einen Lehrer erschossen und Dutzende verletzt haben, beleuchtet Amerikas sozialkritischster Dokumentarfilmer die Idiotie einer waffenbesessenen und von Angst erfüllten Nation. In Interview mit Waffenfabrikanten, Jugendlichen, Betroffenen und einfachen Bürgern sucht Moore nach Ursachen für die typisch amerikanische Liebe zu Waffen und deren Folgen. Er konfrontiert die Leute mit der Absurdität ihrer Einstellung und verdeutlicht die Panikmache und die Kontrolle der Medien und der Regierung. Es wird klar, dass Amerika von seinen sozialen Problemen immer mit militärischen und außenpolitischen Aktionen ablenkt. Michael Moore stammt selbst aus einer der waffenverrücktesten Gegenden der Vereinigten Staaten im Bundesstaat Michigan, in Flint, wo der größte Waffenproduzent seine Produktionsstätte hat. Immer wieder zieht der Film Vergleiche mit anderen Ländern, vor allem mit Kanada, wo es etwa im Verhältnis genauso viele Schusswaffen gibt wie in den USA, aber die Mordrate absolut niedrig ist. Mit starker Polemik und subversiver Hartnäckigkeit zeigt Moore ein Land, in dem man bei einer Bank als kleines Präsent für eine Kontoeröffnung ein geladenes Gewehr bekommt, man Munition in einer Drogerie kaufen kann und in der Hollywoodstar Charlton Heston mit seiner NRA (der größten Waffenlobby der USA) ganz zufällig kurze Zeit nach Tragödien wie in Littleton genau in der betreffenden Gegend eine Kundgebung abhält. Doch mit seiner Freundlichkeit auch gegenüber seinen Gegnern behält Moore immer sein Image vom netten Kerl von nebenan, auch durch seine äußerliche Ähnlichkeit mit dem neuseeländischen Regisseur Peter Jackson („Der Herr der Ringe“).
Fazit: Ein erschütternder und genialer Film zugleich, der manchem Zuschauer ein brüllendes Lachen entlockt. Eine meisterhafte Filmcollage. Unbedingt sehenswert!

Marius Joa, 09.02.2003


GANGS OF NEW YORK

Historiendrama USA/ Deutschland/ Italien/ GB/ Niederlande 2002.
Regie: Martin Scorsese. Musik: Howard Shore. 166 Minuten. FSK ab 16.
Darsteller: Leonardo DiCaprio, Daniel Day-Lewis, Cameron Diaz, Jim Broadbent, John C. Reilly, Henry Thomas, Liam Neeson, Brendan Gleeson, Gary Lewis u.a.

New York 1846: Als achtjähriger wird Amsterdam Vallon Zeuge wie sein Vater „Priest“ Vallon, der Anführer der irischen Immigranten bei einer Straßenschlacht mit den „Natives“ von deren Anführer William „Bill the Butcher“ Cutting getötet wird. Nachdem er 16 Jahre in der Besserungsanstalt verbracht hat, will Amsterdam nur eins: Rache am Mörder seines Vaters. Wieder in New York findet er „Arbeit“ bei den „Natives“ und arbeitet sich zum engsten Vertrauten des „Butcher“ hoch. Außerdem trifft er auf die gerissene Taschendiebin Jenny, die ehemalige Geliebte seines Feindes und die beiden verlieben sich ineinander. Bei einer Gedenkfeier, die der „Butcher“ für den „Priest“ jedes Jahr abhält, will Amsterdam zuschlagen...
„Amerika wurde in den Straßen geboren“, so lautet quasi das Motto von Martin Scorseses neuestem Film. In einem bildgewaltigen und erschütternden Drama erzählt uns die Hauptfigur Amsterdam Vallon (Leonardo DiCaprio) das Geschehen: Hunger, Elend und Verbrechen in den Straßen New Yorks, sich bekriegende Banden, massenhaft Immigranten (vor allem aus Irland, wo zu dieser Zeit eine große Hungersnot herrschte). Aus alledem ragt einer heraus: das schlachtende Ungeheuer William Cutting, nicht zu Unrecht „Bill the Butcher“ (zu deutsch: Bill der Metzger) genannt, grandios gespielt von Daniel Day-Lewis, der zu Recht eine Oscar-Nominierung erhielt. Cutting hat sich aufgrund seines blutigen Umgang mit Messern und der daraus folgenden Angst und dem Entsetzen, die er ausstrahlt, zum mächtigsten Mann in den Straßen von New York gemacht, der fast alles kontrolliert. Ein Tyrann, wie er im Buche steht, seine sanften Seiten zeigt er nur Amsterdam, dem er wie ein Vater seinem Sohn vertraut. Der Film beginnt blutig, ist fast die ganze Zeit blutig und endet in einem höchst blutigem Gemetzel. Am Ende ist New York ein brennendes Inferno. Die gewaltvollen Szenen wechseln sich mit schönen poetischen Bildern ab. Die Musik von Oscar-Preisträger Howard Shore („Der Herr der Ringe“) untermalt die Szenerie sehr gut.
Fazit: Ein bildgewaltiges Epos von Altmeister Scorsese über die blutigen Wurzeln einer Weltmetropole und einer ganzen Nation. Trotz erschütternder Szenen sehenswert, jedoch nichts für schwache Nerven.

Marius Joa, 23.02.2003


The Ring

Kampf um den besten Horrorfilm

Horrorthriller, USA 2002; Darsteller: Naomi Watts, Martin Henderson, Brian Cox, David Dorfman, Daveigh Chase, Lindsay Frost u.a.; Regie: Gore Verbinski

„Dagegen kannst du Filme wie „Der Exorzist“ vergessen.“
Solches war schon auf dem Weg zum Kino zu hören. Dementsprechend geht man mit großen Erwartungen in diesen Film.
Die Story klingt wie eine von diesen modernen Legenden: Eine Videokassette, die mit alptraumhaften Bildern bespielt ist, hat einen merkwürdigen Telefonanruf zur Folge, der den Tod des jeweiligen Zuschauers in genau sieben Tagen ankündigt.
Auch die Zeitungsreporterin Rachel Keller (Naomi Watts) steht dieser Geschichte zunächst skeptisch gegenüber. Doch dann kommen tatsächlich vier Teenager auf unerklärliche Weise ums Leben, nachdem sie sich eine Woche zuvor das mysteriöse Video angesehen hatten. Rachel lässt sich von ihrer Neugier verleiten, treibt eines der Videos auf und sieht es sich an. Unversehens ist sie auf die Hilfe ihres Freundes Noah (Martin Henderson) angewiesen, der ihr eigenes sowie das Leben ihres Sohnes (David Dorfman) retten muss. Es bleiben nur sieben Tage, um das Geheimnis des Rings zu lüften.
In der Tat: Der Film baut Minute für Minute mehr Spannung auf, der Zuschauer ahnt zu keiner Zeit, wie sich die Geschichte weiterentwickeln wird. Aber gerade diese wirkt nicht überzeugend. Die Story ist teilweise verwirrend und zu sehr konstruiert, was dazu führt, dass der Zuschauer in einigen Situationen nicht ganz durchblickt (Anmerkung des Verfassers: das geht nicht nur mir so, sondern scheint ein allgemeines Phänomen gerade bei diesem Film zu sein). Es ist also nicht möglich, dem Film einfach so nebenbei zu folgen, dranbleiben ist entscheidend. Die üblichen Schockeffekte (auch hier klingt mal plötzlich ein Telefon) sind natürlich auch dabei, der Kinobesucher bleibt nicht verschont.
An Filme wie „Der Exorzist“ kommt „The Ring“ in keinster Weise heran, außerdem hinkt ein derartiger Vergleich. Horrorfans sollten sich „The Ring“ auf jeden Fall anschauen, auf einer Skala von eins bis zehn würde ich ihn aber nur bei sechs einordnen.

Johannes Michel, 16.02.2003

Downloadmöglichkeit:

Wallpaper zu “The Ring”


CHICAGO

Filmmusical USA/ Kanada 2002. Regie: Rob Marshall. Musik: Danny Elfman und John Kander.
113 Minuten. FSK ab 12.
Darsteller: Renée Zellweger, Catherine Zeta-Jones, Richard Gere, Queen Latifah,
Taye Diggs, John C. Reilly u.a.

Chicago in den 20er Jahren: Roxie Hart träumt von einer Karriere als Bühnenstar im Vaudville Varieté. Sie betrügt ihren Mann mit Fred, der ihr versichert, dass er sie ins Rampenlicht bringen wird. Doch als er sich als Lügner entpuppt, der sie nur ausgenutzt hat, erschießt Roxie Fred. Sie landet im Gefängnis und ihr droht der Galgen. Im Knast trifft sie auf ihr Idol, die Bühnenkünstlerin Velma Kelly, die nach dem Doppelmord an Schwester und Ehemann auch vor der Todesstrafe steht. Roxies letzte Rettung ist der Staranwalt Billy Flynn, der bisher jede Frau im Staat Illinois vor dem Galgen bewahrt hat. Seine Taktik: aus der Todeskandidatin einen Liebling von Presse und Bevölkerung zu machen.
Rob Marshalls Adaption des gleichnamigen Broadway-Musicals wurde für unglaubliche 13 Oscars nominiert. Warum nur? Musik, Ausstattung und Kostüme wirken gut und professionell gemacht, aber das ist auch schon alles, was sehenswert an diesem Film ist. Mit wenig Charme, ohne Magie und nicht mal in Ansätzen so mitreißend wie „Moulin Rouge!“, wirkt „Chicago“ nicht mehr als durchschnittlich. Zwar sind die Gesangs- und Tanzeinlagen durchaus recht unterhaltsam, aber mehr auch nicht. Die Charaktere sind einfach zu flach und klischeehaft: Renée Zellweger als naives Blondchen, das vom großen Starruhm träumt, Catherine Zeta-Jones als kühler Vamp und Richard Gere als medien- und publicitygeiler Winkeladvokat, das hat man alles schon mal gesehen. Keiner der Darsteller, vielleicht John C.Reilly als Roxies einfältiger Ehemann, kann wirklich überzeugen. Außerdem fehlt dem Film jegliche Tiefe, die eine Identifikation mit den Figuren ermöglichen würde. Als Bühnenmusical möglicherweise sehr unterhaltsam und mitreißend, aber als Film jedoch, was die Story betrifft zu dürftig.
Fazit: Eine flache Mischung aus Mediensatire und Nummernrevue. Selbst für Musical-Fans nur bedingt sehenswert.

Marius Joa, 09.03.2003


About Schmidt

Tragikomödie USA 2002. Regie: Alexander Payne. Nach Louis Begley.
124 Minuten. FSK ab 6.
Darsteller: Jack Nicholson, Hope Davis, Dermot Mulroney, Kathy Bates u.v.a.

Mit 66 Jahren wird der Versicherungsmathematiker Warren R. Schmidt in den Ruhestand  versetzt. Aus Langeweile beginnt er seinem Patenkind Ndugo in Afrika, dem er monatlich Geld schickt, Briefe zu schreiben, in denen er seine Gedanken erzählt. Als Schmidts Frau überraschend stirbt und seine Tochter Julie den Versager Randall heiraten will, nimmt der Rentner sein Leben in die Hand. Mit dem Wohnmobil seiner verstorbenen Frau macht sich Schmidt auf den Weg, die Hochzeit seiner Tochter zu verhindern. Eine nachdenkliche Odyssee beginnt...
Wie  unspektakulär und einfach ein guter Film sein kann, beweist „About Schmidt“. Eine einfache Geschichte, mit einer Hauptfigur, die Jack Nicholson auf den Leib geschrieben ist, sowie leichter Humor und eine gewisse Nachdenklichkeit lassen den Zuschauer mit einem Schmunzeln aus dem Kino gehen. Die Geschichte ist zum einen zwar etwas skurril aber irgendwie doch aus dem wahren Leben gegriffen. Jack Nicholson überzeugt besonders durch seine extrem ausdrucksstarke Mimik. Wie nervig und zugleich auch schön das Rentnerleben sein kann zeigt der Film von Alexander Payne auf liebevolle Weise, weshalb er auch zurecht für zwei Oscars nominiert wurde (Jack Nicholson als bester Hauptdarsteller und Kathy Bates als beste Nebendarstellerin).
Fazit: Ein nachdenklicher und leicht amüsanter Film mit einem überragenden Altstar Nicholson.     

Marius Joa, 23.03.2003


IT’S ALL ABOUT LOVE

SF-Drama USA/Japan/Schweden/GB/Dänemark/Deutschland/Niederlande 2003.
Regie: Thomas Vinterberg. 104 Minuten. FSK ab 12.
Darsteller: Joaquin Phoenix, Claire Danes, Douglas Henshall, Sean Penn, Alun Armstrong u.v.a.

Im Jahr 2021: Der Literatur-Professor John Marchewski fliegt nach New York, um dort die Scheidungspapiere von seiner Frau, der berühmten Eiskunstläuferin Elena, unterzeichnen zu lassen. Doch es kommt anders wie geplant. Mit Elena geht etwas merkwürdiges vor. Der Welt steht eine Eiszeit bevor und überall auf der Erde sterben die Menschen aus Einsamkeit, Traurigkeit und wegen mangelnder Liebe. John erkennt, dass er die Beziehung zu Elena nicht einfach so beenden kann...
So merkwürdig und vielleicht auch wirr die Story sein mag, so homogen und stimmungsvoll ist der Film. Kein actiongeladener SF-Film, aber auch keine auf die Tränendrüse drückende Liebesschnulze, nein all das ist der Film vom ehemaligen „Dogma 95“-Filmer Thomas Vinterberg („Das Fest“) nicht. Ein moderater und stiller Film, der nur zwischendurch etwas lauter wird. Die Musik von Zbigniew Preisner („Die „Drei Farben“-Trilogie) ist einfach wundervoll und unterstützt die Stimmung und Atmosphäre wunderbar passend. Charakteristisch sind auch die Von den Darstellern überzeugen vor allem Douglas Henshall als Elenas Bruder Michael und Sean Penn als Johns Bruder Marciello.
Fazit: Fast abseits jeglichen Mainstream-Kinos ein unspektakulärer aber außergewöhnlicher und sehr stimmungsvoller Film. Sowohl für Paare als auch für Singles sehenswert.

Palm X, 27.03.2003

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