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Filme im 2. Quartal 2003:
Dreamcatcher, Johnny English, X-Men 2, Die (Wut-)Probe, The Hours, Hero
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DREAMCATCHER
Horrorthriller USA 2003. Regie: Lawrence Kasdan. Nach dem Roman von Stephen King. 136 Minuten. FSK ab 16. Darsteller:
Morgan Freeman, Thomas Jane, Jason Lee, Damian Lewis, Timothy Olyphant, Tom Sizemore, Donnie Wahlberg u.a.
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Vier Freunde treffen sich in einer Hütte in den Wäldern von Maine, um auszuspannen und der alten
Zeiten zu gedenken. Plötzlich geschehen merkwürdige Dinge. Zwei von ihnen finden einen Mann, der sich in der Wildnis verlaufen hat und von seiner Gruppe getrennt wurde. Der Mann scheint von einer
unbekannten Krankheit befallen zu sein und die Tiere des Waldes fliehen vor einer unheimlichen Macht. Als die Seuchenbehörde und der Geheimdienst eingreifen, wird schnell klar, dass es sich bei
der Seuche um tödliche Aliens handelt. Die Freunde besinnen sich der Vergangenheit und ihres alten Freundes Duddits, der ihnen übersinnliche Kräfte verliehen hat...
Stephen King, der Meister des literarischen Horrors, schrieb das Buch zu diesem Film, der von Lawrence Kasdan umgesetzt wurde. Typische King-Charakteristika kommen natürlich auch hier vor:
der Schauplatz ist der US-Bundesstaat Maine, Kings Heimatstadt Derry wird erwähnt und die Geschichte der alten Freunde wird mit Rückblick auf deren Kindheit erzählt. Die ganze Geschichte
erinnert stark an „Es“, denn auch hier erscheint das Böse in der Gestalt von Außerirdischen. Trotz der guten Spezialeffekte und der durchaus fesselnden Stories hat der Film einige Schwächen. Morgan
Freeman ist als Bösewicht einfach zu blass und man fühlt sich an eine unausgegorene Mischung aus „Independence Day“ und „Alien“ erinnert. Außerdem hat das Motiv des Traumfängers nicht wirklich
etwas mit der Handlung zu tun. Eins muss man „Dreamcatcher“ aber lassen, er ist wirklich spannend du auch sehr fesselnd, so dass das sprichwörtliche Festkrallen im Kinosessel durchaus angebracht
ist. Für zarte Gemüter und schwache Nerven ist der Film wegen seines hohen Ekelfaktors allerdings nicht zu empfehlen. Fazit: Für Fans von Splatter-Horros und Stepehn King sehenswert.
Marius Joa, 20.04.2003
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My name is English, Johnny English
Agentenparodie, GB 2003. Regie: Peter Howitt. 87 Min. FSK ab 6. Mit: Rowan Atkinson (Johnny English), John Malkovich (Pascal
Sauvage), Natalie Imbruglia (Lorna Campbell), Ben Miller (Bough), Tim Pigott-Smith (Pegasus) u.a.
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Die britischen Kronjuwelen wurden restauriert und sollen auch einem großen Empfang im Tower von
London der Öffentlichkeit in neuem Glanz präsentiert werden. Da durch einen tragischen Zwischenfall die gesamte Elitemannschaft des britischen Geheimdienstes sprichwörtlich in die Luft gegangen ist,
muss Innendienstler Johnny English (Rowan Atkinson) die Bewachung der Kronjuwelen übernehmen – was allerdings mehr als schief geht. Ausgestattet mit von James Bond bekanntem
Hightech-Schnickschnack geht Johnny English auf die Suche nach den Dieben und wird in einen Kampf um die britische Krone verwickelt, die der französische Geschäftsmann Sauvage (John Malkovich) an sich reißen will ...
Schon oft da gewesen, nichts Besonderes, wenig Neues. Sicher ließe sich „Johnny English“ so kurz und knapp zusammen fassen. Ganz gerecht würde eine derartige Beschreibung dem Film allerdings
nicht. Rowan Atkinson würzt seine Rolle mit seinem großartigen Talent, die Leute auch dann zum Lachen zu bringen, wenn die Gags nicht neu sind. Zum Erfolg kommt Superagent English überhaupt
nur durch peinliche Zufälle: Er landet per Fallschirm auf dem falschen Gebäude und versetzt so ein Krankenhaus in Angst und Schrecken, arbeitet nach dem Motto „Warum einfach, wenn’s auch
kompliziert geht“ (wer steigt schon ein übel riechendes Abflussrohr hinauf, wenn zwei Meter daneben eine Leiter zum selben Ziel führt) und zerlegt mehrfach im Film seine Waffe durch Drücken des
Abzugs – seine Gegner freut´s. Natalie Imbruglia macht als Kollegin von Johnny English eine gute Figur, obwohl die Rolle sehr oberflächlich und äußerlich kalt angelegt ist. Die Masche „Du sollst in
diesem Film witzig wirken“ nimmt ihr kein Zuschauer ab – schade. Wer Agentenparodien liebt oder einfach wieder einmal zu Unterhaltung ins Kino gehen möchte, sollte
sich „Johnny English“ unbedingt anschauen. Außerdem: Ein optimaler Film für „Franzosen-Nicht-Möger“ ;-).
Johannes Michel, 26.04.03
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X 2 – X-MEN 2
Comicverfilmung USA 2003. Regie: Bryan Singer. 135 Minuten. FSK ab 12.
Darsteller: Wolverine/Logan . . . Hugh Jackman Professor Charles Xavier . . . Patrick Stewart
Magneto/Erik Lehnsherr . . . Ian McKellen Iceman/Bobby . . . Shawn Ashmore Storm. . . Halle Berry Colonel William Stryker . . . Brian Cox Nightcrawler/Kurt Wagner . . . Alan Cumming
Deathstrike . . . Kelly Hu Dr. Jean Grey . . . Famke Janssen Cyclops/Scott Summers . . . James Marsden Rogue . . . Anna Paquin Mystique . . . Rebecca Romijn-Stamos Pyro/John . . . Aaron Stanford
u.v.a.
Nachdem ein unbekannter Mutant ins Weiße Haus eingedrungen ist und
den Präsidenten angegriffen hat, nutzt der zwielichtige Colonel William Stryker die Gunst der Stunde und greift die Schule für Mutanten von Professor Xavier an. Jean und Storm machen sich derweil auf die Suche
nach dem Eindringling aus dem Weißen Haus und finden ihn in einer Kirche. Cyclops und der Professor werden, als sie Magneto im Plastikgefängnis besuchen, gefangengenommen. Auf der Xavier-Schule
bereitet sich durch den Angriff der Stryker-Miliz Chaos aus, junge Mutanten werden gefangen genommen, doch Wolverine, Rogue, Iceman und Pyro können entkommen. In Boston treffen sie auf Jean und Storm,
die den in der Kirche aufgestöberten Mutanten Nightcrawler bei sich haben. Um die entführten Mutanten zu befreien und Stryker zu stoppen, der den Professor für einen
tödlichen Schlag missbrauchen will, müssen sich die X-Men mit ihrem Erzfeind Magneto verbünden. Allmählich kommen in Wolverine verlorene Erinnerungen auf: Stryker ist für das Adamantium-Skelett
in seinem Körper und die damit verbundenen schrecklichen Experimente verantwortlich... Knapp drei Jahre nach „X-Men“, der durch seinen Erfolg an der Kinokasse den Weg für weitere
Comic-Verfilmungen aus dem Hause Marvel, wie „Spider-Man“, „Daredevil“ und „Hulk“, ebnete, läuft nun die Fortsetzung. Der Film bietet spannende und mitreißende Leinwandunterhaltung. Sehr gute
Spezialeffekte und dynamisch gefilmte Actionszenen machen „X2“ zu einem kurzweilig-unterhaltsamen Kinovergnügen, das den ersten Teil vor allem in punkto Spannung und
Action überbietet. Eine Prise Selbstironie würzt das Ganze noch ein bisschen. Jedoch gibt es ein paar unlogische Szenen, bei denen die Ernsthaftigkeit etwas auf der Strecke bleibt. Von den beiden
britischen Top-Stars Patrick Stewart (Captain Picard aus „Star Trek“) und Sir Ian McKellen („Gandalf“ aus der „Herr-der-Ringe“-Trilogie) überzeugt vor allem letzterer in seiner Rolle als undurchsichtiger
Bösewicht Magneto. Die übrigen Darsteller bewegen sich auf dem herkömmlichen Comicfilm-Niveau, doch keinesfalls im Bereiche des Unfreiwillig-Komischen oder Lächerlichen. Hugh Jackman
überzeugt erneut in der Rolle des Außenseiters Wolverine. Fazit: Actiongeladenes und unterhaltsames Popcorn-Kino, nicht nur für Marvel-Fans.
Marius Joa, 11.05.2003
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Kino zum Lachen - aber nicht für Teenis
Die (Wut)Probe; Komödie, USA 2003. Regie: Peter Segal. 105 Min. FSK ab 12.
Mit: Adam Sandler, Jack Nicholson, Marisa Tomei, Allen Covert u.a.
Stell dir vor, du sitzt in einem Flugzeug, denkst an nichts Böses und möchtest nichts weiter als einen Kopfhörer, um einen Film
anschauen zu können. Nachdem du die Flugbegleiterin mehrfach angesprochen hast, fühlt sich diese belästigt, du wirst verhaftet und wegen Nötigung zu einer Anti-Aggressions-Therapie verurteilt. Eine
Horrorvorstellung. So geht es Geschäftsmann Dave Buznik, gespielt von Adam Sandler. Jetzt ist es endgültig vorbei mit der Ruhe in Daves Leben, denn Dr. Buddy Rydell (Jack Nicholson), sein Therapeut, könnte nämlich
selbst ein paar Stunden seines eigenen Trainings gebrauchen ... Schon die Kinovorschau erzeugte Vorfreude auf „Die (Wut)Probe“. Wer aber einen Film mit Gags am laufenden Band erwartet, ist falsch gewickelt.
Regisseur Peter Segal richtet seinen Film nicht auf das jüngste Publikum aus, daher entwickelt er zunehmend Tiefsinn. Einige Gags sind schlicht heftig, andere allerdings nicht ganz ohne „Erfahrung“ zu verstehen.
Von der schauspielerischen Seite betrachtet kommt Adam Sandler als schüchterner Großstädter klar besser weg als Jack Nicholson. Das soll nicht heißen, dass Nicholson schlecht spielt. Im Gegenteil. Aber es gab schon
Rollen, die besser zum „Parade-Psychopathen“ Nicholson gepasst haben. Der Rest der Schauspieler-Truppe bleibt relativ blass. Hervorzuheben – und auch wichtig für den Verlauf des Films – ist Marisa Tomei als Daves
Freundin. Diese verzweifelt nämlich an Dave, da dieser jede Kritik in sich hinein frisst und sich nicht beschwert, auch wenn er im Recht ist. Außerdem wartet sie auf den längst ersehnten Heiratsantrag von Dave. Und
genau aus diesem Grund hat sie eine fabelhafte Idee ...
Johannes Michel, 16.05.2003
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THE HOURS
Drama USA 2003. Regie: Stephen Daldry. Musik: Phillip Glass. Nach dem Roman von Michael Cunningham.
Darsteller: Nicole Kidman, Meryl Streep, Julianne Moore, Toni Colette, Claire Danes, Jeff Daniels, Stephen Dillane, Ed Harris, Allison Janney, John C. Reilly, Miranda Richardson u.a. 110 Minuten. FSK ab 12.
Ein Tag im Leben dreier psychisch angeschlagener Frauen: die Schriftstellerin Virginia Woolf im Jahr 1923, die Mutter und
Hausfrau Laura Brown anno 1951 und die selbstlose Clarissa Vaughan in der Gegenwart, 2001. Virginia lebt mit ihrem Mann zurückgezogen auf dem Land, wo sie, nach seiner und der Ansicht der Ärzte, besser von ihrer
Schizophrenie geheilt werden kann. Dort schreibt Virginia an ihrem Buch „Mrs. Dalloway“, das von Laura 28 Jahre später gelesen wird. Laura selbst hat auf den ersten Blick ein perfektes Leben: sie ist glücklich mit
ihrem Ehemann und ihrem Sohn und erwartet ihr zweites Kind, doch trotzdem hält sie ihr Dasein kaum aus. Clarissa kümmert sich zwar liebevoll um ihren aidskranken Ex-Geliebten Richard, doch kommt sie sich bei der
Vorbereitung einer Party wie die Romanfigur Mrs. Dalloway selbst vor, weil sie ihr Leben für oberflächlich hält. Bis zum Ende des Tages werden alle drei Frauen einiges erlebt haben. Drei große Schauspielerinnen
Hollywoods und drei starke und doch schwache Frauen stehen im Mittelpunkt dieser, in drei Handlungsstränge aufgeteilten, Geschichte. Oscar-Preisträgerin Nicole Kidman als depressive Virginia Woolf, die von ihrem
Mann quasi ruhig gestellt wird, Julianne Moore (nominiert als beste Nebendarstellerin) als mitfühlende und zu tiefst unzufriedene Laura Brown und Meryl Streep (erhielt in ihrer Karriere zwölf Oscar-Nominierungen)
als aufopferungsvolle Clarissa Vaughan. Alle drei verbindet eines: das Leben macht ihnen so zu schaffen, dass sie daran denken, es zu beenden. Schon zu Beginn weiß man, dass es eine der drei sicher tun wird. Die
Hauptdarstellerinnen überzeugen alle drei und als Kinozuschauer bedauert man es, dass Julianne Moore nicht den Oscar als beste Nebendarstellerin bekommen hat, den sie auf jeden Fall verdient hätte. Der Film ist bis
in die Nebenrollen prominent besetzt, u.a. Ed Harris (als bester Nebendarsteller für den Oscar nominiert) als Richard, Miranda Richardson als Virginias Schwester Vanessa, John C. Reilly, der noch in zwei anderen
Oscar-nominierten Filmen („Gangs of New York“, „Chicago“) mitspielte, als Lauras umsorgender Ehemann und Claire Danes als Tochter von Clarissa. Besonderes Kennzeichen des Films: die Farben sind sehr blass, selbst
die Szenen aus den bunten Fünfzigern wirken bleich, so bleich wie Virginia Woolf. Die sehr stimmungsvolle Musik von Philip Glass ist ebenfalls extrem oscar-verdächtig, wurde jedoch ebenfalls nicht ausgezeichnet.
Alles zusammen ergibt ein wehmütig-schönes und atmosphärisches Porträt dreier depressiver Frauen. Nicht einmal ein totenbleichen Gesicht und eine hässliche künstliche Nase kann die Schönheit von Nicole Kidman
entstellen. Fazit: Sehenswerte, traurig-schöne Literaturverfilmung mit hervorragender Starbesetzung bis in die Nebenrollen.
Marius Joa, 25.05.2003
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HERO (YING XIONG)
Historiendrama China/Hongkong 2002. Regie: Zhang Yimou. Musik: Tan Dun. Violin-Solos: Itzhak Perlkman. 99 Minuten. FSK ab 12.
Darsteller: Jet Li, Tony Leung, Maggie Cheung, Chen Dao Ming, Zhang Ziyi, Donnie Yen u.a.
Vor zweitausend Jahren: China ist in sieben Königreiche aufgeteilt. Der König von Qin, der als Tyrann gilt, will die anderen
Reiche unter seine Herrschaft bringen und so Kaiser eines vereinten Chinas werden. Doch muss er sich vor drei gefährlichen Attentätern fürchten, die ihm nach dem Leben trachten. Eines Tages taucht der Namenlose, ein
begnadeter Schwertkämpfer, am Hof des Königs auf und erzählt, dass er die drei Attentäter Weiter Himmel, Zerbrochenes Schwert und Fliegender Schnee getötet hat. Als Beweis bringt er deren Waffen. Der König verlangt
von ihm, zu erzählen, wie er die drei Kämpfer besiegt hat... Auf den ersten Blick drängt sich hier natürlich ein Vergleich mit Ang Lees Meisterwerk „Tiger & Dragon“, das mit vier Oscars ausgezeichnet wurde,
auf. Doch „Hero“ ist weder ein billiger Abklatsch noch ein Versuch auf der Erfolgswelle mitzureiten. Denn Chinas bisher teuerste Filmproduktion unterscheidet sich vom Vorgänger. Zum einen ist „Hero“ farbenprächtiger
und, was die an Action angeht, sehr duell-lastig. Doch enthalten die Kämpfe weniger übertriebene Flugszenen und sind nicht ganz so rasend schnell. Was keinesfalls bedeuten soll, dass der Film weniger spektakulär und
optisch beeindruckend wäre. Tan Dun liefert auch hier wieder wunderbare Melodien und Rhythmen, die dem Film eine dynamische und romantisch-poetische Note verleihen, vor allem auch durch die Streicher von Itzhak
Perlman. Das Darsteller-Ensemble, das mit Jet Li, Tony Leung, Maggie Cheung, Zhang Ziyi und Donnie Yen aus bekannten Gesichtern aus der Hongkong-Martial-Arts-Szene besteht, ist überzeugend. Die poetischen und
beeindruckenden Bilder ziehen den Zuschauer für gut neunzig Minuten in ihren Bann und in die Welt einer längst vergangenen Zeit. „Hero“ ist politischer wie „Tiger & Dragon“ und nicht fast nur auf eine
Liebesgeschichte und die Welt der Kampfkunst beschränkt. Fazit: Ein märchenhaftes Drama um Liebe, wahre Ideale, Krieg und Frieden.
Marius Joa, 08.06.2003, palm_x@vieraugen.com
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