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Creep Packender Horror im U-Bahn-Schacht – leider mit Schwächen
Horrorfilm, Deutschland/Großbritannien 2004. FSK: Freigeben ab 16 Jahren. 88 Minuten. Mit: Franka Potente, Jeremy Sheffield,
Paul Rattray, Kelly Scott, Vas Blackwood, Ken Campbell u.a. Regie: Christopher Smith
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Als Kate (Franka Potente) nachts auf die letzte U-Bahn wartet, merkt sie plötzlich, dass sie eingenickt
und ganz allein auf dem Bahnsteig ist. Der letzte Zug ist abgefahren, alle Ausgänge sind vergittert, die Rolltreppen außer Betrieb. Da fährt doch noch ein Zug in den Bahnhof ein. Erst herrscht Stille. Dann
hört sie dumpfe Schritte und ein schweres Atmen. Ihrem Instinkt folgend springt sie auf die Gleise und rennt - rennt so schnell und so weit wie sie nur kann. Doch für Kate und einige Menschen, die sie auf
ihrer Flucht treffen wird, hat der Alptraum eben erst begonnen. Denn was keiner wissen kann: im U-Bahn-Schacht lebt ein Mensch, der aufgrund wissenschaftlicher Versuche schon in diesem Zustand
auf die Welt kam und der sich jeden Menschen greift, der es wagt, in sein Territorium einzudringen oder diesem zu nahe zu kommen.
Eines sei zuerst klargestellt: Kinobesucher mit eher schwachen Nerven sollten Creep unbedingt
meiden. Viele Szenen des Films spielen in Echtzeit – beispielsweise einige Verfolgungsjagden durch die Tunnel. Dass dabei von Zeit zu Zeit für einen Schockeffekt gesorgt wird, kommt nicht
überraschend – für einige Zuschauer aber anscheinend doch… Franka Potente geht vollkommen in ihrer Rolle als Kate auf. Es ist ihr anzumerken, dass der Film ihr
selbst Spaß macht und sie sich sehr gut in die vor Angst ständig vor dem Nervenzusammenbruch stehende Kate hineinversetzen kann. Die anderen Schauspieler kann man vernachlässigen, da sie
meist über einige Sätze nicht hinauskommen und auch sonst nicht unbedingt glänzen. Die Story von Creep gefällt sehr gut, hat aber einige Lücken beziehungsweise Schönheitsfehler.
Warum lässt das Sicherheitspersonal Kate so einfach, mitten im U-Bahnhof sitzend, zurück? Warum brennen in allen Bahnhöfen und unterirdischen Gängen auch nach Betriebsschluss sämtliche Lichter?
Wieso tauchen meist dann, wenn der Böse in der Nähe ist, Ratten auf, in einigen entscheidenden Szenen aber gerade nicht? Während des Films lässt sich zwar noch über diese Lücken hinwegsehen,
die Diskussion danach offenbart diese Fehler aber sehr deutlich. Vielleicht wäre es besser gewesen,
das Rätsel um das Grauen im U-Bahn-Schacht gar nicht aufzulösen. Dann wäre Creep zwar nicht zu einem Splatterfilm (ab der zweiten dreiviertel Stunde) geworden, geschadet hätte dies aber keineswegs.
Fazit: Franka Potente verleiht Creep einen gewissen Charme. Der Zuschauer erlebt solide
und technisch gut gemachtes Kino, über einige Schwächen kann hinweggesehen werden, manche treten aber recht deutlich zu Tage und sorgen dafür, dass sich Creep nur leicht über dem
Durchschnitt einordnet. 6 von 10 Punkten.
Johannes Michel, 19. März 2005. Inhaltszusammenfassung (teilweise): Warner
Kate sucht nach Auswegen... |