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Harald Schmidt ist zurück
Kurzkritik der ersten Sendung in der ARD

Am 23. Dezember 2004 war es endlich soweit: Harald Schmidt kehrte nach einem Jahr „Kreativpause“ mit seiner neuen Late-Night-Show „Harald Schmidt“ ins deutsche Fernsehen zurück. Zuvor hatte seine Verpflichtung durch die ARD für große Diskussion in den Medien gesorgt, da der Westdeutsche Rundfunk einen Vertrag mit Schmidt bis zum Jahr 2006 abschloss, der ein Volumen von bis zu neun Millionen Euro haben soll. Wie hat der Altmeister sich aber in seiner ersten Sendung geschlagen? Vieraugen-Chefredakteur Johannes Michel hat einmal genauer hingesehen.
Im Direktvergleich mit seiner Sendung bei Sat.1 fielen nicht viele Veränderungen auf. Mit dabei ist nach wie vor Manuel Andrack, den Schmidt als den „Chefdramaturg“ seiner Sendung bezeichnete. Auch die Bandmitglieder kommen sehr bekannt vor – leider fehlt hier Helmut Zerlett.
Für die erste Sendung war „Harald Schmidt“ durchaus in Ordnung. Auch wenn Schmidt kein Gagfeuerwerk lieferte, sondern zum Teil nüchtern die Situation Deutschlands national und international beleuchtete, war die Dreiviertelstunde unterhaltsam und amüsant. Es ist sicherlich zu erwarten, dass Schmidt sich ab Mitte Januar – seine Show läuft dann immer mittwochs und donnerstags um 23.00 Uhr – deutlich mehr hervorwagen wird. Aber auch schon jetzt lieferte er einige Seitenhiebe auf Intendant, Moderatoren-Kollegen und natürlich die Politik.
Die Politik war es, die Schmidt-Fans bei „Anke Late Night“ schmerzlich vermisst hatten. Hier liegen die wahren Stärken des Entertainers aus dem „Schwabenländle“. Von dieser Warte aus betrachtet zeigte Schmidt sein Können, wie wir es von ihm gewohnt sind. Schmidt schockte übrigens mit einer langen Haarpracht, wie es die Zuschauer vielleicht noch von seinen früheren Jahren bei der ARD kennen. Desweiteren trug er einen Vollbart. Es bleibt abzuwarten, ob wir im Januar wieder das „gewohnte Gesicht“ sehen oder ob er uns weiter schockieren wird.
Fazit: Für den Anfang war´s in Ordnung, wir erwarten aber noch eine deutliche Steigerung von Harald Schmidt. Und die werden wir sicher auch erleben, wenn er erst zweimal wöchentlich auf Sendung sein wird.

23. Dezember 2004


Sex and the City – endlich das Ende

Von Chefredakteur Johannes Michel (14.12.2004)

Jahrelang wurden wir Männer mit einer scheinbar endlosen Serie auf ProSieben gequält, diskriminiert, verurteilt und als dämlich und schwanzgesteuert dargestellt. Die Rede ist von Sex and the City, einer US-TV-Serie, die uns über 94 Folgen genervt hat. Daher schallten am Dienstag, 14. Dezember 2004, Freudenrufe durch ganz Deutschland, als endlich die letzte Folge ausgestrahlt wurde.
Aber jetzt mal objektiv betrachtet: Sex and the City war vom Anspruch her mit der größte Schwachsinn, den das Fernsehprogramm zu bieten hatte. Vier lebensunfähige Frauen versuchen, sich selbst emanzipiert zu organisieren, was aber nie wirklich funktioniert. Sie sind losgelöst von Werten wie Familie, Geborgenheit und dem Wunsch nach Kindern. Würde man ein Mitglied der zahlreichen Fanclubs befragen, käme sicherlich eine Antwort wie: „Es wurde Zeit, dass in einer TV-Serie Frauen in den Mittelpunkt gestellt werden, die sich nicht den Männern unterordnen und somit die moderne Frau des 21. Jahrhunderts repräsentieren.“
Wenn Sarah J. Parker (Carrie), Kim Cattrall (Samantha), Kristin Davis (Charlotte) und Cynthia Nixon (Miranda) wirklich die sogenannte „moderne Frau“ darstellen sollen, dann Gute Nacht! Sex and the City hat eines erreicht: Krieg zwischen den Geschlechtern zu fördern. Millionen von – meist jungen – Frauen saßen wöchentlich vor dem Fernseher, kleideten sich wie ihre Idole und feierten auf eigenen Sex and the City-Partys. Dass auch sie im Endeffekt als dumm verkauft wurden, haben sie wohl nicht begriffen.
Es ist daher zu begrüßen, dass endlich das Ende der vollkommen überflüssigen Serie gekommen ist. Jetzt muss ProSieben nur noch adäquaten Ersatz finden, um die (neu gewonnenen) Zuschauer auch weiterhin bei der Stange zu halten. Aber es wird sich sicherlich wieder irgendeine (erneut vollkommen überflüssige) amerikanische Serie importieren lassen.


Anke Late Night – aus und vorbei

Nach nur fünf Monaten ist schon wieder Schluss. Am 21. Oktober wird die Sendung zum letzten Mal ausgestrahlt. Diese Entscheidung teilte Sat.1-Chef Roger Schawinski der Redaktion von “Anke Late Night” mit.
Überraschend kam die Nachricht nicht. "Wir haben viel Stehvermögen bewiesen. Sollten wir allerdings irgendwann gemeinsam mit Anke feststellen, dass wir auf der Stelle treten, müssen wir uns entscheiden", wurde der TV-Boss von einem Magazin zitiert. Diese Entscheidung ist laut der BILD-Zeitung jetzt gefallen, nachdem sich die Marktanteile auch im Herbst unter der zweistelligen Marke bewegt hatten.
Auch kleinere Veränderungen an der Sendung konnten nach der Sommerpause die Einschaltquoten nicht steigern. Schwächen sahen Kritiker vor allem im Stand-up-Teil der Sendung, der meist das aktuelle Tagesgeschehen des Tages kommentiert und aus einer Late-Night-Show nicht wegzudenken ist.
Von Anke Engelke war bisher noch kein Kommentar zu hören. Ihren ab Ende Oktober geplanten Kurzurlaub kann sie jetzt wohl verlängern.


Danke, Anke; danke Sat.1 – es wurde wirklich Zeit!
(Kommentar von Chefredakteur Johannes Michel)

Die Zuschauer können grausam sein. Grausam waren sie auch zu Anke Engelke, die jetzt nach nicht einmal einem halben Jahr ihre Late-Night-Show wieder einstellen muss. Ob es eine Nachfolge für sie geben wird, steht noch in den Sternen. Fans hoffen natürlich auf eine Rückkehr von Harald Schmidt – bitte, Dirty Harry, KOMM ZURÜCK!
Seichte Gags, schlechte Einspieler und die Unfähigkeit, Witze unter der Gürtellinie zu reißen, über die sich aber niemand wirklich aufregt, das waren die Schwächen von Anke Engelke. Ich bitte das nicht misszuverstehen, aber es hat sich gezeigt, dass eine Frau keine Late-Night-Show moderieren kann. Die Zuschauer, zu dieser Sendezeit vorwiegend männlich, wollen eben etwas deftigere Fernsehunterhaltung. Daher musste eine derartige “Verweiblichung” (Engelke nannte es selbst so!) der Sendung und ihres Studios – ansonsten einer Kopie des Schmidt-Studios – zwangsläufig scheitern.
Nachweinen wird dieser Sendung wohl kaum jemand. Bleibt zu hoffen, dass uns Zuschauern doch noch eine neue, sehenswerte Late-Night-Show im deutschen Fernsehen geliefert wird.


Anke – Late Night?

Chefredakteur Johannes Michel hat Frau Engelke in ihrer ersten Sendung einmal genau auf die Finger geschaut.

Am Montag, 17. Mai 2004, war es endlich soweit. Nach über einem Vierteljahr Pause konnten sich „Late-Night-Fans“ über den Start von Anke Late Night freuen, der neuen Show von Sat.1-Frontfrau Anke Engelke. Ob es auch wirklich Grund zur Freude gab, erfahren Sie im Folgenden.
Furioser Auftritt – unterlegt von lauter Musik, ein Standup zu Beginn, ein paar Witzchen zwischendurch, Einspieler mit Sketchen, Talk mit Promis. Im Prinzip hat sich zur Harald Schmidt Show nicht wirklich viel verändert. Unterschiede werden aber dennoch sofort deutlich – und einer besonders: Engelke ist einfach nicht witzig.
Zuerst einmal zur Kulisse. Die Studioausstattung erinnert doch deutlich an den Vorgänger, die Backsteinwände wurden sicherlich einfach vom einen ins andere Studio getragen. Ansonsten dominieren grelle Farben, unter anderem am Schreibtisch, dessen weiße Platte durch ein orangenes Unterteil kontrastiert wird. Es fehlt die große Videowand, der Hintergrund in Form einer Stadt wurde nur marginal verändert.
Mit endlosen Einspielern, die sketchartig aufgemacht waren, versuchte Engelke, Elemente ihrer Erfolgsshow Ladykracher auch in ihre Late-Night-Show zu übertragen, was allerdings scheiterte. Die Sketche waren witzlos und setzten nur auf „Engelke in verschiedenartigsten Formen und Posen“. Was dem Zuschauer hierbei besonders auf die Nerven geht, ist Engelkes Stimmorgan. Während bei Harald Schmidt noch die Ruhe dominierte und nur in bestimmten Situationen die Stimme – passend – erhoben wurde, fällt es Engelke allem Anschein nach allgemein schwer, „in Ruhe“ eine Sendung zu moderieren.
Ganz nebenbei fiel auf, dass, sobald die Kamera wegschwenkte, Frau Engelke gar keinen so lustigen Gesichtsausdruck mehr aufsetze als in den Totalaufnahmen. War sie am Ende selbst nicht ganz glücklich mit ihrer Situation? Schon möglich.
Wir werden sehen, wie es weitergeht. Der Auftakt ist jedenfalls grandios gescheitert. Eine Late-Night-Show war das nicht. Sorry, Anke!

18.05.2004


2004 ohne Harald Schmidt?

Sat 1 verpflichtet Anke Engelke, Schmidt moderiert Gala
Wie geht es weiter mit Deutschlands beliebtestem Late-Night-Moderator?

Für die Fans kam die Nachricht im Dezember vergangenen Jahres mehr als überraschend. Harald Schmidt verkündete das Ende seiner „Harald Schmidt Show“ bei Sat 1. Auch wenn Schmidt von einer Kreativpause sprach – wirklich glauben möchte niemand an eine Rückkehr des beliebten Moderators zu dem Sender, dem er acht Jahre lang die Treue geleistet hat.
Die Gerüchteküche brodelte. Hat Schmidt sich seine „Kreativpause“ wirklich selbst verordnet? Oder hatte sein Ende etwas mit dem Führungswechsel bei Sat 1 zu tun? Klarheit herrscht immer noch nicht über den plötzlichen Abgang einer TV-Ikone. Verschont blieben auch die Mitarbeiter der Produktionsfirma der Show nicht. Manuel Andrack und Co. hatten anfangs noch darauf gehofft, die Nachfolgeshow produzieren zu dürfen, mittlerweile hat die ProsiebenSat1-Media AG diesen Auftrag an Brainpool vergeben. Nachfolgerin von Harald Schmidt wird Anke Engelke, die schon seit Jahren erfolgreich für Sat 1 Comedy macht. Ob sie allerdings die richtige Person und Identifikationsfigur für eine Late-Night-Show ist, wird vielfach bezweifelt.
Die neue Show, die ab dem Frühjahr 2004 laufen wird – bis dahin sendet Sat 1 Konserven der „Harald Schmidt Show“ – soll viermal pro Woche gesendet werden. Engelke erhielt einen Dreijahresvertrag mit einer Ausstiegsklausel für Sat 1 selbst, falls die Show nicht den gewünschten Erfolg erzielen sollte.
Indes gehen die Spekulationen um die Zukunft Harald Schmidts weiter. Gerüchten zufolge soll er bereits in diesem Jahr bei einem anderen Sender wieder zu sehen sein. An diesen Hypothesen möchten wir uns nicht beteiligen, dennoch schließen auch wir eine baldige Rückkehr Schmidts nicht aus. Interesse für Schmidt zeigten bereits die ARD und RTL. Ein ARD-Sprecher meinte, Schmidt würde optimal in das Profil eines öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders passen.
Für seine Fans ist Harald Schmidt am Donnerstag, 8. Januar 2004, vorerst zum letzten Mal zu sehen. Er moderiert die Show zum 20-jährigen Bestehen von Sat 1. Sendetermin ist um 20.15 Uhr.

Johannes Michel, 03.01.04

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