Vaya con Dios

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“Ein genialer Film aus deutschen Landen”

Glauben Sie an Gott? Wenn ja, wann sind Sie ihm nahe? Nun, höchstwahrscheinlich beim Beten. Nicht so die Cantorianermönche, die glauben, dass der Heilige Geist im Klang ist und man nur im Gesang Gott am nächsten ist. Da man sie allerdings al Ketzer ansieht, gibt es nur noch zwei Klöster: Eines in Brandenburg in Deutschland und eines in Monteciavoli in Italien. Beide sind jedoch zerstritten, da die deutschen Cantorianer die regula cantorianorum, den Leitfaden des Ordens, besitzen, auf das die italienischen Cantorianer natürlich auch Anspruch erheben. Als das deutsche Kloster der Cantorianer verpfändet wird, machen sich die drei Mönche Arbo, Benno und Tassilo auf den Weg, um die regula nach Italien zu bringen. Auf dem Weg dorthin wird die Überzeugung eines jeden der drei Mönche auf eine harte Probe gestellt...
Die Mönche Benno, Tassilo und Arbo, der Jüngste, der im Orden von Kindesbeinen an aufgewachsen ist, machen sich mit nichts in der Hand als dem Buch und einer mittelalterlichen Landkarte auf den Weg nach Italien. Auf ihrer Wanderung begegnen sie der Reporterin Chiara. Während der Reise mit der jungen Frau kommen sich Arbo und die Reporterin näher. Aus einer fixen Idee Tassilos heraus fahren sie in das Dorf, in dem er aufgewachsen ist, zu seiner Mutter. Beim Wiedersehen mit ihr wird auch angedeutet, dass Tassilo mit 14 Jahren wohl ins Kloster gegeben wurde. Er entschließt sich, bei seiner Mutter zu bleiben, um ihr ein wenig auf ihrem Hof zu helfen, kann sich dann auch gegen seine Ordensbrüder durchsetzen, die ihr Ziel nicht aus den Augen verlieren.
So reisen Benno, der Älteste, und Arbo alleine weiter und kommen mit Chiaras Hilfe per Bahn nach Karlsruhe. Da ihr Anschlusszug erst am nächsten Tag fährt, suchen sie ein Nachtlager und treffen dabei auf Bennos Studienkollegen Claudius, der Vorstand des Jesuitenordens ist, aus dem Benno früher ausgetreten ist. Weil er das Buch des Cantorianerordens an sich bringen will, ködert Claudius Benno mit der Arbeit, die ihm am liebsten ist: Archivieren in der großen Jesuitenbibliothek. Arbo jedoch kann Claudius das Buch aus dessen Safe entwenden und ruft Chiara an, die ihm ihre Handynummer gegeben hat. Tags darauf plant er mit Chiara und Tassilo, Benno aus den Klauen der Jesuiten zu befreien. Während der Planung dieser Tat landen Chiara und Arbo im Bett. Arbo und Tassilo gelingt es, Benno wieder in ihre Gemeinschaft zu bringen und sie fliehen vor Claudius’ Häschern zum Bahnhof und nach Italien. Chiara ist einfach davongefahren, völlig überwältigt vom Gesang der drei, den sie in der Jesuitenkirche angestimmt haben, um Benno herauszuholen.
Arbo, Benno und Tassilo fahren übergeben den italienischen Cantorianern das Buch. Tassilo und Benno können sich dort gleich voll in die Gemeinschaft integrieren, jedoch erkennt Arbo, dass unter den Cantorianern kein Platz mehr für ihn ist und kehrt zurück zu Chiara. Denn er und sie haben erkannt, was der Film zu vermitteln sucht: Man soll immer auf die innere Stimme hören!

Mouve’s Fazit:
Der Film ist genial! Man erfährt nicht nur wichtige Lebensweisheiten (die aber nicht zu offensichtlich demonstriert werden), sondern sieht auch die Hin- und Hergerissenheit der Mönche, die sich immer wieder zwischen ihrem Orden und der Welt draußen entscheiden müssen. Der Film ist aber nicht nur besinnlich, sondern auch urkomisch, da zwei Kulturen aufeinander treffen, nämlich die ziemlich weltfremden Mönche und die technisierte Welt. Beispielsweise versuchen die drei, einen Güterzug anzuhalten, von dem sie fast überfahren werden. Die zentrale Handlung jedoch wird genau dadurch immer wieder unterbrochen, letztlich muss sich jeder der drei entscheiden, was er fortan tun will.
Auch wer geistliche a-capella-Gesänge mag, kommt hier voll auf seine Kosten. Zwar intonieren die Schauspieler die Choräle nicht selber, aber es ist glaubhaft umgesetzt und einfach stimmig. Einen Bonus gibt’s außerdem auf die durch die Bank passende Komik und den Slapstick des Films, der nie überzogen wirkt, sondern sich fast ausschließlich auf den „Kulturschock“ beschränkt.

mouve meint:
Kontinuitätspotential: 4/5
Spannungsfaktor: 3/5
Humor: 4/5
Story: 4/5

Randbemerkung:
Wegen Originalität bekommt dieser Film einen Bonus

=> Wertung: 5/5 mFe’s (mouve-Filmbewertungseinheiten)

Schauspieler:
Arbo – Daniel Brühl
Benno – Michael Gwisdek
Tassilo – Matthias Brenner
Chiara – Chiara Schoras
Pater Claudius – Heinz Trixner
Regie: Zoltan Spirandelli

mouve, 11.01.2003; www.mouve.de

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Weil es ihrer Brandenburger Abtei an Nachwuchs und Geld mangelt, müssen die Mönche Benno, Tassilo und Arbo diese verlassen. Sie machen sich auf die Reise in die Toskana zum letzten verbliebenen Cantorianer-Kloster. Doch der Weg ist mit Verlockungen gepflastert. So wird Arbo mit Fleischeslust konfrontiert in Person der Fotografin Chiara.

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