Alien: Romulus

Mit Alien: Romulus kehrt eine der bekanntesten und langlebigsten Filmreihen im Science-Fiction-Horror-Genre auf die große Leinwand zurück. Der Film wurde mit Spannung erwartet. Regie übernahm diesmal Fede Álvarez, bekannt für seine Arbeit an Don’t Breathe und Evil Dead.

Alien: Romulus
Science-Fiction-Horrorfilm USA 2024. FSK: Freigegeben ab 16 Jahren. 118 Minuten. Kinostart: 15. August 2024.
Mit: Cailee Spaeny, David Jonsson, Archie Renaux, Isabela Merced, Spike Fearn, Ian Holm (digital) u.a. Drehbuch: Fede Álvarez und Rodo Sayagues. Regie: Fede Álvarez.

Die Handlung von Alien: Romulus folgt einer Gruppe von jungen Menschen, die von einer Minenkolonie flüchten will. Dafür notwendig sind aber die aus den Alien-Filmen bekannten Kryo-Kälteschlafkapseln. Solche befinden sich auf der Raumstation Romulus, die verlassen im All schwebt. Also machen sie sich auf den Weg dorthin. Schnell finden sie auch, wonach sie suchen – währenddessen beginnt aber auch das Spiel ums Überleben, als ein Alien aus der Dunkelheit auftaucht. Die Station wird zur Todesfalle – und nähert zudem unaufhaltsam einem Planetenring, der ihr endgültiges Schicksal besiegeln könnte.

Eng, kalt, dunkel

Alien: Romulus reiht sich nahtlos in die Tradition der Alien-Reihe ein. Chronologisch findet er sich zwischen Alien (1979) und Aliens – Die Rückkehr (1986) wieder. Mit seiner düsteren und beklemmenden Atmosphäre, die den klaustrophobischen Horror der ersten Filme aufgreift, erzeugt der Film eine intensive Spannung, die Fans der Serie sofort vertraut vorkommen wird. Die Bildsprache ist eindrucksvoll: Enge Gänge, kaltes Metall und die allgegenwärtige Dunkelheit schaffen ein Gefühl der Isolation und Bedrohung, was perfekt zur Reihe passt.

Technisch gibt es an Alien: Romulus nichts auszusetzen. Die Effekte, sowohl visuell als auch akustisch, sind auf höchstem Niveau und tragen maßgeblich zur Atmosphäre des Films bei. Das Design bleibt den ikonischen Entwürfen von H. R. Giger treu, während die CGI und praktischen Effekte den Schrecken lebendig werden lassen. Die Actionszenen sind gut inszeniert, ebenso wie einige Schockeffekte, die teilweise schon Richtung Horror-Genre weisen.

Rain und Androide Andy

Countdown nervt

Leider mangelt es dem Film an bekannten (und überzeugenden) Schauspielern. Die Hauptdarstellerin Cailee Spaeny als Rain liefert zwar eine solide Leistung ab und kann als zentrale Figur überzeugen – den Vergleich mit Sigourney Weaver lassen wir aber bewusst mal außen vor. Spaeny schafft es auf jeden Fall, die Panik und Entschlossenheit ihrer Figur glaubhaft darzustellen. Der Rest der Besatzung bleibt jedoch weitgehend blass und trägt wenig zur Tiefe der Geschichte bei. Lediglich David Jonsson als Androide Andy sammelt noch ein paar Fleißkärtchen. Ein interessantes Detail ist die Rückkehr von Ian Holm, der als Androide Ash mehr als nur einen Kurzauftritt hat – obwohl der Schauspieler bereits 2020 verstarb. Möglich wurde dies durch eine Kombination aus Archivmaterial und moderner CGI-Technologie, die den Charakter digital wieder zum Leben erweckt.

Ein störender Aspekt im Film ist die ständige Wiederholung von Countdown-Ansagen, die ab der Mitte des Films auftritt. Diese sollen den bevorstehenden Aufprall der Raumstation Romulus auf einen Planetenring verdeutlichen. Leider erweisen sich diese Durchsagen als unnötig und tragen wenig zur Spannung bei, sondern wirken eher ablenkend und unnötig betont. Sie ziehen den Fokus von den wichtigen Momenten des Films ab und hinterlassen den Eindruck, dass hier versucht wurde, eine künstliche Dringlichkeit zu erzeugen, die der Handlung nicht gerecht wird.

Insgesamt ist Alien: Romulus ein solider Beitrag zur Reihe, der die bekannten Stärken der Serie aufgreift, jedoch wenig Neues bietet. Die Atmosphäre und die technischen Aspekte überzeugen, während die Darstellerleistung und einige inszenatorische Entscheidungen weniger gelungen sind. Der Film hält sich an die bewährten Muster der Serie und bietet den Fans genau das, was sie erwarten – leider ohne Überraschungen oder innovative Ansätze. Für Fans der Serie bietet der Film dennoch solide Unterhaltung. Insgesamt verdient Alien: Romulus damit 6 von 10 Punkten.

Alle Filme der Alien-Reihe in der Übersicht:

  • Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt (Alien) – 1979
  • Aliens – Die Rückkehr (Aliens) – 1986
  • Alien 3 (Alien³) – 1992
  • Alien – Die Wiedergeburt (Alien: Resurrection) – 1997
  • Prometheus – Dunkle Zeichen (Prometheus) – 2012
  • Alien: Covenant – 2017

Zusätzlich gibt es zwei Crossover-Filme, die Elemente aus der Alien-Reihe und der Predator-Reihe verbinden:

  • Alien vs. Predator – 2004
  • Aliens vs. Predator 2 (Aliens vs. Predator: Requiem) – 2007

Johannes Michel, 22. August 2024. Bilder: Walt Disney


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