Ant-Man And The Wasp

Nach seiner Abwesenheit in Avengers: Infinity War kehrt Scott Lang alias Ant-Man zurück auf die Leinwand. In Ant-Man And The Wasp hilft der unwahrscheinliche Held dem Wissenschaftler Hank Pym und dessen Tochter Hope van Dyne bei einer heiklen Mission…

Ant-Man And The Wasp
Comic-Adaption/Science-Fiction-Film USA 2018. FSK: Freigegeben ab 12 Jahren. 118 Minuten. Kinostart: 26. Juli 2018.
Mit: Paul Rudd, Evangeline Lilly, Michael Douglas, Michael Peña, Hannah John-Kamen, Laurence Fishbourne, Michelle Pfeiffer, Walton Goggins, Randall Park, Abby Ryder Fortson u.a. Regie: Peyton Reed. Drehbuch: Chris McKenna, Erik Sommers, Paul Rudd, Andrew Barrer, Gabriel Ferrari. Nach Comic-Charakteren von Stan Lee, Jack Kirby, Larry Lieber und Ernie Hart.

 


 

Zwischen Hausarrest und Quanten-Ebene

Wegen seiner Beteiligung am Civil War wird Scott Lang (Paul Rudd) alias Ant-Man für zwei Jahre unter Hausarrest gestellt und vom FBI in Person von Agent Woo (Randall Park) per Fußfessel überwacht. Dennoch versucht der Ex-Einbrecher sein Leben in den Griff zu kriegen, hat gemeinsam mit Kumpel Luis (Michael Peña) und anderen eine Sicherheitsfirma gegründet. Die gemeinsame Zeit mit Tochter Cassie (Abby Ryder Fortson) gestaltet Scott immerhin abwechslungsreich. Drei Tage vor Ablauf des Arrests hat er allerdings eine Vision von Janet van Dyne (Michelle Pfeiffer), die nach 30 Jahren in der Quanten-Ebene möglicherweise immer noch am Leben sein könnte. Im Wissen dass er nicht nur seine eigene sondern auch die Zukunft seiner Familie aufs Spiel setzt, kontaktiert Scott den untergetauchten Dr. Hank Pym (Michael Douglas) und dessen Tochter Hope van Dyne (Evangeline Lilly). Hank und Hope benötigen nur noch eine Komponente, um Janet in der Quanten-Ebene aufspüren zu können. Als sich Hope mit dem Hehler Sonny Burch (Walton Goggins) trifft, um ihm die Komponente abzukaufen, läuft nicht alles nach Plan. Hope, Scott und Hank werden von einer geheimnisvollen Frau (Hannah John-Kamen) angegriffen, die immer wieder verschwindet und ebenfalls hinter der wichtigen Technologie her ist…

 Die neue Mini-Klasse

Vor ziemlich genau drei Jahren gelang mit Ant-Man eine erfrischende Action-Komödie mit ungewöhnlichen Größenverhältnissen. Nach dem hohlen Mega-Blödbuster-Overkill Avengers: Age Of Ultron geradezu eine Wohltat. Im Anschluss an den dramatischen Avengers: Infinity War , der die Heldenschar ziemlich dezimierte, gleichzeitig aber mögliche Hintertürchen offen ließ, hat Ant-Man And The Wasp nun erneut die ehrenvolle Aufgabe dem Publikum wieder etwas lockere Unterhaltung zu bieten. Das gelingt dem Film von Regisseur Peyton Reed (Down With Love), der auch den ersten Teil inszenierte, über weite Strecken, wenngleich die Gags nicht immer zünden.

Gleich am Anfang gibt es eine Rückblende ins Jahr 1987, in welcher wir nicht nur die mittels CGI unglaublich gut verjüngten Hollywoodstars Michael Douglas (73) und Michelle Pfeiffer (60) bestaunen können, sondern auch der Grund für Janet van Dynes Verschollensein in der Quanten-Ebene verdeutlich wird. Obwohl die Szene an sich gelungen erscheint, so zeigt sie doch ein Problem des 20. Kinobeitrags im Marvel Cinematic Universe auf: trotz insgesamt eher dünner Story wird diese etwas zu umständlich erzählt, auch weil man meint, viele Details mehrfach erklären zu müssen. Abstriche muss man leider auch beim Humor, der großen Stärke des ersten Teils, machen. Michael Peña hat als geschwätziger Sidekick Luis erneut die meisten Lacher auf seiner Seite, aber in einigen anderen Szenen wirkt die ironischen Brechung überzogen oder auch deplatziert.

Gleichsam wie der Vorgänger gerät Ant-Man And The Wasp aber immerhin wundervoll kurzweilig. Die zwei Stunden Laufzeit vergehen recht flott, weil sich die unterschiedlichen Parteien (es gibt keinen klassischen Bösewicht) mehrere rasante Verfolgungsjagden liefern, wobei ständig wechselnden Wachstumseffekte die Angelegenheit abwechslungsreich gestalten. Es spricht zudem für diesen Streifen, dass in seinem Kern keine großen Weltherrschaftspläne stecken, sondern ein ungewöhnlicher Held ohne große Fähigkeiten oder besondere Intelligenz. Für ihn und auch die anderen Figuren steht Familie und Zusammenhalt an erster Stelle. Vermutlich funktioniert auch deshalb die Chemie der Darsteller wie etwa Paul Rudd und Evangeline Lilly so prächtig.

Falls die Frage aufkommt, wie Ant-Man And The Wasp mit den Ereignissen von Infinity War umgeht, diese wird in der Midcredit-Szene beantwortet. Die Erwartung an den vierten “Avengers”-Film (Kinostart: 25. April 2019) könnten also kaum höher sein.

Fazit: Auch bei Ant-Man And The Wasp gelingen Regisseur Peyton Reed zwei kurzweilige Stunden Comic-Unterhaltung, leider mit geringerer Gagtrefferquote und zu umständlich erzählter Story. 6 von 10 Punkten.

 

Luis staunt nicht schlecht…

 


…denn Ant-Man ist riesig geworden

 

Dr. Hank Pym möchte seine Frau zurückholen
Ghost

 

Marius Joa, 29. Juli 2018. Bilder: Disney/Marvel.

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