In einem düsteren Waisenhaus in Rom entdeckt Margaret, eine junge Amerikanerin auf dem Weg zur Nonne, schreckliche Geheimnisse, die sie an den Abgrund des Bösen führen. Das erste Omen webt eine packende Vorgeschichte zum Kultfilm von 1976 …
Horror, USA 2024. FSK: Freigegeben ab 16 Jahren. 119 Minuten. Kinostart: 11. April 2024.
Mit: Nell Tiger Free, Nicole Sorace, Ralph Ineson, Sônia Braga, Tawfeek Barhom, Maria Caballero u.a. Regie: Arkasha Stevenson.
Die junge Amerikanerin Margaret, die sich auf dem Weg macht, Ordensschwester zu werden, reist nach Rom, um als Freiwillige in einem kirchlich betriebenen Waisenhaus zu arbeiten. Bei ihrer Ankunft wird sie mit mysteriösen und beunruhigenden Ereignissen konfrontiert, die sie dazu bringen, tiefer zu graben. Ihre Nachforschungen enthüllen eine unheilvolle Verbindung zwischen dem Waisenhaus und einer dunklen, vergangenen Prophezeiung. Denn scheinbar gibt es in der Kirche Menschen, die alles daran setzen, die verfallende Macht wieder zurückholen zu wollen. Während Margaret versucht, die Wahrheit hinter den seltsamen Vorfällen zu entschlüsseln, entdeckt sie Geheimnisse, die ihre eigene Vergangenheit und ihren Glauben herausfordern, wodurch sie in einen Kampf zwischen Gut und Böse verwickelt wird.
Ruhiger Start, beklemmende Höhepunkte
Das erste Omen, die Vorgeschichte zur berühmten Horrorfilmreihe von 1976, unter der Regie von Arkasha Stevenson, versetzt uns zurück in die frühen 1970er Jahre mit einer Geschichte, die nahtlos in die Ereignisse von Das Omen überleitet. Der Film präsentiert kunstvoll gestaltet, mit atmosphärischen Settings und gut durchdachten visuellen Effekten. Besonders hervorzuheben ist die schauspielerische Leistung von Nell Tiger Free in der Hauptrolle der Margaret.
Free trägt den Film mit einer fesselnden Darbietung, die Zuschauerinnen und Zuschauer von Anfang an in ihren Bann zieht. Denn was recht ruhig startet, nimmt spätestens aber der Mitte des Films volle Fahrt auf. Ihre Fähigkeit, eine breite Palette von Emotionen zu vermitteln, von tiefer Angst bis zu fast fanatischer Entschlossenheit, verleiht dem Film menschliche Komponente, die oft in Horrorfilmen fehlt. Ihre Leistung ist zweifellos Rückgrat des Films.
Die Ausstattung und die Effekte des Films sind ebenso lobenswert. Die sorgfältige Rekonstruktion der frühen 1970er Jahre, gepaart mit Licht und Schatten, hell und dunkel, schaffen eine unheimliche, aber ebenso realistische Welt, in die wir Zuschauerinnen und Zuschauer eintauchen. Passend dazu werden politische Entwicklungen der Zeit eingestreut, die dazu führen, dass die Kirche mehr und mehr Macht verliert.
Geburt und Tod
Trotz seiner Stärken in Produktion und Darstellung verlässt sich Das erste Omen aber zu sehr auf den Schockwert seiner intensivsten Szenen, insbesondere jene, die Geburt und Tod thematisieren. Diese Momente sind zweifellos kraftvoll und verstörend, reichen aber für Zuschauerinnen und Zuschauer, die eine „konstantere Dosis“ traditioneller Horrorelemente erwarten, nicht aus. Echte Momente zum Zusammenzucken im Kinosessel gibt es kaum.
Trotz dieser kleineren Kritikpunkte bleibt Das erste Omen ein guter Beitrag zum Horror-Genre. Ein Film, der sowohl alte Fans als auch Neulinge der Omen-Serie anspricht, unterstützt durch starke Darstellungen, eine überzeugende Geschichte und eine technisch aufwändige Produktion.
Tipp zum Weiterlesen:
Zum Film Das Omen aus dem Jahr 1976 gibt es eine fast „baugleiche“ Neuverfilmung aus dem Jahr 2006, ebenfalls unter dem Titel Das Omen. Zu diesem Film haben wir hier bei Vieraugen Kino ebenfalls eine Rezension im Angebot.
Johannes Michel, 16. April 2024. Bilder: 20th Century Fox
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