Die Animationsabteilung von Dreamworks ist im Bereich CGI-Animationsfilme auf Dauer die einzige echte Konkurrenz für den übermächtigen Marktführer PIXAR. Bevor im Sommer der grüne Oger Shrek sein viertes und letztes Abenteuer bestreitet, versucht sich Dreamworks auf neuem Terrain, mit Drachenzähmen leicht gemacht.
Drachenzähmen leicht gemacht (How To Train Your Dragon)
Animationsfilm USA 2010. FSK: Freigegeben ab 6 Jahren. 98 Minuten. Deutscher Kinostart: 25. März 2010.
Regie: Dean DeBlois und Chris Sanders. Nach dem Kinderbuch von Cressida Cowell.
Hicks und die starken Männer
Die Bewohner des Wikingerdorfs Berg kennen nur einen Lebensinhalt: sich die regelmäßig angreifende Meute von Drachen vom Hals zu halten. Häuptling Haudrauf der Stoische startet einen weiteren Versuch, das Nest der Drachen ausfindig zu machen. Währendessen soll der einhändige und einbeinige Schmied Grobian die Jugendlichen im Kampf gegen Drachen trainieren. Dabei bereitet vor allem Haudraufs Sohn Hicks Sorgen. Denn der Junge ist schmächtig, nicht wirklich stark und somit aus Wikingersicht eine Niete. Auf einem seiner einsamen Spaziergänge trifft Hicks auf einen schwarzen Drachen, der scheinbar nicht mehr fliegen kann. Schnell überwinden beide ihre Angst und nach ersten Hindernissen werden Hicks und der Drache, den er Ohnezahn nennt, Freunde. Die heikle Freundschaft zwischen Wikingerjunge und Drache bleibt aber nicht lange unentdeckt.
Frei nach dem Kinderbuch von Cressida Cowell inszenierten Chris Sanders und Dean DeBlois (Lilo & Stitch) den aufwendigen Animationsfilm Drachenzähmen leicht gemacht. Wie fast jeder aktuelle Animationsfilm gibt es diesen auch flächendeckend in 3D zu sehen. Ob die dritte Dimension wirklich notwendig war, darüber mag man streiten. Insgesamt präsentiert sich der neue Streifen von Dreamworks Animation als gelungenes Fantasy-Vergnügen für Jung und Alt.
Irgendwie fühlt man sich als deutschsprachiger Zuschauer bei der Story und der Ausgangssituation des Hauptcharakters Hicks unweigerlich an Wickie und die starken Männer erinnert, eine Zeichentrickserie, die im September 2009 unter Regie von Michael „Bully“ Herbig ihren Weg ins Kino fand. Der einzige Unterschied zu Drachenzähmen leicht gemacht liegt darin, dass in letzterem viele Drachen vorkommen. Wie Wickie ist auch Hicks ein intelligenter Tüftler, der sich die Flugausrüstung selbst baut. Originalität ist also nicht die Stärke dieses Animationsfilms.
Dafür überzeugt die Produktion durch eine nette Geschichte mit liebenswerten Charakteren. Auch wenn die Figuren im Trailer noch sehr eckig aussahen, im fertigen Endprodukt sind sie das überhaupt nicht mehr. Auf eine in den Proportionen realistische Darstellung von Menschen wurde allerdings verzichtet. Die wunderschön animierten Hintergründe, vor allem in den Flugszenen, sind ein echter Hingucker.
Anfänglichen Befürchtungen, die an Jugendsprache angelehnten Dialoge könnten den Unterhaltungswert trüben, erweisen sich schnell als voreilig. Denn die flotte Sprache gehört zu den Stärken des Films. So kommt auch der Humor nicht zu kurz. Während die Geschichte mehr auf jüngere Zuschauer zugeschnitten ist, so werden mit den Gags vor allem die Erwachsenen bedient.
Fazit: Optisch gelungenes, unterhaltsames Drachen-Abenteuer mit liebenswerten Figuren und einigen humorvollen Einlagen. 7 von 10 Punkten.
Hicks reitet auf seinem Drachen.
Die hübsche Astrid und die jugendliche Rasselbande.
Marius Joa, 28. März 2010. Bilder: Dreamworks.
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