Pirates Of The Caribbean – Fremde Gezeiten

Auch wenn im dritten Teil die Story eigentlich zu Ende erzählt war, so machten die gigantischen Einspielergebnisse einen weiteren „Fluch der Karibik“-Film mehr als wahrscheinlich. In Pirates Of The Caribbean – Fremde Gezeiten macht sich Captain Jack Sparrow auf die Suche nach dem Jungbrunnen, im Nacken hat er alte Bekannte und neue Feinde.

 

Pirates Of The Caribbean – Fremde Gezeiten
(Pirates Of The Caribbean – On Stranger Tides)
Abenteuerfilm USA 2011. FSK: Freigegeben ab 12 Jahren. 137 Minuten. Kinostart: 19. Mai 2011.
Mit: Johnny Depp, Penélope Cruz, Ian McShane, Geoffrey Rush, Kevin McNally, Sam Claflin, Àstrid Bergès-Frisbey, Stephen Graham, Greg Ellis u.v.a. Regie: Rob Marshall.

 

Fluch der Fortsetzung?

Auf Befehl von Englands König George II (Richard Griffiths) soll Captain (!) Jack Sparrow (Johnny Depp) den Jungbrunnen finden, bevor es die spanischen Feinde tun. Doch vor dem eigentlichen Abenteuer wird Jack von seiner ehemaligen Geliebten Angelica (Penélope Cruz) aufs Kreuz gelegt und schon bald findet er sich auf dem Schiff des am meisten gefürchteten Piraten Blackbeard (Ian McShane) wieder, der zufällig Angelicas Vater ist und dem es ebenfalls nach einem längeren Leben verlangt. Und dann wäre da noch Jacks ehemaliger Erzfeind Barbossa (Geoffrey Rush), der nun die königlichen Truppen anführt…

Captain Jack Sparrow und die listige Angelica

Die Einfallslosigkeit Hollywoods kennt derzeit keine Grenzen. Ständig gibt es neue Gerüchte um Sequels (Fortsetzungen), Prequels, Reboots oder auch Spin-Offs. Da verwundert es auch nicht, dass auch die Filmreihe namens „Fluch der Karibik“ nach einer eigentlich abgeschlossenen Trilogie in die vierte Runde geht. Teil fünf und sechs sind auch schon geplant. Wider Erwarten ist Pirates Of The Caribbean – Fremde Gezeiten (so der offizielle Titel des Films) dann aber doch kein kompletter Reinfall, sondern lediglich ein mittelmäßiges Piraten-Abenteuer.

Regisseur Rob Marshall (Chicago, Die Geisha, Nine), der Gore Verbinski ersetzte, und sein Team machen allerdings nicht den Fehler die vor allem im zweiten und dritten Teil vorherrschende Gigantomanie noch mehr auf die Spitze zu treiben. Vielmehr präsentiert sich „Fluch der Karibik 4“ als klassischer Abenteuerfilm, der zwar übersinnliche Elemente enthält, aber auf die große CGI-Effekte-Schlacht verzichtet. Teile der Geschichte stammen aus dem Roman In fremderen Gezeiten des Autors Tim Powers.

Als zweischneidiges Schwert erweist sich die Story, die keine gefühlten Tausend Haken schlägt, aber dadurch auch eher langweilig ist. Vor allem die erste Hälfte des Films, als sich Jack wieder von Ort zu Ort mogelt/torkelt und die Fronten noch nicht einmal annähernd geklärt sind, wirkt eher ermüdend. Später kommt dann etwas Spannung auf, aber für mehr als einen mittelmäßigen Sommerfilm reicht es eben nicht. Da hilft auch keine halbwegs turbulente Beziehung zwischen Captain Jack und seiner alten Flamme Angelica. Johnny Depp entschädigt als torkelnder, leicht tuntiger Pirat für manches, aber auch seine guten Szenen haben nicht mehr die gleiche Wirkung wie in den Vorgängerfilmen. Als Ersatz für das abwesende Paar Elizabeth und Will Turner gibt es eine kleine Liebesgeschichte zwischen einer Meerjungfrau (Àstrid Bergès-Frisbey) und einem jungen Missionar (Sam Claflin). Die Meerjungfrauen im Film sind übrigens nicht mehr als ein halbgares Zugeständnis an den aktuellen Vampir-Hype.

Fazit: Teil 4 ist lange nicht mehr so überladen wie die Vorgänger, aber trotz eines gut aufgelegten Johnny Depp bewegt sich der Film in eher seichten Gewässern. 5 von 10 Punkten.

 

Blackbeard mit seinem Schiffsfernbedienungsschwert

 

Barbossa in königlicher Mission

 

 

Marius Joa, 22. Mai 2011. Bilder: Disney.

 

 

Empfehlung
Die bisherigen „Fluch der Karibik“-Filme

Fluch der Karibik
Pirates Of The
Caribbean – Fluch der Karibik 2 (8/10)
Pirates Of The
Caribbean – Am Ende der Welt (8/10)


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Kommentare

Eine Antwort zu „Pirates Of The Caribbean – Fremde Gezeiten“

  1. Avatar von tim111

    Für mich war der Teil eher der „Fluch der Fortsetzung“ als ein gutes Kinoerlebnis…

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