Historiendrama USA/Deutschland/Italien/UK/Niederlande 2002.
Regie: Martin Scorsese. Musik: Howard Shore. 166 Minuten. FSK ab 16.
Darsteller: Leonardo DiCaprio, Daniel Day-Lewis, Cameron Diaz, Jim Broadbent, John C. Reilly, Henry Thomas, Liam Neeson, Brendan Gleeson, Gary Lewis u.a.
New York 1846: Als achtjähriger wird Amsterdam Vallon Zeuge wie sein Vater „Priest“ Vallon, der Anführer der irischen Immigranten bei einer Straßenschlacht mit den „Natives“ von deren Anführer William „Bill the Butcher“ Cutting getötet wird. Nachdem er 16 Jahre in der Besserungsanstalt verbracht hat, will Amsterdam nur eins: Rache am Mörder seines Vaters. Wieder in New York findet er „Arbeit“ bei den „Natives“ und arbeitet sich zum engsten Vertrauten des „Butcher“ hoch. Außerdem trifft er auf die gerissene Taschendiebin Jenny, die ehemalige Geliebte seines Feindes und die beiden verlieben sich ineinander. Bei einer Gedenkfeier, die der „Butcher“ für den „Priest“ jedes Jahr abhält, will Amsterdam zuschlagen…
„Amerika wurde in den Straßen geboren“, so lautet quasi das Motto von Martin Scorseses neuestem Film. In einem bildgewaltigen und erschütternden Drama erzählt uns die Hauptfigur Amsterdam Vallon (Leonardo DiCaprio) das Geschehen: Hunger, Elend und Verbrechen in den Straßen New Yorks, sich bekriegende Banden, massenhaft Immigranten (vor allem aus Irland, wo zu dieser Zeit eine große Hungersnot herrschte). Aus alledem ragt einer heraus: das schlachtende Ungeheuer William Cutting, nicht zu Unrecht „Bill the Butcher“ (zu deutsch: Bill der Metzger) genannt, grandios gespielt von Daniel Day-Lewis, der zu Recht eine Oscar-Nominierung erhielt. Cutting hat sich aufgrund seines blutigen Umgang mit Messern und der daraus folgenden Angst und dem Entsetzen, die er ausstrahlt, zum mächtigsten Mann in den Straßen von New York gemacht, der fast alles kontrolliert. Ein Tyrann, wie er im Buche steht, seine sanften Seiten zeigt er nur Amsterdam, dem er wie ein Vater seinem Sohn vertraut. Der Film beginnt blutig, ist fast die ganze Zeit blutig und endet in einem höchst blutigem Gemetzel. Am Ende ist New York ein brennendes Inferno. Die gewaltvollen Szenen wechseln sich mit schönen poetischen Bildern ab. Die Musik von Oscar-Preisträger Howard Shore („Der Herr der Ringe“) untermalt die Szenerie sehr gut.
Fazit: Ein bildgewaltiges Epos von Altmeister Scorsese über die blutigen Wurzeln einer Weltmetropole und einer ganzen Nation. Trotz erschütternder Szenen sehenswert, jedoch nichts für schwache Nerven. 7/10.
Marius Joa, 23.02.2003
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