Saw 3D – Vollendung

Nun soll, nach immerhin sieben Teilen, mit Saw Schluss sein, und die Macher haben sich noch einmal richtig reingekniet. Der letzte Teil kommt daher in 3D. Ob ihnen damit ein würdiger Abschluss gelungen ist und ob dennoch erneut ein Hintertürchen für einen weiteren Teil offen bleibt, schreibt Johannes Michel.

Saw 3D – Vollendung
Horrorfilm, Kanada/USA 2010. FSK: keine Jugendfreigabe. 93 Minuten. Deutscher Kinostart: 25. November 2010
Mit: Tobin Bell, Costas Mandylor, Betsy Russell, Sean Patrick Flanery, Cary Elwes, Chad E. Donella, Gina Holden, Chester Bennington, Naomi Snieckus, Rebecca Marshall u.a. Regie: Kevin Greutert

Saw – angekommen im 3D-Wahn

Nicht nur Trick- und Actionfilme setzen vermehrt auf die 3D-Technik, auch das Horror-Flaggschiff Saw hat es nun erwischt. Den möglicherweise letzten Teil der Horrorfilm-Reihe müssen die Kinobesucher nun mit Brillen genießen – um danach festzustellen: Saw in 3D macht eigentlich überhaupt keinen Sinn.

Jigsaw-Nachfolger Detective Hoffman (Costas Mandylor) überlebte zum Ende von Saw 6 einen Anschlag der Ehefrau (Betsy Russell) des verstorbenen Jigsaw (Tobin Bell). Da sie nun die Rache von Hoffman fürchtet, wendet sie sich an die Polizei. Hoffman allerdings bekommt Wind davon und beschließt, sie zu beseitigen. Einen wahren Horrorparcours muss in dieser Zeit auch Bobby (Sean Patrick Flanery) durchmachen, der als Buchautor Millionen verdient hat und vorgab, einmal einer Falle von Jigsaw entkommen zu sein. Das ist allerdings gelogen – und Hoffman als neuer Jigsaw kann sich das natürlich nicht gefallen lassen.

Detective Hoffman führt noch immer das Werk von Jigsaw weiter.

Dass Jigsaw schon länger nicht mehr mit den Machenschaften seines Kumpanen Hoffman einverstanden war, kristallisierte sich in den letzten Filmen deutlich heraus. Nun steht Hoffman allein auf weiter Flur und hat nicht nur seine ehemaligen Kollegen der Polizei, sondern auch Jigsaws Ehefrau Jill gegen sich.

Im Zentrum des Geschehens steht aber Bobby, der mit einer Lüge viel Geld verdient und der sich nun in genau der Falle findet, die er in seinem Buch so ausführlich beschreibt. Bobby gibt sich als eine Art Lebensberater, der verzweifelten Menschen neuen Mut machen will – mit teilweise reißerischen Methoden. Mit verurteilt und in die Falle gelockt wird sein gesamtes Team aus Presse- und Marketingmitarbeitern, die vom Schwindel wussten. Detective Hoffman wird hier, wenn man so will, zum Ankläger der heutigen Buch- und Fernsehindustrie, die mit Ratgeber-Werken und Biografien eigentlich unwichtiger Personen und Effekthascherei ebenfalls Millionen scheffelt.

Die Geschichte in Saw 3D – Vollendung passt also. Konsequent werden das Finale und das Aufeinandertreffen von Hoffman und Jill vorbereitet. Vollkommen überflüssig ist allerdings die 3D-Technik, denn sie bringt dem Zuschauer wenig bis nichts. Klar, ab und zu fließt etwas Blut Richtung Kinosessel oder eine Apparatur ragt heraus – das war’s aber im Endeffekt. Negativer Nebeneffekt von 3D: Als Zuschauer muss der Blick immer auf einen Fixpunkt ausgerichtet sein, um nicht ein unscharfes Bild zu sehen, Überblick auf der Kinoleinwand kann man sich so nicht verschaffen.

Ebenfalls vollkommener Blödsinn: Die Werkzeuge von Jigsaw alias Detective Hoffman werden immer ausgefallener. Selbst ein Diplom-Ingenieur mit einem Team aus mehreren Mitarbeitern könnte diese Apparaturen nicht herstellen – und wenn würde er mehrere Jahre dafür brauchen. Zu kompliziert sind die Mechanismen – und zu technisiert. Von der ursprünglichen einfachen Idee aus Saw ist somit kaum noch etwas übrig geblieben.

Fazit: Saw 3D – Vollendung ist ein würdiger Abschluss der Reihe, falls es dabei bleiben sollte. Denn wieder waren die Einnahmen in den Kinos hervorragend, und Geld regiert bekanntlich die Welt. Hätten die Macher auf 3D und ein bisschen Technik verzichtet, läge der Film auf dem Niveau des ersten Teils. So verleiben durchschnittliche 5 von 10 Punkten.


Bobby muss sich einigen Prüfungen stellen.

Jill wird von Detective Hoffman gejagt.

Auch ein alter Bekannter aus dem ersten Film hat einen Auftritt.
Johannes Michel, 7. Dezember 2010. Bilder: Kinowelt

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