Auf der Jagd nach seiner Nuss begibt sich Rattenhörnchen Scrat auch in „Ice Age 2“ wieder in höchste Lebensgefahr. Aber auch die bekannten „Darsteller“ aus dem ersten Teil sind wieder mit von der Partie: Mammut Manny, Faultier Sid und Tiger Diego. Kann der zweite Teil des Animationsfilms überzeugen? Johannes Michel war im Kino.
Trickfilm/Komödie, USA 2006. FSK: Ohne Altersbeschränkung. 90 Minuten.
Mit den deutschen Stimmen von: Otto Waalkes, Arne Elsholtz, Thomas Fritsch u.v.a. Regie: Carlos Saldanha.
Noch immer zeitlos lustige Unterhaltung
Im ersten Teil von „Ice Age“ flüchteten die Tiere vor der Eiszeit, diesmal droht allerdings eine andere Gefahr. Das Tal wird aufgrund der Eisschmelze in drei Tagen voll laufen, Rettung bietet nur ein „Arche Noah“-Baumstamm am anderen Ende des Tals. Daher brechen Mammut Manny, Faultier Sid und Tiger Diego zusammen mit vielen anderen auf, um sich vor den Fluten zu retten.
Auf der Jagd nach seiner Eichel: Scrat.
Ein Nachfolge-Film hat’s meistens schwer – meinen doch zu Recht viele Filmfans, dass ein Aufguss selten das Niveau seines Vorgängers erreichen kann. Bei „Ice Age 2 – Jetzt taut’s“ ist das allerdings anders. Der Animationsfilm kann es durchaus mit dem ersten Teil aufnehmen und steht diesem in nichts nach.
Bis auf eine etwas deplatzierte Szene zur Halbzeit zünden alle Witze, der Humor ist kindgerecht, aber keineswegs langweilig. Auch tragikomische Elemente finden ihren Platz. So klagt Mammut Manny darüber, der einzig noch lebende Vertreter seiner Spezies zu sein und kein Weibchen zur Fortpflanzung mehr zu finden, und Faultier Sid macht sich darüber lustig, indem er Liedchen über aussterbende Rassen trällert – immer und immer wieder. Tiger Diego hingegen hat Angst vor Wasser, will dies aber natürlich nicht zugeben, denn: „Raubtiere haben keine Angst.“ Klar, dass er am Ende vor die Wahl gestellt wird: Schwimmen lernen oder die Freunde sterben lassen.
Die Tragikomik setzt sich fort, als Manny einer Mammutfrau begegnet, die sich allerdings für ein Oppossum hält. Jetzt muss Überzeugungsarbeit geleistet werden, denn immerhin geht es um die Erhaltung der Art. Mammut-Oppossum-Dame Ellie ist dies aber schnurzegal und Manny beißt erst einmal mit seinen „Wünschen“ auf Granit.
Ein Lob muss dem Trickstudio für den grandiosen Einbau der „Scrat-Szenen“ überbracht werden. Scrat ist ein kleines Rattenhörnchen, das immer wieder seiner Nuss nachjagt und sich dabei in höchste Lebensgefahr begibt. Nicht zu vergessen, dass Scrat die Eisschmelze, die zur Überflutung des Tals führt, überhaupt erst auslöst. Unbewusst natürlich, denn eigentlich wollte es nur die Nuss sicher verstecken – dumm nur, dass es sie etwas zu fest in eine Eisplatte rammt, die daraufhin bricht. Scrat begleitet den Film in kurzen Einspielern, etwa alle zehn bis 15 Minuten.
Vergleicht man „Ice Age“ und „Ice Age 2“ miteinander, fallen vor allem zwei größere Unterschiede auf: Menschen gibt’s im zweiten Teil glücklicherweise nicht mehr und die Animation ist insgesamt noch einen Tick besser geworden. Zu den Schwächen gehören der Mittelteil mit etwas deplatziert wirkenden musikalischen Einlagen sowie fehlende Dramatik – das Ende kommt einfach viel zu schnell und ist zu nahe liegend.
Fazit: Gelungene Fortsetzung des ersten Teils. Nicht nur für das kleine Publikum geeignet. 7 von 10 Punkten.
Hat Angst vor Wasser: Tiger Diego.
Johannes Michel, 10. April 2006. Bilder: Fox.
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