Ich – Einfach unverbesserlich 3D

Neben den Mega-Studios PIXAR und Dreamworks Animation möchte sich auch Universal auf dem Markt der aufwendigen, qualitativ hochwertigen CGI-Animationsfilme weiter behaupten, mit Ich – Einfach unverbesserlich. Kann der Film mit der übermächtigen Konkurrenz mithalten?

Ich – Einfach unverbesserlich (Despicable Me)
Animationskomödie USA 2010. FSK: Freigegeben ohne Altersbeschränkung. 94 Minuten. Kinostart: 30. September 2010.
Deutsche Sprecher: Oliver Rohrbeck, Jan Delay, Peter Groeger, Friedel Morgenstern, Derya Flechtner, Sarah Kunze, Axel Lutter u.a. Regie: Chris Renaud und Pierre Coffin.


Vergnügliche
Effekthascherei

Eigentlich ist Gru der größte Schurke auf Erden. Doch irgendwie läuft es in letzter Zeit nicht so rund für den großen Glatzkopf mit spindeldürren Beinen. Der große Coup ist Gru bisher nicht gelungen und da er nicht mehr der allerjüngste ist, scheinen ihm andere den Rang abzulaufen. Vor allem der junge  Vector macht Gru das Leben schwer, gilt er doch seit dem Diebstahl der Cheops-Pyramide als Superverbrecher Nummer 1. Gru will sich nun endlich seinen großen Traum erfüllen: den Mond stehlen und schrumpfen lassen. Den nötigen Schrumpfstrahler hat aber dummerweise sein Erzfeind. Und ausgerechnet drei arme, unschuldige Waisenmädchen, die von ihrer Waisenhausmutter zum Verkauf von Keksen geknechtet werden, sollen Gru als Lockvögel dienen…

Gru hat einen Plan

Ich – Einfach unverbesserlich, der neue Film aus der Animationsabteilung des Hollywood-Studios Universal, stellt einen besonderen  „Helden“ in den Mittelpunkt. Denn der Protagonist Gru ist kein wirklich sympathischer Kerl, sondern ein gemeiner Superschurke, der seinen Mitmenschen vor allem mit kleinen Bosheiten den Alltag vermiest. Immer dabei hat Gru seinen Froststrahler, den er auch gerne mal bei Warteschlangen anwendet. Dieses Gerät und andere hilfreiche Maschinen stammen aus der Produktion des Wissenschaftlers Dr. Nefario, der bei seiner Arbeit von Grus „Handlangern“ unterstützt wird: den kleinen Minions (entweder ein- oder zweiäugig), die ständig tatkräftig durch die Gegend wuseln, aber auch allerlei Unsinn im Kopf haben. Auf die Ähnlichkeit Grus mit Onkel Fester aus der Addams Family wird in einer Szene angespielt.

Ausgerechnet drei arme Waisenmädchen (Margo, Edith und die kleine Agnes) schaffen es nach und nach Grus erkaltetes Herz zu erobern. Die 180 Grad-Wende einer wenig sympathischen Figur, die durch Liebe an Menschlichkeit gewinnt, ist sicher nicht ganz neu. Ich – Einfach unverbesserlich punktet weder mit dem nackten Inhalt als vielmehr mit der Art der Präsentation. Denn die mit allerlei wirkungsvollen Maschinen und Geräten voll gestopfte Handlung und die daraus resultierenden Situationen sind meistens sehr lustig. Kommt der Humor des Films erst einmal in Fahrt, jagt ein Gag den anderen. Vor allem die Minions sorgen für so einige Lacher. Daneben sorgen vor allem die drei Waisenkinder für viel Niedlichkeit. Daher ist Ich – Einfach unverbesserlich auch für ein jüngeres Publikum geeignet. Die bisweilen überdrehte Story mit ihren ernsten Untertönen dürfte aber dagegen eher bei nicht mehr ganz so jungen Zuschauern besser wirken. Insgesamt ist der Film vielleicht ein wenig zu effekthascherisch und wäre ohne die abstrusen Erfindungen und Gerätschaften reichlich langweilig. Der wirkungsvolle Einsatz der 3D-Technik und die flotte Inszenierung überspielen die inhaltlichen Unzulänglichkeiten.

Im Mittelpunkt der deutschen Synchronfassung steht natürlich Star-Sprecher Oliver Rohrbeck, vor allem bekannt aus der längst zum Kult avancierten Hörspiel-Serie „Die Drei Fragezeichen“. Rohrbeck leiht Gru nicht nur seine einzigartige Stimme, sondern gibt dem glatzköpfigen Schurken auch einen knorrigen spanischen Akzent. Als zappeliger Vector ist der Rapper Jan Delay zu hören. Claus Kleber vom ZDF heute journal spricht hier einen Nachrichtensprecher.

Insgesamt schafft es Ich – Einfach unverbesserlich dank vieler lustiger Einfälle und dem geschickten Einsatz der 3D-Technik sich mit der Konkurrenz einigermaßen auf Augenhöhe zu halten.

Fazit: Herrlich komische Animationskomödie, bietet inhaltlich wenig Neues, überzeugt aber mit seinen lustigen Einfällen und liebenswerten Charakteren. 7 von 10 Punkten.

Niedlich: Edith, Margo und Agnes

Auch niedlich: die Minions

Marius Joa, 18. Oktober 2010. Bilder: Universal.


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