Thriller USA 2002. Regie: Christopher Nolan. Darsteller: Al Pacino, Robin Williams, Hilary Swank, Martin Donovan. Maura Tierney u.a. 118 Minuten. FSK ab 16.
Ein idyllisches Städtchen in Alaska. Hierhin fliegen die Polizisten Will und Hap, um mit der dortigen Polizei den Mord an der 17jährigen Kay aufzuklären. Als der Täter auftaucht und Will ihn im Nebel verfolgt, erschießt er ausgerechnet seinen eigenen Partner Hap. Die ganze Ermittlung ändert sich für den erfahrenen Cop aus dem Morddezernat, jetzt muss er seine eigene Tat vertuschen und seine Spuren verwischen, der Mordfall selbst wird nebensächlich. Die Mitternachtssonne bereitet Will nächtelange Schlaflosigkeit, die seine Sinne von Tag zu Tag mehr beeinträchtigen. Doch dann meldet sich auch noch der Mörder des Mädchens, der Will bei seiner „Tat“ beobachtet hat…
Wer nach Christopher Nolans bahnbrechendem Debütfilm „Memento“ auf etwas ähnliches gehofft hat, wird enttäuscht. Doch auch dieser Thriller ist sehenswert. Al Pacino als alternder Cop, der in die Psyche der Mörder blicken kann, Robin Williams als scheinbar harmloser Schriftsteller und Hilary Swank als ehrgeizige und lernwillige Jungpolizistin überzeugen. Durch die hervorragende Kameraführung werden die Schlafentzugserscheinungen der Hauptfigur wie Halluzinationen und Flashbacks so unmittelbar für den Zuschauer gezeigt, so dass man meinen könnte, selbst diesen Zustand zu durchleben. „Insomnia“ ist kein ununterbrochen spannender Schocker, sondern vielmehr ein subtiler Thriller, der hauptsächlich auf Optik, aber auch auf Akustik (stimmungsuntermalende Musik) setzt. Am Ende bleibt nur eine Frage: War der Tod Haps ein Unfall?
Fazit: Ein subtiler, aber spannender und kameratechnisch gut inszenierter Thriller von Regietalent Christopher Nolan, der ohne große Schockeffekte auskommt. Genau deshalb ist „Insomnia“ sehenswert, weil es sich vom Thrillerkino-Einheitsbrei aus Hollywood unterscheidet. 7/10.
Marius Joa, 03.11.2002
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