Kill Bill Vol. 1

Actionthriller USA/Japan 2003. Regie: Quentin Tarantino. Musik: RZA. 111 Minuten. FSK ab 18.
Mit: Uma Thurman, David Carradine, Lucy Liu, Daryl Hannah, Vivica A. Fox, Michael Madsen, Julie Dreyfus, Sonny Chiba, Chiaki Kuriyama u.v.a.

Nachdem sie über vier Jahre im Koma lag und nur knapp dem Tode entrinnen konnte, will die ehemalige Berufskillerin (Uma Thurman), die während des ganzen Films nur „Die Braut“ genannt wird, nur eines: Rache an ihren ehemaligen Weggefährten, dem Killerkommando „Deadly Viper Assassination Squad“ (DiVAS), bestehend aus der Japanerin O-Ren Ishii (Lucy Liu), der einäugigen Elle Driver (Daryl Hannah), der farbigen Vernita Green (Viveca A. Fox), dem Cowboy Budd (Michael Madsen) sowie deren Oberboss Bill (David Carradine), dessen Geliebter die Braut einst war. Sie alle haben die Hochzeit der Braut in ein schauriges Massaker verwandelt, die Braut fast zu Tode geprügelt und ihr die ungeborene Tochter genommen. Doch selbst den Kopfschuss von Bill hat die Braut überlebt. Nachdem sie sich bei dem großen Schwertschmied Hattori Hanzo (Sonny Chiba) in Japan ein Samuraischwert hat anfertigen lassen, beginnt die Braut ihren blutigen Rachefeldzug. Nacheinander sollen die DiVAS-Mitglieder dran glauben. Bill steht am Ende der Todesliste…

Quentin Tarantinos vierte Regie-Arbeit ist wie ein Buch aufgebaut, siehe auch die Bezeichnung „Volume 1“ („Band 1“) im Titel, und wird in Kapiteln, jedoch nicht linear, erzählt. Ursprünglich sollte „Kill Bill“ nur ein Film werden, aber aufgrund der Überlänge entschloss man sich, ihn in zwei Teilen zu veröffentlichen. „Volume 2“ folgt dann im Februar 2004. Der Film ist eine Hommage an mehrere Genres: Italo-Western, japanische Samurai-Filme und Animes sowie chinesische Martial-Arts-Streifen. Manche Szenen sind in Schwarz-Weiß bzw. in völliger Dunkelheit gefilmt, so dass man nur die Schatten sieht. Die Vorgeschichte von O-Ren Ishii wird in einer Anime-Sequenz erzählt. Trotz der vielen Anleihen ergibt die Tarantino-Mischung ein visuell beeindruckendes Kinoerlebnis der etwas anderen Art. Etwa 1700 Liter (!) Filmblut werden während der 111 Minuten in der Gegend verspritzt und unzählige Körperteile während der Gewalt- bzw. Kampfszenen abgetrennt. Die FSK-18-Freigabe ist deshalb auch vollkommen berechtigt, auch wenn die Kampfszenen überstilisiert blutig sind. Charakteristisch für Tarantino ist außerdem die Filmmusik, bei denen sich der Starregisseur aus den oben genannten Genres bediente, was dem Film eine nostalgische Note verleiht. Eine Prise Galgenhumor würzt das ganze Gemetzel noch ein wenig.

Fazit: Blutiger Bilderrausch und bildgewaltiger Genre-Mix. Inwieweit das Ganze sehenswert ist, muss der Kinozuschauer selbst entscheiden. Gespanntes Warten auf Teil 2 ist durchaus angebracht. 7/10.

Marius Joa, 19.10.2003


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Eine Antwort zu „Kill Bill Vol. 1“

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