Fantasyfilm, Neuseeland/USA 2005. FSK: Freigegeben ab 12 Jahren. 187 Minuten.
Mit: Naomi Watts, Jack Black, Adrien Brody, Thomas Kretschmann, Colin Hanks, Jamie Bell, Kyle Chandler, Andy Serkis u.a. Regie: Peter Jackson.
Es war die Schönheit, die das Biest tötete
New York in den 1930er Jahren. Es ist die Zeit der großen Depression, Theater schließen und auch für das neue Medium Film ist nicht übermäßig Geld vorhanden. Dennoch beschließt der fanatische Filmemacher Carl Denham (Jack Black), mit seinem Filmteam die bisher unerforschte Insel Skull Island zu erkunden. Er ist zum Erfolg verdammt, denn seine Investoren wollen, nach Sichtung des enttäuschenden Rohmaterials, Erfolge sehen.
Nachdem ihm seine Hauptdarstellerin abgesagt hat, engagiert er auf der Straße die arbeitslose Schauspielerin Ann Darrow (Naomi Watts). Wenige Stunden später geht die Reise per Schiff los. Starautor Jack Driscoll (Adrien Brody) ist ebenfalls mit an Bord, allerdings eher gezwungenermaßen, da Carl sich absichtlich mit ihm verplaudert, als das Schiff ablegt. So schreibt er auf der Reise das Drehbuch.
Auf der Insel angekommen, wird Ann Darrow von Eingeborenen entführt. Sie wollen Ann dem Herrn der Insel, King Kong, als Opfer darbringen. Dieser hat es aber so gar nicht auf sie abgesehen, zumindest nicht als Opfergabe …
Ann Darrow (Naomi Watts) über New York.
Im Alter von neun Jahren beschloss Peter Jackson, Filmemacher zu werden. Und das, nachdem er zum ersten Mal die ursprüngliche Version von „King Kong“ aus dem Jahr 1933 gesehen hatte. Somit hat Jackson zu diesem Stoff eine besondere Verbindung. Mit einem Budget von 207 Millionen Dollar erhielt er nach seinen Erfolgen mit der „Herr der Ringe„-Trilogie die Chance, seinen Traum zu verwirklichen.
Und er verwirklicht ihn. „King Kong“ gehört zu den Filmen 2005, die wirklich Geld in die Kassen der Kinobetreiber fließen lassen. Ein ordentlicher Trost nach einem insgesamt verkorksten Jahr.
Mit der Rollenbesetzung gelang Jackson einmal mehr ein Glücksgriff. Naomi Watts („The Ring„, „Ring 2„) als Ann Darrow geht vollständig in ihrer Rolle auf. Den durchgeknallten Regisseur Carl Denham hätte man nicht besser als mit Jack Black („School of Rock“) besetzen können. Und auch Thomas Kretschmann überzeugt in seiner Rolle als Schiffskapitän Englehorn, den während der Fahrt Zweifel packen, ob er sich auf dieses Unternehmen wirklich hätte einlassen sollen.
Alle Schauspieler werden aber natürlich von King Kong selbst in den Schatten gestellt. Noch nie wirkte der Riesenaffe derart real und „menschlich“. Die Tricktechniker von WETA, die auch schon bei „Herr der Ringe“ mitwirkten, haben ganze Arbeit geleistet – sowohl bei King Kong selbst als auch bei den Dinosauriern auf Skull Island sowie diversen weiteren Effekten und natürlich der Stadt New York in den 1930ern.
Selten wirkte ein Film so rund und durchdacht wie „King Kong“. Dennoch leistet auch er sich Schwächen. Die Zuschauer müssen 187 Minuten durchhalten, was im Mittelteil des Films etwas schwer fällt – genau hier liegen die Schwächen. Einige Inselszenen hätte sich Jackson sparen können oder abkürzen müssen. Für die weitere Entwicklung der Story sind sie überflüssig und sie haben nichts mit King Kong zu tun.
Fazit: Peter Jackson liefert einen runden, nahezu perfekten Film ab, der zum Nachdenken und natürlich zum Vergleichen mit der 1933er-Version anregt. Der Film ist auf jeden Fall Pflichtprogramm für jeden Kinofan. Auch, wenn er schon aufgrund dessen, dass es sich um eine „King Kong“-Verfilmung handelt, in die Filmgeschichte eingehen wird, gibt’s „nur“ 9 von 10 Punkten.
Carl Denham (Jack Black) will mit dem Riesenaffen Millionen verdienen.
King Kong in seinem Element.
Auch ein Deutscher ist mit von der Partie: Thomas Kretschmann als Schiffskapitän.
Johannes Michel, 18. Dezember 2005
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