Drama Australien 2002. Regie: Phillip Noyce. Musik: Peter Gabriel. Nach dem Buch von Doris Pilkington. 94 Minuten. FSK ab 6.
Darsteller: Everlyn Sampi, Tianna Sansbury, Laura Monaghan, David Guilpilil, Kenneth Branagh, Jason Clarke u.a.
Bis 1970 entriss die australische Regierung Kinder, die halb Aborigine und halb weiß waren, ihren Eltern, um sie in weiße Familien zu „integrieren“. Dies geschah, um die Rasse der Ureinwohner Australiens auszurotten. Diese Kinder sind als „Stolen Generation“ („Gestohlene Generation“) bekannt.
Auch die drei Mischlingsmädchen Molly, Daisy und Gracie ereilt 1931 dieses Schicksal und sie landen in einem Erziehungsheim mit anderen „schwarzen“ Mädchen. Doch angeführt von Molly gelingt ihnen die Flucht. Doch der Weg nach Hause ist lang, fast 2000 km durch den Outback. Als Orientierungspunkt dient ihnen der Kaninchenzaun, der sich quer durchs Land zieht. Währendessen leitet der Beauftragte Neville die Verfolgung der Mädchen von seinem Büro aus.
„Long Walk Home“ ist ein bewegender Film, ohne auf die Tränendrüse zu drücken. Die Flucht der drei Mädchen ist keine atemlose Hetzjagd, sondern ein stiller Kampf ums Überleben in Steppe und Wüste. Um den beschwerlichen 2000 km langen Fußmarsch realistischer darstellen zu können, sind 94 Minuten einfach zu wenig. Trotzdem bietet der Film schöne Bilder (u.a. einen Sonnenuntergang in der Wüste) und die Atmosphäre des weiten Landes auf die Leinwand.
Fazit: Ernster, aber nicht bedrückender Film über die „Stolen Generation“. 6/10.
Marius Joa, 10.08.2003
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