Machete Kills

Von wegen besinnliche Vorweihnachtszeit! Machete feiert Weihnachten nicht! Machete schenkt nichts und niemandem irgendetwas! Ja, man ahnt es. Todd Hirn und Marius Joa waren im Kino und haben „Machete 2“ gesehen.

 

 

5-10Machete Kills
Actionfilm USA 2013. FSK: Freigegeben ab 16 Jahren. 107 Minuten. Kinostart: 19. Dezember 2013.
Mit: Danny Trejo, Michelle Rodriguez, Sofia Vergara, Amber Heard, Demián Bichir, Carlos Estevez, Lady Gaga, Antonio Banderas, Mel Gibson, Alexa Vega, Marko Zaror u.a. Regie: Robert Rodriguez. Drehbuch: Kyle Ward.

 

Machete 2_Poster

 

„Machete raucht nicht! Machete twittert nicht!“

Wie kann man(n) am besten dem vorweihnachtlichen Konsum-Terror entfliehen? Ganz einfach. Ins Kinos gehen und die Fortsetzung zu Machete anschauen. Todd Hirn und Marius Joa haben sich diesen Spaß gegönnt.

Bei einer missglückten Festnahme kommt Machetes Geliebte, die hübsche Grenzpolizistin Sartana Rivera (Jessica Alba) ums Leben. Machete (Danny Trejo) wird für ihren Tod verantwortlich gemacht und soll, so will es der sadistische Sheriff Doakes (William Sadler), sogleich am Strick baumeln. Doch ein äußerst wichtiger Anruf von US-Präsident Rathcock (Carlos Estevez) rettet den unverwüstlichen Mexikaner. Denn einer seiner Landsleute, der irre Revolutionär Marcos Mendez (Demián Bichir) hat eine Rakete auf Washington gerichtet, mit dem Ziel die USA in ihren Grundfesten zu erschüttern. In hochoffizieller Mission des mächtigsten Mannes der Welt reist Machete nach Texas, wo ihn die Agentin/Schönheitskönigin Miss San Antonio (Amber Heard) mit Ausrüstung, sachdienlichen Hinweisen und mehr versorgt. In Mexiko angekommen schlägt sich Machete zum Hauptquartier von Mendez durch. Doch es gibt ein gewaltiges Problem. Mendez einfach zu töten ist keine Option, denn der Revoluzzer hat den Abschussmechanismus für die Rakete mit seinem Herzen verbunden. Machete kann zwar mit Mendez fliehen, doch auf die beiden wird sogleich ein Kopfgeld von 20 Millionen ausgesetzt. Eine ganze Horde Killer ist dem Duo fortan auf den Fersen, darunter auch der Verwandlungskünstler Chamäleon (Walton Goggins, Cuba Gooding Jr., Lady Gaga und Antonio Banderas). Wird es Machete gelingen, die Bombe zu entschärfen?

Machete 2_Neue Machete Machete hat eine neue

Drei Jahre nach seinem ersten Kinofilm als Titelfigur ist Machete, der nicht tot zu kriegende und grimmig-schweigsame Mexikaner, zurück auf der Kinoleinwand. Bildeten im ersten Teil noch die Einwanderungspolitik an der amerikanisch-mexikanischen Grenze und daraus resultierende soziale Problematiken den Kernpunkt der Story, so wird dies in der Fortsetzung Machete Kills alles etwas diffuser.

Man probiert voller Neugier erstmals einen Burrito-Burger, der so gut schmeckt, dass man möglichst schnell einen weiteren essen will. Doch während des Verzehrs des zweiten (größeren) Burgers wird einem irgendwann klar, dass dieser vielleicht doch zu viel des Guten war. So verhält es sich mit „Machete 2“. Der zweite Teil des „Tex-Mex-Massakers“ bietet die gleichen Zutaten wie der Vorgänger, nur wie es sich für eine Fortsetzung gehört, mehr davon, um die Tatsache, dass das ganze Rezept nicht mehr neu ist, zu kompensieren. Dies führt in den meisten Fällen unweigerlich zur Übersättigung.

Auch wenn hier der explosive Cocktail aus deftigsten Metzeleien (mehrfach wird ein Hubschrauber zum „Zerkleinern“ der Gegner zweckentfremdet), leicht bekleideten Girls, knackigen Einzeilern und abstrusesten Storywendungen den geeichten Zuschauer ordentlich bespaßt, so nutzt sich die Mischung mit der Zeit ab. Am Ende ist es die eine Wendung zuviel, der eine mehr oder minder überflüssige Nebencharakter bzw. Nebenhandlungsstrang. Vor allem die Figur des sich ständig verwandelnden Chamäleon-Killers (u.a. verkörpert von Pop-Ikone Lady Gaga) wäre nicht nötig gewesen, auch wenn hier auf augenzwinkernde Art Mission: Impossible zitiert wird. Das Figurenensemble ist allerdings sowieso schon recht zahlreich und bunt genug, vor allem bei den Gegenspielern unseres Titelhelden. Da wäre zum einen der durchgeknallte und ständig labernde Mendez, in dessen Herzen nicht nur die Zündvorrichtung für eine Rakete steckt sondern auch mehrere Seelen schlagen, was zu spontanen Charakterumschwüngen führen kann. Doch als wahrer Oberbösewicht entpuppt sich der von Mel Gibson (Braveheart, Mad Max) gespielte Waffenmogul Luther Voz, welcher allerdings äußerst blass bleibt. Ebenfalls auf der Jagd nach Machete befindet sich die Männer hassende Puffmutter Madame Desdemona (Sofia Vergara, Modern Family), die mit ihrem Maschinengewehr-BH für Wirbel sorgt.

Im Verlauf verwandelt sich Machete Kills vom Actionthriller immer mehr in einen Agentenfilm mit deutlichen Science-Fiction-Anleihen, so dass man irgendwann das Gefühl nicht loswird, sich in einer kruden Mischung aus Star Wars, Mad Max und dem James Bond-Film Moonraker zu befinden. Bevor es schließlich wirklich in den Weltraum geht, ist Machete Kills zu Ende und wir erinnern uns an den vorher gezeigten Trailer zum freilich noch nicht gedrehten dritten Teil, Machete Kills Again…In Space!. Dass dieser je gemacht wird, ist aufgrund der bescheidenen Einspielergebnisse von Teil 2 (15 Millionen Dollar Umsatz bei 20 Millionen Budget) eher unwahrscheinlich. Trotzdem wollen wir die im Trailer angedeutete, irrwitzige Hommage an im Nachgang des „Krieg der Sterne“ entstandene Weltraum-B-Movies unbedingt sehen. Zur Not eben als Billigvariante für den Heimkinomarkt. Denn eins dürfte mittlerweile klar sein: „Machete weiß wo der Barthel den Most holt“.

Fazit: „Mexploitation“ trifft auf Star Wars und Moonraker. Insgesamt bietet Machete Kills wieder herrlich überzeichnete Trash-Unterhaltung, aber im Verlauf übertreibt es der Film etwas zu sehr. Dennoch würden wir gerne die angekündigte Fortsetzung Machete Kills Again…In Space! sehen. 5 von 10 Punkten.

 

Machete 2_President
Der Präsident der „Vereinigten Verfluchten Staaten“!
Machete 2_Schwere Girls
Leichte Mädchen, schwer bewaffnet

 

 

 

Todd Hirn und Marius Joa, 22. Dezember 2013. Bilder: Universum Film.

 

 

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Sin City


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