Merida – Legende der Highlands

Im 13. abendfüllenden Animationsfilm der Trickschmiede Pixar gibt es erstmals eine weibliche Hauptfigur. Die Kritiken zu Merida waren, wie nicht unbedingt anders erwartet, überwiegend gut. Doch kann er das hohe Niveau einiger Vorgänger halten?

 

Merida – Legende der Highlands (Brave)
Animationsfilm USA 2012. FSK: Freigegeben ab 6 Jahren. 94 Minuten. Kinostart: 2. August 2012.
Deutsche Sprecher: Nora Tschirner (Merida), Bernd Rumpf (Fergus), Monica Bielenstein (Elinor), Hartmut Neugebauer (Lord Dingwall), Tilo Schmitz (Lord MacGuffin/MacGuffins Sohn), Arne Elsholtz (Lord Macintosh) u.a. Regie: Mark Andrews, Brenda Chapman und Steve Purcell.

 

Animierte Lockenpracht

Eigentlich soll die junge Merida, gemäß den Traditionen ihres Volkes, als Tochter des Königs Fergus einen Sohn der drei verbündeten Clans aus den Highlands heiraten. Doch Merida kann sich mit den alten Bräuchen und Vorschriften so gar nicht anfreunden. Anstatt zu heiraten, möchte der quirlige Rotschopf mit der langen Lockenmähne lieber in die Wildnis ausreiten und ihre Fähigkeiten als Bogenschütze perfektionieren. Merida flieht vor ihrer Familie, den Clanchefs und ihren möglichen Ehepartnern. Als sie auf eine geheimnisvolle alte Frau in einer Höhle trifft, sieht das Mädchen, die Chance, ihre Probleme zu lösen. Doch die „Nebenwirkungen“ des Zaubers sind verheerend…

Mit Filmen wie Die Unglaublichen, Ratatouille oder WALL-E zählt die amerikanische Animationsfilm-Schmiede Pixar zum Kinomarktführer in diesem Bereich. Ihre Produktionen zeichnen sich neben grandiosen Computer-Animationen auch durch für das Genre besonders gelungene Drehbücher aus. Ausgerechnet der neue Film, Merida – Legende der Highlands, enttäuscht in dieser Hinsicht.

Die Animationskünstler aus Emeryville in Kalifornien haben sich auch hier in jahrelanger Arbeit mächtig ins Zeug gelegt und so präsentiert uns der fertige Film beeindruckend-schöne Bilder von den (künstlich nachempfundenen) schottischen Highlands und seinen Bewohnern. Vor allem die Animationen von Merida und ihrer roten Lockenhaarpracht sowie ihres Pferdes Angus sind hier hervor zu heben.

Ebenfalls positiv: es geht hier um eine Mutter-Tochter-Geschichte und nicht um den klassisch männlichen Helden. Sehr schön auch das recht offene Ende, das die Konfliktsituationen nicht einseitig auflöst. Doch abseits dieser „Innovationen“ wirkt Merida überraschend substanzlos. Die Story wirkt insgesamt zu dünn und der Film mit 94 Minuten (darunter ein sehr ausufernder Abspann) etwas zu lang. Nichts desto trotz bietet er einen unterhaltsamen Animations-Spaß, eher für jüngere Zuschauer.

Fazit: Grandios animiert, inhaltlich innovativ, aber enttäuschend dünn. 6 von 10 Punkten.

 

 

Marius Joa, 18. August 2012. Bilder: Disney/Pixar.

 

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