Mission: Impossible III

„M:I III“ läutet die diesjährige Sommer-Blockbuster-Saison ein, die traditionsgemäß bis Anfang September läuft. Marius Joa hat den Film gesehen und zieht einen Vergleich zu den Vorgängern.

Actionthriller USA 2006. Regie: J. J. Abrams. Musik: Michael Giacchino. 126 Minuten. FSK ab 12.
Mit Tom Cruise, Ving Rhames, Philip Seymour Hoffman, Michelle Monaghan, Jonathan Rhys Meyers, Maggie Q, Laurence Fishburne, Billy Crudup, Keri Russell, Simon Pegg u.v.a.

Ordentliche Action mit Running Man

IMF-Top-Agent Ethan Hunt (Tom Cruise) hat sich vom aktiven Dienst zurückgezogen und ist nur noch in der Ausbildung der Nachwuchsagenten tätig. Privat hat er mit seiner Verlobten Julia (Michelle Monaghan) das perfekte Liebesglück gefunden. Auf Bitten seines Vorgesetzten (Billy Crudup) soll Hunt seine ehemalige Schülerin Lindsey (Keri Russell) aus den Fängen des psychopathischen Waffenhändlers Owen Davian (Philip Seymour Hoffman) befreien. Mit seinem eingespielten Team, bestehend aus Computerexperte Luther (Ving Rhames), Chinesin Zhen (Maggie Q) und Pilot Deacon (Jonathan Rhys Meyers) macht sich Hunt an die Arbeit. Doch der Plan, Davian auszuschalten, geht gewaltig nach hinten los und Ethan sieht nun mehr nicht nur sein Leben, sondern auch das seiner geliebten Julia bedroht.

Die große Liebe: Ethan und Julia.

Der dritte Kinofilm, der auf der beliebten Agentenserie (1966-73; 1988-90) mit dem charakteristischen Titelthema und den sich immer wieder selbstzerstörenden Nachrichten basiert, stand nicht immer unter einem guten Stern. Sowohl Starregisseur David Fincher („Sieben“) als auch die Neuentdeckung Joe Carnahan warfen bei der Regie aus diversen Gründen das Handtuch und so wurde der Film von Hauptdarsteller und Produzent Tom Cruise um ein Jahr nach hinten verschoben, um stattdessen „Krieg der Welten“ zu drehen. Dies führte dazu, dass die ursprünglich vorgesehenen Darsteller Carrie-Anne Moss, Scarlett Johansson und Kenneth Branagh (der als Bösewicht vorgesehen war) ebenfalls absprangen. Mit J. J. Abrams, dem Macher von Serien wie Alias und Lost, fand sich schließlich doch noch ein Regisseur, der gleich noch sein Autorenteam und einige weitere Crew-Mitglieder aus der o.g. Agentenserie mit an Bord brachte. Ein weiterer Rückschlag war die nicht gegebene Drehgenehmigung für die Reichstagskuppel in Berlin. Gedreht wurde stattdessen u.a. in Shanghai und Rom. Und die Besetzungsliste liest sich auch nicht minder namhaft als vorher. Neben dem obligatorischen Tom Cruise spielen Oscarpreisträger Philip Seymour Hoffman („Capote“), Jonathan Rhys Meyers („Alexander„), Laurence Fishburne („Matrix„) und Keri Russel („Felicity“).

Die Story gibt mehr Einblicke in das Privatleben von Ethan Hunt und so beginnt der Film fast wie eine Beziehungskomödie. Schauspielerisch ist „M:I III“ sicherlich kein Offenbarungseid, auch wenn sich Tom Cruise um eine emotionalere Darstellung seines Charakters bemüht. Irgendwann hat der Kinozuschauer vergessen, in wie vielen Filmen Mr. Cruise schon der ständig rennende Held war. Der „Running Man“ des Hollywoodkinos kann sich von dieser Rolle wohl nur schwer lösen.

Dass die Story arg konstruiert ist, tut der Unterhaltung aber keinen großen Abbruch. Denn im Vergleich zur visuell überzogenen und oberflächlichen Ballerorgie „Mission: Impossible II“ bietet der dritte Teil zwar auch viel unrealistische Action, aber auch ein wenig Rückbesinnung auf die Stärke des gelungenen ersten Teils: Spannung und halbwegs unerwartete Wendungen. An den Stil des ersten Films und vor allem dem Charme der Serie reicht „M:I III“ aber lange nicht heran. Trotzdem bietet der Film zwei Stunden ordentliche Actionunterhaltung ohne großes Spezialeffektgewitter, dafür mit vielen Explosionen und einigen waghalsigen Stunts, die der frisch gebackene Vater Cruise fast alle selbst gemacht hat. Natürlich darf die legendäre Streichholzszene samt Titelthema nicht fehlen. Etwas nervig ist auf Dauer die wackelige Handkamera.

Als Fan der Serie wünscht man sich aber doch irgendwie, dass Cruise in Zukunft die Finger von „Mission: Impossible“ lässt. Doch danach sieht es wohl nicht aus. Fehlt eigentlich nur noch folgende Zeile im Abspann: Ethan Hunt will return in „Mission: Impossible IV“.

Fazit: Ordentlicher Actionthriller, der zwar besser als Teil 2 ist, aber keinesfalls an Teil 1 oder die Originalserie heranreicht. Deshalb 6 von 10 Streichhölzern.


Running Man in Action: Tom Cruise.

Das Team: Deacon, Zhen und Luther.
Marius Joa, 5. Mai 2006. Bilder: Paramount.


Beitrag veröffentlicht

in

von

Kommentare

Eine Antwort zu „Mission: Impossible III“

  1. […] wie bei “Mission: Impossible III” gestaltete sich auch hier die Suche nach einem Regisseur als schwierig. Bryan Singer, […]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner