Zweiter und letzter Auftritt des schrulligen Mr. Bean auf der Kinoleinwand. Johannes Michel war im Kino und schreibt, warum Film Nummer 2 deutlich besser gelungen ist als sein Vorgänger.
Mr. Bean macht Ferien
(Mr. Bean’s Holiday)
Komödie, GB 2007. FSK: Ohne Altersbeschränkung. 90 Minuten.
Mit: Rowan Atkinson, Willem Dafoe, Karel Roden, Max Baldry, Jean Rochefort, Emma de Caunes u.a. Regie: Steve Bendelack
Leicht angestaubt, aber nicht eingerostet
Nach zehn Jahren kehrt Rowan Atkinson als Mr. Bean zurück auf die Leinwand. Nach einem Zwischenspiel als trotteligen Agenten „Johnny English“ sehen wir ihn wieder in seiner Paraderolle.
Bei einer Tombola gewinnt Mr. Bean eine Reise ans Meer nach Cannes in Südfrankreich. Als Zugabe bekommt er eine Videokamera geschenkt, damit er seine Erlebnisse auch festhalten kann. In Paris muss Bean umsteigen. Zuerst verpasst er seinen Zug, dann trennt er durch einen dummen Zufall einen kleinen Jungen von seinem Vater. Von da an setzt er alles daran, den Jungen seinem Vater zurückzubringen. Was er nicht ahnt: Längst geht die Polizei von einer Entführung aus und nach Bean wird landesweit gefahndet. Als Bean auch noch seinen Geldbeutel in einer Telefonzelle vergisst, heißt es: Durchschlagen, koste es, was es wolle.
Bean durchquert Paris. Als Navigationssystem dient ein Kompass.
Eines muss dem Kinobesucher von „Mr. Bean macht Ferien“ von Beginn an klar sein: Den bekannten Slapstick-Humor der Bean-Serie kann ein 90-minütiger Film nicht halten. Dieses Experiment hatte auch schon in „Bean – der ultimative Katastrophenfilm“ von 1997 nicht funktioniert. Also wird Mr. Bean zur gewöhnlichen Komödien-Figur, die sich tollpatschig durch Frankreich schlängelt.
Mit Mr. Bean ist es wie mit vielen Figuren des Genres: Viele Zuschauer finden sie witzig, andere so gar nicht. Dem neuen Film allerdings gelingt hier ein wunderbarer Kompromiss: Man muss nicht zwingend Bean-Fan sein, um diesen Film zu mögen.
Freuen werden sich diejenigen, die von den vielen Dialogen im ersten Film enttäuscht waren. „Mr. Bean macht Ferien kommt“ zwar nicht ohne aus, dennoch wurden sie auf ein Mindestmaß beschränkt, so dass sich Rowan Atkinson wieder eher durch Gestik und Mimik beweisen kann – und in diesem Bereich macht ihm bekanntlich keiner etwas vor. Atkinson agiert glänzend und knüpft damit an die tollen Leistungen seiner Serie an – die übrigens nur 14 Folgen umfasste, aber dennoch zu einem der größten Exportschlager des britischen Fernsehens wurde: In über 200 Ländern kennt man Mr. Bean.
Hollywoodstar Willem Dafoe („Spiderman“) ergänzt das insgesamt wunderbar agierende Team ebenso wie Emma de Caunes als Mini Cooper-Besitzerin und Max Baldry als kleiner Junge, der Bean zuerst hasst, dann aber als Freund gewinnt. So wird der Film zu keinem Zeitpunkt langweilig, es fehlt nicht an Tempo – und leider ist schon nach 90 Minuten Schluss.
Fazit: „Mr. Bean macht Ferien“ ist eine gelungene Komödie, leider aber auch der letzte Auftritt des Mr. Bean. Nicht nur für Fans ein Muss. 8 von 10 Punkten.
Freut sich über einen Mini in Frankreich: Bean (links, verkleidet als „Oma“).
Kleine Anspielung auf deutsche Geschichte: Bean als Soldat.
Johannes Michel, 30. März 2007. Bilder: Universal
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