Horrorthriller, USA 2004. FSK: Freigegeben ab 16 Jahren. 110 Minuten.
Mit: Naomi Watts, Simon Baker, David Dorfman, Sissy Spacek, Elizabeth Perkins, Gary Cole u.a. Regie: Hideo Nakata
Noch immer gruseliges Horrorkino
Sechs Monate nach den schrecklichen Geschehnissen, die die Journalistin Rachel Keller (Naomi Watts) und ihren Sohn Aidan (David Dorfman) im wahrsten Sinne des Wortes fast zu Tode ängstigten, haben die beiden Seattle verlassen, um möglichst viele Kilometer zwischen sich und die alptraumhaften Erinnerungen an das – von Samara (Kelly Stables) mit einem tödlichen Fluch belegte – Video zu bringen. In dem kleinen Küstenstädtchen Astoria im US-Bundesstaat Oregon hoffen Rachel und Aidan auf ein neues, friedvolles Leben.
Zu ihrem großen Schreck muss Rachel aber sehr bald feststellen, dass es in Astoria zu einem Verbrechen gekommen ist, bei dem ein unbeschriftetes Video eine wesentliche Rolle zu spielen scheint. Rachel ist zutiefst schockiert. Doch das ist erst der Anfang. Denn schon bald wird ihr klar, dass hier wieder der grausame Racheengel Samara am Werk ist. Und diesmal, so scheint es, kann niemand Samaras Teufelskreis aus Terror und Tod entkommen. Denn Samara hat nur ein Ziel: sie möchte Aidan sein, und Rachel als Mutter haben.
Dass „Ring 2“ nicht an den ersten Teil aus dem Jahr 2003 („The Ring„) herankommen würde, war ziemlich klar. Dennoch hat Regisseur Hideo Nakata für einen spannenden und in keiner Minute langweiligen Horrorthriller gesorgt. Etwas schade ist, dass das Todesvideo nicht noch einmal in voller Länge gezeigt und Bezüge auf den ersten Teil nur unzureichend hergestellt wurden, was den Film nur für denjenigen verständlich macht, der auch den ersten Teil gesehen hat. Aber das sollte bei der Ring-Reihe ja selbstverständlich sein.
Immer wieder gut ist David Dorfman als Aidan – ein Kind, das einem schon beim Anschauen Angst einflößt, besonders, wenn er diesen gewissen Blick aufsetzt. Auch überzeugend: Samara dringt in Aidan ein und dieser wirkt wie von ihr besessen, bezeichnet Rachel plötzlich als Mami, während er sie sonst immer schlicht und einfach Rachel nennt.
Für einen Horrorthriller ist Ring 2 insgesamt gut gelungen. Leider muss man bei der Bewertung eines solchen Films mit etwas anderen Maßstäben herangehen als zum Beispiel an einen Psychothriller. Für sein Genre ist „Ring 2“ daher ein guter Film, der leider in der Mitte einige Längen zu viel aufweist. Für Spannung ist gesorgt, die Story weist keine Lücken auf.
Fazit: Würdige Fortsetzung. 7/10 Punkten.
Samara erklimmt den Brunnen.
Aidan und Rachel überleben nur knapp den Angriff wild gewordener Hirsche auf einer Straße quer durch den Wald.
Johannes Michel, 17.04.2005. Inhaltszusammenfassung: UIP
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