Signs – Zeichen

Mysterythriller, USA 2002. Regie: M. Night Shyamalan, Musik: James Newton Howard.
Darsteller: Mel Gibson, Joaquin Phoenix, Cherry Jones u.a. 106 Minuten . FSK ab 12.

Die heutigen Kinofilme sind im Allgemeinen recht Technik lastig. Computer übernehmen immer mehr die Rolle von Schauspielern, der Zuschauer wird mit Special Effects überladen. „Signs – Zeichen“ ist ein ganz anderer Film. Er reiht sich nicht in diese Entwicklung ein.
An einem zunächst ganz normalen Morgen entdeckt der Farmer, Witwer und ehemalige Geistliche Graham Hess in einem seiner Maisfelder einen 200 Meter weiten Kornkreis. Die Fläche ist Teil eines komplizierten Musters im Getreide, das nur aus großer Höhe erkannt werden kann. Zunächst glauben Hess und sein Bruder Merril an einen Scherz. Doch die rätselhaften Muster breiten sich auf der ganzen Welt aus. Schließlich werden auch massenweise Ufos gesichtet, die in Formation fliegen.
Während sich Grahams Sohn Morgan aus Mystery-Büchern Wissen über Außerirdische anliest, fühlt sein Vater die Bedrohung näher rücken. Er beobachtet in der Nacht eine seltsame Gestalt, die von einem neu entstandenen Kornkreis flüchtet. In einem benachbarten Farmhaus durchlebt Hess eine seltsame Begegnung der Dritten Art, auch wenn er das Alien, das in einer Besenkammer eingesperrt ist, gar nicht zu sehen bekommt, nur eine fremdartige Hand.
Die Lage eskaliert. Das von der Familie Hess vernagelte Haus wird in der Nacht von Aliens umstellt, die sich Zugang verschaffen wollen. Ausgerechnet in dieser Situation erleidet Morgan einen asthmatischen Anfall. Gerade als es den Anschein hat, dass die Fremden wieder abgerückt sind, kann doch noch einer ins Haus gelangen. In diesem Moment stellt sich heraus, dass die Familie Hess besser auf die Invasion vorbereitet ist, als ihr selber bewusst war.
Graham Hess ist ein ehemaliger Pfarrer, der nach dem Unfalltod seiner Frau den Glauben an Gott verloren hat. Dem Zuschauer wird klar, dass das Ziel der Handlungen von Hess sein muss, zum Glauben zurück geführt zu werden. Mel Gibson verkörpert diese Person äußerst glaubwürdig.
Auch wenn „Signs“ durchaus als Science-Fiction-Film verstanden werden kann, ist er nicht mit Produktionen wie „Independence Day“ zu vergleichen. Einen Fehler hat Regisseur Shyamalan meiner Meinung nach aber gemacht: Gegen Ende wird einer der Außerirdischen in der Totalen gezeigt, noch mehr Spannung hätte erzeugt werden können, wenn der Kinobesucher während des ganzen Films nur immer Teile eines Außerirdischen – wie bis zu angesprochener Szene praktiziert – hätte sehen können.
Der Film bleibt dennoch spannend bis zum Schluss, die zwischendurch eingebauten „Schockeffekte“ sorgen für gelegentliche Aufschreie im Publikum. Mega-Kino wird hier nicht vorgeführt, aber davon haben wir in letzter Zeit auch wirklich genug gesehen und werden noch mit einigen Filmen in diesem Jahr verwöhnt. 8 von 10 Punkten.

Johannes Michel, 12.10.02


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