SF-Film USA 2002. Regie: Stuart Baird. Nach Gene Roddenberry.
Darsteller: Patrick Stewart, Jonathan Frakes, Brent Spiner, LeVar Burton, Michael Dorn, Gates McFadden, Marina Sirtis, Tom Hardy, Ron Perlman, Dina Meyer u.a.
116 Minuten. FSK ab 12.
Eigentlich sollte nach der Hochzeit von Commander Riker und Counselor Troi auf der Erde die Vermählungszeremonie auf Betazed stattfinden. Doch auf dem Weg dorthin erreicht Picard ein wichtiger Auftrag der Sternenflotte, überbracht von Admiral Janeway (Gastauftritt von Kate Mulgrew). Die Romulaner, unter Führung von Shinzon vom Nachbarplaneten Remus, wollen mit der Föderation in Kontakt treten, um Friedensverhandlungen zu beginnen. Shinzon entpuppt sich als ein jüngerer Klon Picards, der keineswegs Frieden im Sinn hat, sondern mit einem Angriff auf die Erde die Grundfesten der Föderation erschüttern will, um damit den Weg für romulanische Eroberungszüge frei zu machen. Shinzons Schiff, die Scimitar bildet eine Waffe mit solch zerstörerischer Kraft, imstande einen ganzen Planeten zu vernichten. Die Enterprise sieht sich einem nahezu übermächtigen Feind gegenüber…
Fünf Fernsehserien, 37 Jahre Unterhaltungsgeschichte und mit „Nemesis“ nun zehn Kinofilme. Nur einige Zahlen der beeindruckenden Bilanz des „Star Trek“ – Universums. Zum Jubiläumskinofilm erwartet man also ein großes SF-Feuerwerk. Doch verlässt man (nicht nur als Trekkie) das Kino eher enttäuscht oder zumindest mit gemischten Gefühlen. Zwar bietet „Nemesis“ spannende Kino-Unterhaltung und ein beeindruckendes Effekte-Feuerwerk, doch leider fehlt dem zehnten Kinofilm der Weltraumsaga der Tiefgang. Tom Hardy weiß zwar in der Rolle der Picard-Nemesis Shinzon zu überzeugen, aber gegen Ende wird er zum rachsüchtigen und blassen Kamikaze-Killer. Die Geschichte ist zu sehr auf Picard und Data und ihre beiden Widerparts Shinzon und B4 fixiert. Außerdem wirkt sie an vielen Stellen etwas zu konstruiert. Beim Vergleich der Konstellationen bemerkt man die starke Analogie zum zweiten „Star Trek“ – Film „Der Zorn des Khan“, dessen Schema lautet: genmanipulierter oder geklonter halbwegs charismatischer Mensch bedroht die Enterprise (und die Föderation) mit einer gefährlichen Superwaffe. Um den Bösewicht zu stoppen, muss, nach einem Hauch von psychologischem Geplänkel, sich ein Crew-Mitglied heldenhaft opfern.
Fazit: Nicht der schlechteste Kinofilm der „Star Trek“ – Reihe, aber bei weitem auch nicht der beste. Für die letzte Reise der „Next Generation“-Crew eher eine Enttäuschung. Bleibt zu hoffen, dass Picard & Co im elften Streifen doch noch mal ran müssen. 6/10.
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