Lange haben wir Michael Douglas nicht mehr im Kino gesehen. Jetzt kehrt er im Thriller „The Sentinel“ auf die Leinwand zurück. Wir waren im Kino und bewerten, ob der Film schon allein aufgrund seiner Topbesetzung wichtige Bewertungspunkte sammeln kann.
Thriller, USA 2006. FSK: Freigegeben ab 12 Jahren. 108 Minuten.
Mit: Michael Douglas, Kiefer Sutherland, Eva Longoria, Martin Donovan, Ritchie Coster, Kim Basinger, Blair Brown, David Rasche u.a. Regie: Clark Johnson.
Große Namen – hohe Ansprüche
Pete Garrison (Michael Douglas) ist eine Legende im Secret Service. Vor über 20 Jahren warf er sich in die Kugeln eines Attentäters und rettete so dem Präsidenten das Leben. In seinem Job ist Instinkt oft alles. Als jedoch ein Mordkomplott gegen den Präsidenten auffliegt, bekommt Garrisons ehemaliger Schützling David Breckinridge (Kiefer Sutherland) den Fall zugewiesen. Breckinridge und seine junge Partnerin Jill Marin (Eva Longoria) verlassen sich ganz auf die Fakten – und die führen erstaunlicherweise direkt zu Garrison! Der ist empört, scheint aber tatsächlich ein großes Geheimnis zu hüten. Als er nach seiner Vernehmung untertaucht, eröffnet Breckinridge die Jagd auf seinen alten Lehrmeister.
Opfer eines Komplottes? Leibwächter Pete Garrison.
An „The Sentinel“ darf der Zuschauer gut und gerne hohe Ansprüche stellen – ist es doch der erste Kinofilm seit 2003, in dem Michael Douglas nach einigen Jahren Pause mitspielt. Auch die restliche Besetzung ist Top: Eva Longoria („Desperate Housewives“), Kiefer Sutherland („24“, „Taking Lives“, „Nicht Auflegen“) und Kim Basinger („Eiskalte Leidenschaft“, „Batman„) sorgen für ein wahres Staraufgebot. Folglich erwartet der Kinobesucher natürlich einen erstklassigen Film.
Diesen Erwartungen kann „The Sentinel“ allerdings nur teilweise gerecht werden. Michael Douglas spielt unter seinen Möglichkeiten, Kim Basingers Rolle als Präsidentenfrau ist eher eine Nebenrolle, Eva Longoria läuft einfach mit. Einzig Kiefer Sutherland, der zur Zeit wieder sehr erfolgreich in der Echtzeitserie „24“ spielt, kann vollständig überzeugen.
Wirklich verstrickt ist der Thriller in sich nicht, allerdings stellen einige Filmrezensenten ihn als zu einfach und zu durchsichtig hin. Diese Ansichten sind eindeutig übertrieben. Natürlich ist die Story nicht neu, Regisseur und Drehbuchautor geben sich aber gehörig Mühe, sie ordentlich zu verpacken. Alles in allem entsteht so ein spannender und unterhaltsamer Thriller, mehr aber auch nicht.
Actionfans kommen ordentlich auf ihre Kosten: Schusswechsel, Explosionen und Verfolgungsjagden durchziehen den Film. Über technische Perfektion brauchen wir hier nicht zu reden, sie ist heute meist selbstverständlich. Insgesamt hat sich das Filmteam es aber zu einfach gemacht: Solide, aber nicht ganz überzeugend. Und leider etwas altbacken. Dennoch wird gerade ein Film wie „The Sentinel“ in einigen Monaten ordentliche DVD-Absätze generieren, im Kino war ihm dieser Erfolg bisher nicht vergönnt.
Fazit: Ordentlicher Thriller, der sich bemüht, etwas mehr zu sein, allerdings die Potenziale seiner guten Besetzung nicht ausreizen kann. 6 von 10 Punkten.
Sieht gut aus, wirkt aber unterfordert: Eva Longoria als CIA-Agentin.
Jagd seinen Ex-Lehrmeister: Kiefer Sutherland als David Breckinridge.
Johannes Michel, 28. Juni 2006. Inhaltszusammenfassung und Bilder: Kinowelt.
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