Science Fiction/Komödie, Deutschland 2004; FSK: Freigegeben ab 6 Jahren, 87 Min.
Mit: Michael „Bully“ Herbig, Rick Kavanian, Christian Tramitz, Til Schweiger, Anja Kling, Sky Du Mont, Hans-Michael Rehberg, Christoph Maria Herbst u.v.a.; Regie: Michael Herbig
So blöd, dass es schon wieder lustig ist
Im Jahre 2054 gelang der Menschheit die Besiedelung des Roten Planeten. Jetzt, ziemlich genau zweieinhalb Jahrhunderte später, dankt man es ihr schlecht, indem die ehemaligen Kolonisten die Erde ins Visier nehmen und deren Bewohner zu vernichten drohen. Helfen kann den angstschlotternden Erdlingen nur mehr das (T)Raumschiff Surprise. Doch deren vielseitig orientierte Crew hat zur Zeit leider ganz andere Sorgen, wie z. B. Tänzchen choreographieren, Klamotten aussuchen, und sonstige lebenserhaltende Aktivitäten.
Königin Metapha (Anja Kling) gelingt es dennoch, Kontakt zur Surprise herzustellen. Da der Antrieb des Raumschiffs allerdings einen „Marderschaden“ hat und daher nicht mit Mopsgeschwindigkeit zur Erde fliegen kann, muss sich die Crew in alter „Das fünfte Element“-Tradition mit dem Taxi fahren lassen. Taxifahrer Rock (Til Schweiger) bringt also Mr. Spuck (Michael Herbig), Käptn Kork (Christian Tramitz) und Schrotty (Rick Kavanian) mehr oder weniger sicher zur Erde. Dort angekommen, müssen sie mit einer Zeitmaschine ins Jahr 2004 zurückreisen, um die Landung eines Ufos zu verhindern, welche die Marsbesiedelung im Endeffekt verursacht hat. Bei der Zeitreise geht aber einiges schief: Die Crew, Königin Metapha und Rock landen im Mittelalter und geraten in die Fänge des Herzogs William der Letzte (Sky Du Mont). Auch der böse Lord Maul (Rick Kavanian) vollzieht diese Zeitreise, um die Erdlinge endgültig zu vernichten. Er hat allerdings keinen Erfolg und nach einigen weiteren Verwicklungen gelingt es der Crew schließlich, das Ufo zu vernichten und damit die Welt zu retten.
Diese kurze Zusammenfassung könnte den Eindruck erwecken, dass sich durch den neuen Bully-Film tatsächlich ein kontinuierlicher Handlungsstrang, also ein „roter Faden“, zieht. Das ist allerdings keineswegs zutreffend. Vielmehr ist (T)Raumschiff Surprise Periode 1 eine Aneinanderreihung von Gags. Da diese gelingen (insbesondere auf die Schattenspiele im Knast zwischen Mr. Spuck und Rock sollte ein genauerer Blick geworfen werden), sieht der Zuschauer aber gerne über Unlogisches hinweg.
Mit ihrer tuntigen Art weis die Crew der Surprise durchaus zu überzeugen – haben Bully & Co. ihre Talente auf diesem Gebiet doch schon genügend in der Bullyparade und nicht zuletzt im Schuh des Manitu unter Beweis stellen können. Til Schweiger – als wohl einziger wirklich heterosexueller Mann in diesem Film – macht einen ordentlichen Eindruck, auf Anja Kling trifft dies ebenfalls zu.
Was allerdings für (T)Raumschiff Surprise Periode 1 zu einer deutlichen Abwertung führen muss sind die „Nicht-Weltraum-Szenen“. Zeitreise schön und gut: Aber die Ausflüge ins Mittelalter und in den „Wilden Westen“ (als Anlehnung an den Schuh des Manitu) hätte man sich getrost sparen können. Die Einschübe wirken deplaziert und hätten lieber mit weiteren Weltraumszenen ausgefüllt werden sollen. Diese sind wirklich als gelungen zu bezeichnen. Insbesondere bei den Special Effects (Bild) sieht man dem Film nicht an, dass er aus Deutschland kommt. Hier hat die Bavaria-Film gute Arbeit geleistet.
Fazit: (T)Raumschiff Surprise Periode 1 ist ein typischer Bully-Film: Sinnlos und vollkommen überflüssig. Dennoch: Lachen muss auch mal sein und daher trotz einiger Schwächen 6 von 10 möglichen Punkten.
Mr. Spuck, Rock, Käptn Kork, Schrotty (von links)
Die “Nicht-Weltraum-Szenen” führen zur Abwertung fürs “(T)Raumschiff”.
Johannes Michel, 24.07.2004
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