Wächter der Nacht – Nochnoi Dozor

Fantasy-/Actionfilm, Russland 2004. FSK: Freigegeben ab 16 Jahren. 114 Minuten.
Mit: Konstantin Khabensky, Vladimir Menshov, Valery Zolotukhin, Maria Poroshina, Galina Tunina, Alexey Chadov, Victor Verzbitsky, Dima Martynov u.a. Regie: Timur Bekmambetov.

Ein Film, den man wohl mehrmals sehen muss

Im Moskau von heute stehen sich die Hüter des Lichts und die Krieger der Finsternis in ewiger Feindschaft gegenüber. Das Gleichgewicht der Kräfte wird garantiert durch die Vereinbarungen eines jahrhundertealten Waffenstillstands zwischen den rivalisierenden Seiten, der täglich erneut auf die Probe gestellt wird.
Auf der Seite des Lichts stehen die Wächter der Nacht, eine Gruppe von übersinnlich begabten Anderen, die in der Nacht die Menschen vor der andauernden Bedrohung durch die Dunklen Anderen beschützen – Vampire, Hexen, Formwandler und Meister der schwarzen Magie. Die Wächter der Nacht achten darauf, dass der Waffenstillstand eingehalten wird – ebenso wie Ihre Widersacher, die als Wächter des Tages von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang ihre Gegner in Schach halten.
Doch eine uralte Prophezeiung besagt, dass eines Tages ein Anderer kommen wird, mächtiger als alle Anderen zuvor, der den Kampf zwischen Licht und Finsternis für eine Seite entscheiden kann. Würde er von der dunklen Seite verführt werden, würde er die Welt in einen neu aufflammenden Krieg zwischen Dunkelheit und Licht stürzen, dessen Auswirkungen katastrophal wären. Und es mehren sich die Anzeichen, dass dieser Tag kurz bevorsteht.

Bereits zu Beginn des Films wird der Kinobesucher mit gewaltigen Bildern einer blutigen Schlacht konfrontiert, die vor vielen Jahren tobte und dafür sorgte, dass Gut und Böse feststellen mussten, gleich stark zu sein. Dies führte schließlich zum schon im Trailer in den Vordergrund gestellten Gleichgewicht der Kräfte.

Auf der Seite der Guten kämpft Anton. Sein neuster Auftrag ist, einen kleinen jungen vor der bösen Seite zu schützen. Dieser Junge, Yegor (rechts im Bild), ist, wie sich später herausstellt, sein Sohn und zugleich der Andere, der in den Prophezeiungen erwähnt wird. In den beiden folgenden Filmen wird ihm wohl die Schlüsselrolle zustehen, da er sich endgültig für eine Seite entscheiden muss, für das Gute oder für das Böse. In „Wächter der Nacht“ fällt diese Entscheidung auf das Böse.

Den Reiz von „Wächter der Nacht“ macht sicherlich aus, dass hier die Guten nicht nur Gutes tun, sondern genauso ihre Schwächen haben wie die Bösen. Zudem ist allein die bisher in Filmen nicht thematisierte düstere Welt der Großstadt Moskau ein Zugpferd. An Spannung mangelt es daher nicht, allerdings müsste man wohl die zugehörigen Bücher von Sergey Lukyanenko gelesen oder mindestens den Film einige Male gesehen haben, um ein abschließendes Urteil zu fällen.

Probleme hat der Film natürlich auch, und das nicht zu knapp. In einigen Szenen kommt die Billigproduktion (vier Millionen Euro) dann doch durch, Logikfehler lassen sich auch gehäuft finden. So wird zum Beispiel durch einen Fluch das Kraftwerk der Stadt zerstört, alle Lichter gehen aus. Nachdem dieser Fluch auf dubiose Weise wieder aufgehoben wurde, gehen die Lichter wieder an – das Kraftwerk flog aber zuvor in die Luft. Es ließen sich sicher noch viele weitere Beispiele finden, dieses soll aber als Paradigma dienen.

„Wächter der Nacht“ ist ohne Frage ein Kunstwerk. Vielleicht gerade deshalb überfordert es den Zuschauer mit seiner Bildgewalt und vielen undurchsichtigen Abläufen in der Handlung. Für Fans des Fantasykinos ist der Film auf jeden Fall Pflicht, allein schon, um sich eine eigene Meinung zu bilden. Alle anderen sollten sich das Eintrittsgeld sparen.

Fazit: Bildgewaltiger Film aus Russland, der den Zuschauer gerne überfordert und leider zu dubios angelegt ist. 5 von 10 Punkten.


Zu Beginn tobt eine Schlacht zwischen Gut und Böse, viele Jahre zuvor.

Ohne Blut und Gewalt kommt „Wächter der Nacht“ nicht aus.
Johannes Michel, 30. September 2005. Inhaltszusammenfassung: Fox.


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