Woher weißt du, dass es Liebe ist?

Dreiecksgeschichten haben gerade im Liebesfilm- und Komödienfach eine lange Tradition. Regisseur James L. Brooks fährt mit Topbesetzung Woher weißt du, dass es Liebe ist? auf. Heraus kommt aber nicht vielmehr als heiße Luft.

Woher weißt du, dass es Liebe ist? (How Do You Know)
Liebeskomödie, USA 2010. FSK: Ohne Altersbeschränkung. 120 Minuten. Deutscher Kinostart: 20. Januar 2011
Mit: Reese Witherspoon, Owen Wilson, Paul Rudd, Jack Nicholson, Kathryn Hahn, Mark Linn-Baker u.a. Regie: James L. Brooks

Nette Geschichte, lahme Dialoge

Ein Blick in eine Filmdatenbank verrät: James L. Brooks ist eher als Drehbuchautor und Produzent bekannt, weniger als Regisseur. Immerhin finden sich aber die Filme Spanglish, Besser geht’s nicht und Zeit der Zärtlichkeit unter seinen Arbeiten. Für letzteren Film bekam er 1984 drei Oscars (beste Regie, bester Film und bestes Drehbuch). Das schürt natürlich Erwartungen…

Lisa (Reese Witherspoon) ist Profisportlerin. Mit etwas über 30 Jahren ist sie die Stütze des Softball-Nationalteams. Ihr Trainer sieht das aber anders und nominiert sie aus heiterem Himmel nicht mehr, woraufhin Lisa in Selbstzweifel verfällt. Auch die Beziehung mit Baseballspieler Matty (Owen Wilson) entwickelt sich nicht gerade zu ihrer Zufriedenheit. Bei einem Blind Date lernt sie George (Paul Rudd) kennen, der gerade in großen Schwierigkeiten steckt: In seinem Unternehmen wurden krumme Geschäfte vollzogen und er soll dafür gerade stehen. Drahtzieher im Hintergrund ist sein Vater (Jack Nicholson), der etwas zu verbergen hat. Zwischen Lisa und George bauen sich gewisse Spannungen auf – Lisa will aber auf Teufel komm raus an ihrer Beziehung mi Matty festhalten.

Sind nicht immer einer Meinung: Lisa und Matty.

Die Zusammenarbeit von Jack Nicholson und James L. Brooks hat lange Tradition: Zeit der Zärtlichkeit, Besser geht’s nicht und nun Woher weißt du, dass es Liebe ist?. Nicht immer muss sich ein Film auf Oscarniveau bewegen, um haften zu bleiben – eine Schauspielerriege wie in Woher weißt du, dass es Liebe ist? und Regisseur James L. Brooks lässt aber so einiges erwarten.

Reese Witherspoon steht im Mittelpunkt der Geschichte, und macht sich als enttäuschte Softballerin sehr gut. Spaß an ihrer Rolle hatte sie auf jeden Fall. Auf die Nerven geht einmal mehr Owen Wilson, der sich langsam aber sicher nach anderen Rollen umsehen sollte, will er nicht für den Rest seines Lebens beziehungsunfähige Männer spielen. Paul Rudd, sein „Gegenspieler“, ist für einen Geschäftsmann eigentlich zu weich, kommt dadurch aber sehr sympathisch rüber. Das liegt nicht zuletzt an einigen Szenen, die auf jeden Fall zu den Highlights des Films gehören: Paul sitzt im Restaurant und wartet auf sein Blind Date – dabei liegt sein Kopf auf dem Tisch, er hat mit dem Leben scheinbar abgeschlossen. Nicht gerade einladend. Oder: Er telefoniert mit seinem Vater, legt auf und knallt den Kopf mit voller Kraft auf einen Tisch, der zufällig neben ihm steht.

Bleibt noch Jack Nicholson: Mehr als eine Nebenrolle hat er nicht bekommen – und spielt einmal mehr das „Arschloch“, das eher seine eigene als die Zukunft seines Sohnes im Blick hat. Was nun wirklich in der Firma los war, warum George möglicherweise ins Gefängnis soll, wird nicht klar. Das liegt vor allem an den größtenteils sinnfreien Dialogen. Unverblümt ausgedrückt: 20 Minuten hätten sich locker einsparen lassen. Vielleicht ist auch die Übersetzung schuld, aber sinnstiftend ist Woher weißt du, dass es Liebe ist? nicht wirklich.

Fazit: Belanglose Komödie, die lediglich durch eine befreit aufspielende Reese Witherspoon und einen lustigen Paul Rudd am Leben gehalten wird. Für einen netten Kinoabend in Ordnung, in einigen Szenen ist aber Weghören angebracht. 5 von 10 Punkten.


George und sein Vater sind nicht immer einer Meinung.
Ob es zwischen Lisa und George was wird?
Johannes Michel, 25. Januar 2011. Bilder: Sony Pictures

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