Zweiohrküken

Wir kennen das Ende von gängigen Liebeskomödien. Nach diversen Widrigkeiten finden sich die Liebenden dann doch. Der Film ist aus, der Vorhang fällt. Doch in einer „echten“ Beziehung gehen die Probleme nach dem vermeintlichen Happy End erst richtig los. Davon handelt auch Zweiohrküken, Til Schweigers Fortsetzung seiner Erfolgskomödie Keinohrhasen.

Zweiohrküken
Beziehungskomödie Deutschland 2009. FSK: Freigegeben ab 12 Jahren. 124 Minuten. Deutscher Kinostart: 3. Dezember 2009.
Mit: Til Schweiger, Nora Tschirner, Matthias Schweighöfer, Emma Tiger Schweiger, Ken Duken, Edita Malovcic, Uwe Ochsenknecht u.v.a. Regie: Til Schweiger.

Von wegen lauer Aufguss!

Aus Liebe zur Kindergärtnerin Anna (Nora Tschirner) entsagte Dauermacho Ludo (Til Schweiger) anderen Frauen und seinem Job als sensationsgeiler Reporter. Gemeinsam führen die beiden eine Kindertagesstätte, wo z.B. auch die niedliche Cheyenne-Blue (Emma Tiger Schweiger) untergebracht ist. Doch der graue und ermüdende Beziehungsalltag nagt schwer an Annas und Ludos Liebe füreinander. Anna hasst es, dass Ludo immer alles liegen lässt und Ludo möchte die ein oder andere Freiheit für sich. Die Beziehung wird auf eine harte Probe gestellt als Ludos Ex-Geliebte Marie (Edita Malovcic) und Annas alter Studienfreund Ralf (Ken Duken) auftauchen. Außerdem wäre da noch Moritz (Matthias Schweighöfer), den seine Probleme beim anderen Geschlecht zu landen in die Flirtakademie von Dr. Eisenberger (Uwe Ochsenknecht) sowie in manch wahnwitzige Situation bringt.

Ludo hat wieder was gebastelt.

Eigentlich, so könnte man argumentieren, war die Geschichte von Anna und Ludo in Keinohrhasen erschöpfend erzählt. Doch was wenn man nach dem Suchen und Finden der Liebe den beschwerlichen Alltag einer noch recht jungen Beziehung darstellt? Das dachte sich Regisseur/Produzent/Drehbuchautor und Hauptdarsteller Til Schweiger und drehte die Fortsetzung Zweiohrküken, die hauptsächlich dank einer anderen Ausgangsituation keinen Aufguss von Teil 1 darstellt.

Zugegeben, die Klasse des Vorgänger erreicht die Fortsetzung nicht ganz, aber die typischen Zutaten wie zündende Dialoge, klischeehafte aber treffende Situationskomik und aberwitzige Wendungen sind auch dieses Mal wieder reichlich vorhanden. Diese Ingredienzien machen Zweiohrküken zu einem kurzweiligen Kinovergnügen. Manche der Situationen, in denen sich der ein oder andere Charakter wieder findet, sind dagegen etwas überzogen. Die herrlich aufgelegten Schauspieler um Schweiger, Tschirner und den nimmermüden Matthias Schweighöfer machen das allerdings locker wett. In kleinen Parts und Gastrollen sieht man unter anderem Heiner Lauterbach, Uwe Ochsenknecht, Thomas Heinze, Jasmin Gerat sowie den bekannten DJ Paul Van Dyk. Auf der Premiere in Berlin kündigte Schweiger übrigens an, einen dritten Teil vorzubereiten. Ob das so eine gute Idee ist?

Fazit: Gelungene Fortsetzung von Keinohrhasen mit sehr ähnlichen Zutaten, aber einer geänderten Ausgangssituation. 7 von 10 Punkten.

Marius Joa, 3. Januar 2010. Bilder: Warner/Barefoot Films.

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