My Old Ass

Eine ungewöhnliche Begegnung der schrägen Art erlebt die 18jährige Elliot (Maisy Stella) während eines Drogentrips. Sie trifft auf ihr älteres Ich (Aubrey Plaza), in My Old Ass von Megan Park.

Komödie/Drama USA, Kanada 2024. FSK: Freigegeben ab 16 Jahren. 89 Minuten.
Mit: Maisy Stella, Percy Hynes White, Kerrice Brooks, Maddie Ziegler, Aubrey Plaza, Maria Dizzia, Seth Isaac Johnson u.a. Drehbuch und Regie: Megan Park.



Die wichtigen Dinge

Elliot (Maisy Stella) ist gerade 18 geworden und lebt mit ihrer Familie, die eine Preiselbeer-Farm betreibt, im ländlichen Ontario. Die junge Frau kann es kaum erwarten, die Provinz hinter sich zu lassen, um in Toronto zu studieren. Gemeinsam mit ihren Freudinnen Ro (Kerrice Brooks) und Ruthie (Maddie Ziegler) zeltet Elliot für eine Nacht auf einer kleinen Insel in der Gegend. Das Trio entschließt sich, halluzinogene Pilze zu konsumieren. Zu ihrer völligen Verblüffung begegnet Elliot ihrem älteren 39jährigen Ich (Aubrey Plaza), die ihr diverse Ratschläge gibt, vor allem aber sich von einem gewissen Chad fernzuhalten. Elliot, die nur noch wenige Tage bis zum Umzug nach Toronto übrig hat, bringt die Begegnung ins Grübeln über ihr Leben. Wenig später trifft sie den erwähnten Chad (Percy Hynes White), der als Erntehelfer auf der Farm ihrer Eltern arbeitet…

Megan Park (geboren 1986) war bereits ein paar Jahre als Schauspielerin (z.B. in The Secret Life of the American Teenager [Serie] oder The F Word) tätig, bevor sie Mitte der 2010er begann auch Regie zu führen. Nach diversen Kurzfilmen und Musikvideos lieferte die Kanadierin mit The Life After (Originaltitel: The Fallout) 2021 ihr Langfilmdebüt als Regisseurin ab. Beim diesjährigen Sundance Film Festival im Januar 2024 debüttierte Parks zweite Regie-Arbeit: My Old Ass. Ehrlich gesagt habe ich mir den Film hauptsächlich wegen Aubrey Plaza angesehen, die hier die titelgebende „ältere Version“ der Protagonistin spielt.

Ro, Elliot und Ruthie schmeißen Pilze ein

Eine junge Frau begegnet ihrem älteren Ich aus der Zukunft, das klingt entweder nach Science-Fiction mit Zeitreiseplot oder nach alberner Komödie mit einem phantastischen Element. Trotz des flapsigen Titels bedient My Old Ass  keine der beiden Varianten, sondern geht teils eigene Wege. Natürlich sorgt das Zusammentreffen der 18jährigen Elliot mit ihrer 21 Jahre älteren Version für Humor, aber der Comedy-Anteil hält sich in Grenzen. Vielmehr wird der Film wie auch seine junge Protagonistin im Verlauf nachdenklicher und ernster.

Ohne zu viel zu verraten sei gesagt, dass die ältere Elliot ihrer jüngeren Version nicht ständig über die Schulter schaut, wie das etwa bei der sehr schwarzhumorigen Miniserie A Young Doctor’s Notebook (2012/13) passiert. Aubrey Plaza hat leider weniger Screentime als ich mir erhofft hatte, aber das gereicht Parks Werk nicht wirklich zum Nachteil. Vielmehr beginnt die junge Elliott sich sukzessive ihren eigenen Reim auf das Leben zu machen und ihre Perspektive erweitert sich. Dabei kommt das ebenfalls von der Regisseurin verfasste Drehbuch zum Teil nicht über Allgemeinplätze hinaus, präsentiert sich in seinem kleinen Rahmen inhaltlich aber stimmig. Mit Maisy Stella, die auch als Sängerin wirkt und schon in ihrer Kindheit eine Hauptrolle in der Serie Nashville gespielt hat, als 18jährige Elliot, Percy Hynes White (The Gifted) als Chad und eben Aubrey Plaza (dieses Jahr in Megalopolis auch im Kino zu sehen) in der ambivalenten Titelrolle kann Megan Park auch auf ein solides Ensemble in den drei wichtigsten Rollen bauen.   

My Old Ass von Megan Park ist seit dem 7. November 2024 Teil des Angebots von Amazon Prime.

Fazit: Angenehm unreißerische Dramedy mit ein paar schönen Lebensweisheiten. 7 von 10 Punkten.


Elliot trifft auf ihr 39jähriges Ich
Die ältere Elliot warnt vor Chad
Idyllische Gegend



Marius Joa, 27. November 2024. Bilder: Amazon Prime.


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