Ein Krimiautor klärt Mordfälle auf. Dieses Rezept funktionierte auch schon bei Serien wie Mord ist ihr Hobby und Bones. Nun gibt es eine Neuauflage dieser Konstellation. Marius Joa hat sich die erste Folge von Castle, mit Nathan Fillion als Bestsellerautor, angesehen.
Castle
Krimiserie USA 2009. 10 Folgen (Staffel 1). TV-Erstausstrahlung: 6. Februar 2010.
Mit: Nathan Fillion, Stana Katic, Molly C. Quinn, Seamus Dever, Susan Sullivan, Javier Esposito u.v.a. Idee und Originalkonzept: Andrew W. Marlowe.
Womanizer auf Mörderjagd
Seit dem 6. Februar 2010 zeigt Kabel 1 die erste Staffel der neuen Krimiserie Castle immer samstags um 20:15 Uhr. Die Formel Schriftsteller löst Kriminalfälle ist nicht ganz neu. Aber geht sie auch bei Castle auf?
Richard Castle (Nathan Fillion) ist nicht nur ein erfolgreicher Krimiautor, sondern auch ein richtiger Frauenheld, der des öfteren sich auf Frauenbrüsten verewigen darf. Doch seit er seine beliebte Figur Derek Storm den Romantod hat sterben lassen, plagt Castle eine üble Schreibblockade. Da sucht die Polizei in Person von Detectice Kate Beckett (Stana Katic) den Schriftsteller um Rat. Denn drei Morde sind nach dem Vorbild von Castles Romanen passiert. Die Zusammenarbeit der toughen Polizistin und dem unverbesserlichen Castle erweist sich als schwierig. Kann der Autor durch seinen Sachverstand zur Lösung des Falls beitragen?
Castle recherchiert.
Zugegeben das Konzept vom Bestsellerautor, der bei Polizeiermittlungen mir Rat und Tat zur Seite steht, ist nicht ganz neu. Seit 2005 hat die Krimiserie Bones damit Erfolg. Die Schriftstellerin und Anthropologin Temperance Brennan (Emily Deschanel) und der FBI-Agent Seeley Booth (David Boreanaz) bilden das ungleiche Ermittlerduo. Recht ähnlich ist hier auch Castle, nur dass die Rollen vertauscht sind. Stana Katic gibt hier die gründliche und resolute Polizistin, während Nathan Fillion (bekannt als Hauptdarsteller aus der genialen SF-Westernserie Firefly) den eigenwilligen Schreiberling spielt. Und hier liegt auch die Stärken der neuen Serie. Die Chemie der beiden Hauptdarsteller stimmt einfach, obwohl man sich nicht unbedingt mag. Vor allem Beckett kann mit den abenteuerlichen Eigenheiten ihres neuen „Partners“ wenig anfangen. Nathan Fillion spielt den leichtfüßigen, unverbesserlichen Bestsellerautor sehr gut. Zugute kommen natürlich auch die zündenden Dialoge.
Auch die Familie, in Person seiner Mutter Martha Susan Sullivan, bekannt aus Falcon Crest) einer abgehalfterten Schauspielerin, sowie seiner reifen 15jährigen Tochter Alexis (Molly Quinn), spielt eine große Rolle im Lebens des Starautors. Castle führt generell ein entspanntes Leben, pflegt innige Freundschaften zu den Mächtigen New Yorks und spielt mit Erfolgsproduzent Stephen J. Cannell (Erfinder der Serien A-Team und 21 Jump Street) sowie Bestsellerautor James Patterson Poker.
Ähnlich wie bei Bones scheint hier jeweils der Fall nicht besonders viel herzugeben. In der ersten Folge ist der Fall nach gut der Hälfte der Zeit im Grunde klar, Spannung kommt wenig auf. Auch wenn es in Castle auch um die Annäherung der beiden Hauptcharaktere geht, so verfolgt die Serie wohl weniger einem durchgehenden, folgenübergreifenden Handlungsbogen, sondern einzelne, in sich abgeschlossene Fälle.
Nach der ersten Folge verspürt man zumindest Lust auf weitere Folgen, die Kabel 1 auch hoffentlich weiter zur besten Sendezeit am Samstagabend ausstrahlen wird. In den USA läuft bereits die zweite Staffel, die mit 22 Folgen auch größer ausfällt als die kleine erste mit nur 10 Episoden.
Fazit: Unterhaltsame Krimiserie mit zündenden Dialogen und einem gut aufgelegten Hauptdarsteller. 7 von 10 Punkten.
Marius Joa, 7. Februar 2010. Bilder: ABC/Kabel 1.
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