Nach der BBC-Reihe Sherlock gibt es auch eine US-Serie, die den berühmten Meisterdetektiv Sherlock Holmes im 21. Jahrhundert ermitteln lässt: Elementary.
Elementary
Krimiserie USA 2012-2013. 24 Folgen. TV-Erstausstrahlung: 10. Januar 2013.
Mit: Jonny Lee Miller, Lucy Liu, Aidan Quinn, Jon Michael Hill u.a. Idee: Robert Doherty.
Nichts neues in New York
Sherlock Holmes (Jonny Lee Miller) ist ehemaliger Berater von Scotland Yard. In New York lässt er sich in eine Entzugsklinik einweisen, um von seiner Drogensucht los zu kommen. Nach Holmes’ Entlassung engagiert sein Vater die ehemalige Chirurgin Dr. Joan Watson (Lucy Liu) als „Aufpasserin“, um einen Rückfall zu vermeiden. Und das erweist sich nicht unbedingt als leicht. Denn Holmes’ große Leidenschaft ist es, knifflige Verbrechen aufzuklären. Captain Gregson (Aidan Quinn) vom New York Police Department steht Sherlock immer wieder als „Sachverständiger“ zur Verfügung…
Sherlock Holmes ermittelt im New York der „Jetztzeit“? Das klingt wie ein billiger Abklatsch von Sherlock, der BBC-Serie von Steven Moffatt und Mark Gatiss, mit Benedict Cumberbatch in der Titelrolle. Es ist ja auch nicht unüblich, dass ein Remake einer britischen Serie für den amerikanischen Markt produziert wird (siehe z.B. The Office). Doch Elementary ist weder ein Abklatsch der britischen Erfolgsserie noch ein offizielles Remake. Vielmehr wurde hier die Grundidee nach New York übertragen. Bis auf die Figur des Sherlock Holmes hat das Ganze dann relativ wenig mit den Werken von Arthur Conan Doyle zu tun.
Geht man nach den ersten sechs Folgen, die der deutsche Privatsender SAT 1 seit 10. Januar 2013 ausgestrahlt hat, so bietet Elementary routinierte Krimikost, die man sich anschauen kann. Nur sind die Zutaten alles andere als neu. Hier und da ein paar Rückblenden mit Kamerafilter à la CSI, besonders schwierige Fälle für welche die Polizei einen besonders begabten Berater benötigt und eine Figurenkonstellation, die frappierend an Castle und Bones erinnert. Da hätte es Elementary fast etwas gut getan, wenn man sich bei Sherlock hier und da etwas abgeschaut hätte, vor allem bezüglich der Inszenierung, bei der die britische Serie ihr amerikanisches Pendant um Längen schlägt.
Im weiteren Fortgang hat die Serie, von welcher derzeit das letzte Drittel der ersten Staffel noch in den USA läuft, noch viel Entwicklungspotenzial, vor allem was die Hintergründe von Holmes betrifft. Hierzu erfährt der Zuschauer in den ersten Episoden nämlich so gut wie nichts.
Fazit: Elementary ist bisher kaum mehr als ein mittelmäßiger Abklatsch von Castle und Bones. Zur Überbrückung der Wartezeit auf die dritte Staffel von Sherlock nur bedingt geeignet. 5 von 10 Punkten.
Elementary, immer donnerstags um 21:15 in SAT 1
Marius Joa, 15. Februar 2013. Bilder: CBS/SAT 1.
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