Eine Reihe von Kindesentführungen beschäftigt die Londoner Polizei. Detective Seargent Marcella Backland und ihre Kollegen ermitteln in alle Richtungen…
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Marcella: Staffel 2
(Marcella: Series 2)
Krimi-Drama-Serie UK 2018. 8 Folgen. Gesamtlänge: ca. 365 Minuten.
Mit: Anna Friel, Ray Panthaki, Nicholas Pinnock, Jamie Bamber, Sophia Brown, Jack Doolan, Asher Flowers, Jason Hughes, Victoria Smurfit, Michelle Terry, Josh Herdman, Harriet Cains, Keith Allen, Nigel Planer, Peter Sullivan u.a. Idee: Hans Rosenfeld und Nicola Larder.
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Konsequente Düsternis
In einem verfallenen Haus wird die Leiche des seit mehreren Jahren vermissten Jungen Leo Priestley aufgefunden. Der Fall hat für Detective Seargent Marcella Backland (Anna Friel) eine persönliche Note. Denn Leo war ein Mitschüler ihres Sohnes Edward (Asher Flowers). Unter Verdacht geraten der nach einem Schlaganfall gehandicapte Altrockstar Reg Reynolds (Nigel Planer) sowie Phil Dawkins (Peter Sullivan), ein verurteilter Kinderschänder. Nachdem Marcella wieder einen ihrer gewalttätigen Blackouts hatte, droht ihr Noch-Ehemann Jason (Nicholas Punnock) ihr das gemeinsame Sorgerecht für Edward und seine Schwester Emma (Imogen Faires) zu entziehen. Verzweifelt versucht Marcella ihr Glück bei einer auf Hypnose spezialisierten Therapeutin. Nach dem Fund eines weiteren toten Jungen finden die Kriminaltechiker heraus dass allen Opfern altertümliche Metallscheiben in den Bauch eingenäht wurden. Als Marcella durch Ermittlungen, die Blackouts sowie die Sorge um ihre Kinder nicht schon gestresst genug wäre muss sie auch noch erfahren, dass ihr Vorgesetzter und Lebensgefährte Tim (Jamie Bamber) eine Affäre mit Maya Whitman (Victoria Smurfit), der Chefin einer Hotline für missbrauchte Kinder, unterhält. Maya und ihr Ehemann Vince (Jason Hughes), ein reicher Unternehmer mit fragwürdigsten Geschäftspraktiken, geraten ebenfalls ins Visier der polizeilichen Untersuchungen…
Was weiß Marcellas Sohn?
2016 konnte die erste Staffel der vom schwedischen Drehbuchautoren Hans Rosenfeldt (The Bridge) miterfundene britischen Krimiserie Marcella weitgehend überzeugen, allerdings nur so lange bis das Rätsel um den Mörder auf die blödmöglichste Weise aufgelöst wurde und das ganze Storygerüst wie ein Kartenhaus in sich zusammenfiel. Dieser gravierende Fehler wird in Season zwei hingegen vermieden. Nach ähnlichem Schema bieten die acht Episoden ein buntes Figurenensemble auf, fast alle mit irgendeiner Verbindung zu den Mordfällen und fast alle potenzielle Verdächtige. Das hält natürlich beinahe bis zum Ende die Spannung sehr hoch. Nur machen Autor Hans Rosenfeldt und sein Team dieses Mal nicht den Fehler, den Zuschauern die unsinnigste Lösung zu präsentieren.
Es darf als stärkste Leistung der Macher angesehen werden, dass sich „Series 2“ nicht in der eigenen, großen Themenvielfalt dramaturgisch verheddert, sondern die einzelnen Elemente geschickt zusammenführt. Nicht nur Kindesmissbrauch und seine Folgen stehen im Mittelpunkt der Handlung, auch prekäre Beschäftigungsverhältnisse (Zero-Hour-Verträge), schwierige familiäre Situationen und diverse Traumata werden thematisiert.
Marcella besticht auch weiterhin durch die ungemein konsequent durchgezogene Düsternis in der Inszenierung. Vor allem die Kombination von unheilschwangerster (ein besseres Adjektiv fällt mir nicht ein) Musik und unheimlichem Sounddesign sorgen für eine äußerst stimmungsvolle wenngleich trostlos-bedrückende Atmosphäre, welche die dramatischen Wendungen intensivieren, siehe auch die diversen Blackouts der Protagonistin. Am Ende überrascht uns die Serie mit einer etwas kruden, an finstere Comichelden erinnernden Schlusspointe. Doch dadurch dürfte es noch interessanter werden, in welche gänzliche andere Richtung die bereits bestellte „Series 3“ gehen wird.
Die komplette zweite Staffel von Marcella gibt es seit dem 8. Juni 2018 bei Netflix. Die Veröffentlichung einer dritten Staffel ist für 2019 geplant.
Fazit: Die britische Scandi-Noir-Serie Marcella gibt sich in ihrer zweiten Staffel noch düsterner und wirkt inhaltlich souveräner als zuvor, trotz des etwas absurd wirkenden Schlusspunktes. 8 von 10 Punkten.
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Leann, Ray, Marcella, Mark und Tim ermitteln
Verdächtig: Altrocker Reg und sein Manager Alan…
…sowie das reiche Ehepaar Vince und Maya Whitman
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Marius Joa, 29. Dezember 2018. Bilder: Netflix/ITV.
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