Seit dem 23. November läuft The Clone Wars im deutschen Fernsehen, nachdem der Pilotfilm ab 14. August sogar im Kino zu sehen war. Marius Joa hat sich die erste Folge der neuen Star Wars-Animationsserie angesehen.
Star Wars: The Clone Wars
Animationsserie USA 2008/09. 22 Folgen. TV-Erstausstrahlung: 23. November 2008.
Idee und Konzeption: George Lucas.
Star Wars ist tot, es lebe die Original-Trilogie!
Irgendwo in einer weit entfernten Galaxis: es herrscht Krieg zwischen der Republik und den Separatisten unter Count Dooku. Beide Seiten versuchen, neutrale Welten auf ihre Seite zu ziehen. Auf einem unbedeutenden Mond soll Yedi-Meister Yoda eine Gesandtschaft des Königs Katuunko treffen. Doch Yoda und seine Leibwache geraten in einen Hinterhalt von Count Dookus finsterer (und anorektischer) Erfüllungsgehilfin Asajj Ventress.
Etwa so liest sich der Inhalt der ersten Folge von Star Wars: The Clone Wars, einer neuen 3D-Animationsreihe aus den Studios von George Lucas. Bereits von 2003 bis 2005 veröffentlichte man eine Animationsserie über die Klonkriege namens Star Wars: Clone Wars. Für beide Produktionen gilt: Inhaltlich bewegen sie sich zwischen den Star Wars-Kinofilmen Episode II – Angriff der Klonkrieger und Episode III – Die Rache der Sith. Doch was bringt uns nun der neueste Klon aus der Effekteschmiede von Star Wars? Eine dümmliche Trickserie.
Die Autoren der Serie wurden von George Lucas angewiesen, sich bei ihren Drehbüchern eng an die Geschichten aus dem erweiterten Universums des Mega-Franchise zu halten. Ob sie das getan haben, ist nicht sicher. Nur inhaltlich gibt The Clone Wars nicht viel her, auch wenn es eine Brücke zwischen Episode II und III schlagen will. Bereits die „Story“ der ersten Folge bereit so manchem Zuschauer (und sicherlich so einigen Fans) etwas Bauchschmerzen. In einer sterilen Umgebung bewegen sich meist eckig animierte Charaktere zu den bekannten Star Wars-Soundeffekten. Die Kampfdroiden der Separatisten-Armee sehen genauso wie in der neuen Trilogie aus. Aber visuell ist hier eindeutig wenig zu holen, von Fotorealismus, wie ihn einige US-Kritiker sehen, ganz zu schweigen. Bei der offensichtlichen Videospiel-Optik fragt man sich ernsthaft, warum das Ganze überhaupt als Fernsehserie erscheint.
Die flache Story und die weitgehend lieblose Optik könnte man noch gut ertragen, wenn das Dargebotene insgesamt irgendwie unterhaltsam wäre. Doch wenn sich z. B. die Kampfdroiden gegenseitig mit dummen Sprüchen aufziehen, dann wird das Ganze zunehmend peinlich. Die Actionszenen können eben nicht für alles entschädigen
Im Grunde ist die Serie nur zweierlei Zielgruppen zu empfehlen: den jüngeren Zuschauern, die sich ohnehin nichts anderes wie Animations-Murks und ähnliches ansehen sowie dem Publikum, das an einem Videospiel nur höchst passiv teilhaben möchte.
Fazit: Liebloses Videospiel-Intro mit eckigen Charakteren und sterilen Hintergründen, das als bahnbrechende CGI-Animation verkauft wird. Meister Lucas sollte Star Wars wirklich ruhen lassen. 2 von 10 Punkten.
Böse und anorektisch: Assajj Ventress.
Marius Joa, 28. November 2008. Bilder Lucasfilm.
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